13. Ein großer Rückschlag

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Unsere Mannschaft hatte es geschafft die Aoba Johsei zu schlagen. Wir standen nun im Finale des Vorentscheids und spielen im letzten Spiel gegen die Shiratorizawa. Gestern hatte ich wieder einen Termin beim Kardiologen. Nach der Untersuchung hatte er schlechte Nachrichten für mich. Die Wand zwischen den Herzkammern ist schon wieder aufgerissen und es hat sich ein kleines Loch gebildet. Bereits für nächste Woche wurde die nächste Operation angesetzt.

Nachdenklich und mit hängendem Kopf stieg ich den Schulbus ein, der uns zum Austragungsort des Finales bringt. "Komm schon Kasumi, sei nicht so traurig. Dieses neue künstliche Gewebe, von dem du mir erzählt hast, klang ziemlich robust. Das wird schon wieder", versuchte Yuu mich aufzumuntern. Etwas schnippischer als gewollt antworte ich: "Klar, du hast leicht reden. Du wirst ja nicht aufgeschnitten, schon wieder." Er lächelte mich trotzdem an und antwortete: "Ach komm, diesmal hält es bestimmt für lange Zeit, vielleicht auch für immer. Das hab ich im Gefühl." Seine fröhliche Art war einfach ansteckend, also anwortete ich ihm etwas besser gelaunt. "Meinst du? Naja die Argumente des Arztes hörten sich schon überzeugend an, als er von dem künstlichen Gewebe gesprochen hat. Es ist wohl ausreichend erprobt und es wurden gute Resultate damit erzielt." "So gefällst du mir schon viel besser", rief er aus und gab mir einen Kuss.

An der Halle angekommen zogen sich die Jungs ihre Trikots an und gingen dann auf das Feld. "Woah, sogar das Fernsehen ist hier", staunte Shoyo und zeigte auf die vielen Kameras. "Klar, schließlich spielt die Shiratorizawa. Außerdem wird das Finale des Vorentscheids immer im Fernsehen übertragen", antwortete Kageyama unbeeindruckt. Nun betraten die Spieler der Shiratorizawa das Feld und die Zuschauer jubelten. Der Kapitän Wakatoshi Ushijima kam zu uns und unterhielt sich kurz mit Shoyo und Kageyama. Sein Blick landete dann auf mir und er musterte mich emotionslos. "Kasumi, du gehst also auf die Karasuno? Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns mal in einem Spiel gegenüber stehen." Mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht antwortete ich: "Ja ich bin auf der Karasuno Oberschule. Mit dem hier hätte ich allerding auch niemals gerechnet, Bruder." "Waaaas?", riefen die Jungs hinter mir. "Ihr seid Bruder und Schwester?", fragte ein rothaariger Spieler der Shiratorizawa, der hinter Wakatoshi stand. "Sie ist meine Halbschwester", antwortete Wakatoshi knapp und ging wieder auf die andere Seite des Spielfelds, um sich aufzuwärmen.

Alle standen nun um mich herum und Shoyo kam noch etwas näher: "Nicht mal ich wusste, dass du einen Halbbruder hast. Warum hast du denn nie was gesagt?" "Mein Vater hat mir erst von ihm erzählt als ich auf der Mittelschule war. Ich war natürlich neugierig, was er für ein Mensch ist und wir haben uns ein paar Mal getroffen. Trotzdem kenne ich ihn nicht gut und weiß kaum etwas über ihn. Er gibt kaum etwas über sich Preis." "Aber...", wollte Shoyo ansetzten, als Trainer Ukai unser Gespräch unterbrach. "Ihr könnt später weiterplaudern, aber jetzt müsst ihr euch erst mal aufwärmen."

Der erste Satz dauerte nicht lange, die Shiratorizawa hatte sich diesen haushoch gesichert. "Verdammt sind die gut. Besonders die Schläge von Ushijima sind knallhart", ärgerte sich Yuu. "Ich hab da ne Idee", äußerte ich und rief Tsukishima noch zu mir. Ich redete leise auf sie ein und erzählte ihnen von meinen Beobachtungen und wie man gegen die einzeln Spieler vorgehen könnte. "Einiges davon ist mir auch aufgefallen", bestätigte Tsukishima. "Gut, dann machen wir das so", rief Yuu motiviert. "Ich bin sicher, dass du die Bälle von Wakatoshi annehmen kannst, Yuu." Ich lächelte und gab ihm einen kurzen Kuss.

Der zweite Satz begann. Wähernd des Spiels wanderte mein Blick über die Zuschauertribüne. Ich bemerkte meinen Vater, der mir in diesem Moment zuwinkte. "Achtung", schrie Trainer Ukai neben mir. Er zog mich zur Seite, da ein Ball direkt auf mich zugeflogen kam. Ich bedankte mich bei ihm und achtete dann wieder auf das Spielfeld. Den 2. Satz haben unsere Jungs knapp gewonnen. "Super, weiter so", rief ich und klatschte mit ihnen ab. "Deine Beobachtungen haben uns sehr geholfen", rief Yuu und umarmte mich. "Hast du noch was für uns?", fragte Tsukishima, der nun hinter mir stand. Ich überlegte kurz und teilte ihm dann noch weiter Beobachtungen mit.

Der dritte Satz ging wieder an die Shiratorizawa. Gegen Ende es vierten Satzes fühlte ich mich etwas unwohl und mir war leicht schwindelig. Doch ich schrieb es der Nervosität zu und verdrängte es, als wir den vierten Satz gewonnen hatten. Der fünfte Satz war richig hart und die Ballwechsel wurden immer länger. In der Mitte des Satzes hatte sich Tsukishima an der Hand verletzt und musste zur Krankenstation. Ich begleitete ihn dorthin und versuchte ihn aufzumuntern. Er sah ziemlich niedergeschlagen aus, weil er das Spielfeld verlassen musste. "Schon gut, die Pause kommt mir gerade recht", sagte er und legte ein falsches Lächeln auf. Ich bemerkte dies, ging aber nicht weiter darauf ein, weil ich das Gefühl hatte, dass meine Worte es nur schlimmer machen würden. Als der Arzt seine Hand verbunden hatte konnte er wieder zurück auf das Spielfeld. Als der letzte Ball auf dem Boden aufschlug herrschte zuerst Stille, doch dann hörte man nur noch Jubelschreie. Wir alle freuten uns riesig, dass die Jungs, das Finale für sich entscheiden konnten. Yuu rannte jubelnd auf mich zu und küsste mich stürmisch. Ich hatte Tränen in den Augen und brachte nur "Ich freu mich so", heraus. Er wischte mir die Tränen von den Wangen und küsste mich noch einmal. Danach klatschte er mit den anderen ab und redete aufgeregt mit ihnen. Diese Szene brachte mich zum Lächeln und ich beobachtete sie noch eine Weile.

Nachdem ich meinen Blick von den jubelnden Jungs nahm, ging ich auf die andere Seite des Feldes zu meinem Bruder. Ich krazte mich verlegen am Hinterkopf und sagte dann mit leiser Stimme: "Tut mir leid, dass ihr verloren habt." "Eure Mannschaft war diesmal einfach besser", sagte er und wollte sich schon wieder umdrehen, um zu gehen. Reflexartig griff ich nach seinem Arm: "Warte, Vater ist auch hier. Möchtest du ihn nicht mal wieder treffen?" Er befreite sich mit einem Ruck von meinem Arm und wollte gerade antworten. Doch mir wurde schwindelig und ich kippte zur Seite. Wakatoshi reagierte schnell und fing mich noch auf, bevor ich auf dem Boden aufschlug. "Was hast du?", fragte er. Es war das erste Mal, dass ich ihn besorgt sah. Gleich darauf kamen auch Yuu und die anderen Jungs angerannt. "Kasumi", schrie Yuu und kniete sich neben mich. "Was hast du denn?" Ich hyperventilierte und antwortete ihm unter großen Anstrengungen: " Mir ist schwindelig und jetzt hab ich Brustschmerzen. Außerdem fällt es mir schwer zu Atmen." Ich bekam nur noch mit wie Yuu seine Hand an meine Wange legte und alle durcheinander redeten, bevor alles Schwarz um mich herum wurde und ich das Bewusstsein verlor.

Mein kleiner Wirbelwind (Yuu Nishinoya x Oc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt