10 || Stephen Strange

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𝓣𝓾̈𝓻𝓬𝓱𝓮𝓷 10 𝓯𝓾̈𝓻 bwddermilch 🙈

Stephen Strange x male!reader

Das Schneetreiben ist natürlich nur stärker geworden, seitdem du den letzten Laden verlassen hast und dich nun durch die Straßen New Yorks kämpfst. Doch zum Glück hast du dein Ziel gleich erreicht. Vor dir liegt das Sanctum Sanctorum. Der Platz, an dem dein Freund na ja- arbeitet? Das war nicht das richtige Wort. An dem dein Freund wacht- passt besser!

Du spürst deine Finger schon kaum mehr, als du an der Tür klopfst. Ein verwunderter Wong öffnet dir diese. „D/n! Was machst du hier?" fragt er dich verwundert und lässt dich eintreten. „Ich wollte Stephen besuchen" erklärst du und klopfst dir den Schnee von der Mütze. „Klar, der ist hier. Ist was passiert?" erkundigt er sich besorgt und führt dich in einen kleinen Hinterraum. „Nein, eigentlich nicht" antwortest du verwundert. Skeptisch öffnet Wong dir die Tür und schiebt dich mehr oder weniger hinein. „Ich lass euch mal kurz alleine, aber nicht zu lange, okay? Wir haben noch Sachen zu tun, Strange" merkt er an und verschwindet. „Oh, hallo d/n. Ist was passiert?" bemerkt dich Stephen und kommt besorgt auf dich zu. „Was? Nein... Wieso fragt mich das jeder? Kann ich nicht einfach meinen Freund besuchen kommen?". Schnell schließt er die Tür hinter dir und schaut dich dann entsetzt an. „Was hast du gerade gesagt?!" fährt er dich an. Du verstehst die Welt nicht mehr. Was hattest du denn jetzt schon wieder falsch gemacht?

„I-Ich wollte dich einfach nur besuchen kommen" wiederholst du, jetzt etwas verunsichert. „D/n! Keiner weiß von uns. Nichtmal Wong hat eine Ahnung, deswegen war er vermutlich auch so verwirrt. Hier weiß nichtmal jemand, dass ich schwul bin! Wie kommst du darauf, hier einfach reinspazieren zu können und das alles fast aufdecken zu dürfen?!". Dein Herz hat sich mit jedem seiner Wörter ein Stückchen mehr zusammengezogen. „Aha" machst du nur. „Dann werde ich wohl wieder nach Hause gehen und die Geschenke einpacken, die ich soeben gekauft habe. Tut mir leid, dich belästigt zu haben. Vielleicht hast du ja heute Abend den Mut, dich bei mir blicken zu lassen." Verstört stampfst du nach draußen, wobei du fast Wong umrennst. „Gehst du schon wieder? Ist alles okay?". Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, läufst du an ihm vorbei. „Alles gut, Wong. Er wollte nur wissen, ob unser Treffen heute Abend noch steht. Wir wollten einen trinken gehen. Aber in Zukunft schreibt er mir einfach eine Nachricht, darauf habe ich ihn hingewiesen" hörst du Stephen's Stimme noch.

Am Abend hast du dich wieder einigermaßen beruhigt. Sein Verhalten war nicht nett dir gegenüber gewesen, doch du hast beschlossen ihn in aller Ruhe darauf anzusprechen und mit ihm darüber zu reden. „Schatz, ich bin wieder da!" hörst du seine Stimme aus dem Flur und dann die Tür, wie sie ins Schloss fällt. Sofort bist du wieder genervt. „Du kannst dir dein Schatz sonst wo hin stecken" entgegnest du wütend. „Hey, was ist denn los? Habe ich-" setzt er beruhigend an, doch bevor er weitersprechen kann, bist du die paar Schritt zu ihm gegangen und hast ihm eine Ohrfeige verpasst. „Das Essen ist fertig" sagst du mit zitternder Stimme, während er dich noch komplett entsetzt anschaut und sich die schmerzende Backe hebt.

Das Essen verläuft so schweigsam wie noch nie. Alle seine Entschuldigungen und Versuche, ein Gespräch anzufangen, prallen an dir ab. Wortlos stellst du deinen leeren Teller in die Spüle und verschwindest im Wohnzimmer. Dort lässt du dich auf das Sofa fallen und stützt den Kopf auf deine Hände. Dir entfährt ein verzweifelter Laut. Das war absolut gar nicht so gelaufen, wie du es geplant hattest. „Alles okay?" hörst du die vorsichtige Stimme deines Freundes. „Ja, alles bestens" giftest du ihn an, bereust es aber sofort wieder. „Ich habe dir ein Bier mit aufgemacht, wenn du willst" bietet er dir an und hält dir fragend die Flasche hin. Seufzend nimmst du diese entgegen und trinkst einen großen Schluck. „Danke" sagst du und schaust ihm das erste Mal an diesem Abend in die Augen.

„Willst du mir vielleicht erklären, was das vorhin war?" fragt er leise. „Willst du mir vielleicht erklären, was das heute Morgen war?" gibst du zurück und wieder funkeln deine Augen. „Was meinst du?" fragt er unschuldig. Fassungslos schaust du ihn an. „Sag mal bist du wirklich so blöd oder tust du nur so?! Denkst du mir gefällt es, meinen Freund besuchen zu wollen und anstatt einem «schön dich zu sehen» oder einen Kuss zu bekommen. einfach nur verleumdet zu werden. Das tat weh, und zwar richtig! Was verdammt sollte das?!" schreist du nun fast. Stephen schaut dich mit großen Augen an. „Die anderen wissen nichts von uns, wissen nicht, dass ich schwul bin. Für Wong und so bist du einfach nur ein guter Kumpel von mir" murmelt er leise. Etwas gefasst drehst du dich zu ihm. „Das sagtest du bereits. Aber warum stehst du nicht dazu? Ich meine- liebst du mich nicht?". Entsetzt schaut er dich an. „Sag sowas nicht. Du weißt, dass ich das tue. Ich bin einfach noch nicht bereit. Obwohl wir in einer sehr- na ja, größtenteils- toleranten Welt leben, ist es immer noch eine Überwindung, sich einer Minderheit anzuschließen. In diesem Fall eben schwul zu sein. Und das selbst- ist immer noch ein total neues Gefühl für mich. Ich meine- ich sehe diese Pärchen in der Stadt, Mann und Mann, Hand in Hand. Und ich sehe die Blicke, die ihnen zugeworfen werden. Ich weiß einfach nur nicht, ob ich sowas kann. Solchen Blicken in der Öffentlichkeit standhalten kann." Versöhnlich greifst du nach seiner Hand. „Stephen... Es ist alles okay. Ich verstehe dich, vollkommen. Du bist noch nichtmal komplett geoutet und gehst schon viel souveräner mit der ganzen Situation um als ich nach 4 Jahren. Es ist anders und es ist ein komisches Gefühl, weil es eben immer noch Menschen gibt, die das alles nicht als normal ansehen. Aber genau wegen diesen Menschen muss man stark sein und sich in die Welt wagen. Um ihnen zu zeigen, dass es normal ist. Und ich werde jeden einzelnen Schritt bei dir sein. Wenn du dich irgendwann mal outest, egal wann. Wenn du fiese Reaktionen bekommst. Wenn wir in der Öffentlichkeit dumme Blicke zugeworfen bekommen. Immer."

Liebevoll schaut er dich an und küsst dich leidenschaftlich. „Danke" murmelt er, als ihr euch löst. „Kein Ding" grinst du und verschränkst eure Hände miteinander. „Und jetzt machen wir uns Gedanken, wem wir es als erstes erzählen und wie wir das Ganze anstellen." Gequält schaut er dich an. „Muss das sein?". Ein mahnender Blick deinerseits reicht, um ihn verstummen und mit dir brainstormen zu lassen.

Das war tatsächlich eine kleine Herausforderung für mich, vor allem habe ich noch nie einen Os aus der Sicht eines männlichen Readers geschrieben. Ich hoffe er ist trotzdem einigermaßen gelungen :)

𝗠𝗔𝗥𝗩𝗘𝗟 𝗔𝗗𝗩𝗘𝗡𝗧𝗦𝗞𝗔𝗟𝗘𝗡𝗗𝗘𝗥 2021Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt