die Brücke

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Anakins PoV:

Ich versuchte uns den Weg bis zu Rex's Position frei zu kämpfen. Leider war ich bei der Planung ein bisschen zu abgelenkt gewesen um mit einer Falle zu rechnen.
Meinen Fehler hatte ich bemerkt, als unser Weg ins Innere der Stadt viel zu reibungslos verlief.
Ich hätte es besser wissen müssen...
Nun war es an mir, all meine Männer, den Senator und Ahsoka hier heil wieder raus zu bringen.
In diesem Falle vertraute ich auf mein Talent zur Improvisation... Auch wenn Ahsoka mir vermutlich dringend davon abraten würde, weil diese Pläne meistens in Gefangenschaft oder einer Explosion endeten...
Glücklicherweise war Ahsoka am Ende unserer kleinen Truppe damit beschäftigt uns Rückendeckung zu geben.

Bei den Vorbereitungen auf diese Mission hatte ich glücklicherweise einen Lageplan entdeckt, welcher eine  unterirdische Gasleitung verzeichnete. Diese Gasleitung verlief direkt vor den Toren der Stadt und würde bei einer Explosion die unschuldigen Bürger verschonen.
In weiser Voraussicht, dass irgendetwas schief gehen würde, hatte ich einen meiner Männer mit einem Artilleriegeschütz im Wald postiert, welcher auf meine Anweisung hin auf die gegebenen Koordinaten feuern würde.
Dazu mussten wir allerdings erst einmal auf die Brücke gelangen.
Wir hatten Rex endlich erreicht, der immer noch die Brücke verteidigte.
"Rex! Hol die Männer zurück! Wir ziehen uns zurück!"
Er gehorchte ohne zu zögern und sprach mit seinen Männern über den Funkkanal in seinem Helm.

Ich hörte es zunächst, bevor ich es sah. Selbst im Lärm der Schlacht ging es nicht unter.
Panzer und Artillerie vor und auf der Mauer der Stadt rollte heran. Wir sollten von hier verschwinden und das so schnell wie möglich!
"Rückzug! Rückzug!", brüllte ich so laut ich konnte und die ersten Klone gehorchten sofort. Sie rannten zum anderen Ende der Brücke um uns von dort Rückendeckung zu geben, sobald wir sie ebenfalls betraten.
Ich sammelte all meine Kraft und bündelte sie zu einem kräftigen Machtstoß, Ahsoka stieg instinktiv mit ein, als sie spürte was ich vor hatte.
Zusammen stießen wir die vordersten 6 Reihen an Kampfdroiden um.
Die gewonnene Zeit nutzten wir sofort. Der Rest von uns, sowie der Senator nahmen die Beine in die Hand und rannten über den unebenen Boden der Brücke.
Ahsoka ließ sich zurückfallen um hinter dem Senator zu bleiben. Sein Schutz war für uns oberste Priorität.

Wir hatten die Mitte der Brücke beinahe erreicht, als der Senator stolperte und das Gleichgewicht verlor.
Jede Sekunde rechnete ich damit, dass ein Blasterschuss ihn durchbohren würde.
Ohne zu zögern schnappte sich Ahsoka seinen Arm und riss ihn wieder hoch, bevor er fiel.
Beide fielen ein Stück weit zurück und ich riskierte einen Blick auf die Geschütze hinter uns.
Genau im richtigen Moment, als sie das Feuer auf uns eröffneten.
Sie feuerten auf die Brücke. Auf uns.
"Achtung! Wir stehen unter Beschuss!", versuchte ich die anderen zu warnen.
Bevor wir wirklich reagieren konnten, erschütterte einen Explosion die gesamte Brücke. Jeden Moment rechnete ich damit in die Tiefe zu fallen.
Schutt und Staub machten es unmöglich etwas zu erkennen. Meine Ohren klingelten und es brauchte ein paar Sekunden um die Schreie der Verletzten zu hören.
Mein erster Gedanke galt Ahsoka.
Sie war direkt hinter mir gewesen... Zusammen mit dem Senator...
Als ich mich nun umdrehte erkannte ich einen gigantischen Abgrund.
Die Brücke war in zwei Teile gesprengt worden.
War sie etwa...?
Daran wollte ich gar nicht denken...
"Ahsoka!?", brüllte ich in den Schuttnebel, in der verzweifelten Hoffnung eine Antwort zu bekommen.
Ein paar Männer hatten die Explosion nicht überlebt. Aber Rex war zum Glück bereits dabei die Verletzten zurück zu unserem Stützpunkt bringen zu lassen.
"Meister!", nahm ich gedämpft wahr.
Mir fiel sofort ein Stein vom Herzen, als ich ihre Stimme hörte.
Langsam legte sich der Staub und ich erkannte sie und den Senator, größtenteils unverletzt am anderen Ende der zerbombten Brücke.
Direkt hinter ihnen kamen die Droiden immer näher.
Der Abstand zwischen den beiden Brückenteilen war verdammt groß, aber mit etwas Glück...
Ahsoka hatte den gleichen Gedanken wie ich und handelte ohne darüber nachzudenken.
Der Senator fand es nicht so witzig ohne Vorwarnung mit der Macht über diesen bodenlosen Abgrund zu schweben. Er schrie, aber dennoch konnte ich ihn abfangen bevor er vielleicht doch hinunter gefallen wäre.
Er war schneeweiß im Gesicht und vielleicht ein bisschen grün. Ohne Zweifel würde er sich vermutlich übergeben müssen.
Als ich zurück zu Ahsoka sah, nahm sie gerade Anlauf, nur um schließlich mit all ihrer verbleibenden Kraft abzuspringen.
Nach meiner Einschätzung würde sie es auch ohne meine Hilfe schaffen sicher hier zu landen.
Dennoch stand ich bereit für den Fall, dass sie Hilfe brauchte.
Dann ging alles sehr schnell.
Ich war so sehr auf Ahsoka fixiert, dass ich das leise Knacken zunächst nicht bemerkte. Erst in letzter Sekunde sprang ich zurück, als der Boden unter meinen Füßen nachgab und ein Stück der Brücke einfach wegbrach.
Hart landete ich auf der Seite und wusste sofort, dass sich dort blaue Flecken zeigen würden.
Aber in diesem Moment hatte ich eine ganz andere Befürchtung.
Ahsoka hatte diesen Teil der Brücke erreicht, allerdings fehlten die letzten Meter, welche gerade in die Tiefe gefallen waren.
Ohne auf meine protestierende Seite zu achten, sprang ich auf und hastete zum Abgrund.
Schwer atmend versuchte sie sich an einem kleinen Felsvorsprung fest zu klammern. Ahsoka würde sich nicht mehr lange halten können, dessen war ich mir sicher.
Auf dem Bauch liegend rutschte ich näher heran, dabei bröckelte Schutt ab und ließ Ahsoka noch weiter rutschten.
Soweit es mir möglich war streckte ich meine Hand nach ihr aus, aber es reichte nicht, sie war zu weit weg.
"Nimm meine Hand, Snips!", ich erkannte meine eigene Stimme nicht wieder. Meine Stimme brach unter der Verzweiflung die ich empfand.
Ich lehnte mich weiter hinunter, in dem Wissen, dass ich ebenso abrutschen könnte wie sie.
"Nein!", erwiderte sie ebenso verzweifelt. "Es tut mir leid, Anakin", die Trauer in ihrer Stimme brach mir das Herz und ich wusste sofort, was dies bedeuten sollte.
"Nein! Wage es ja nicht los zu lassen, Ahsoka!"
Ihr Blick war ein stummer Abschied, bevor der Vorsprung an den sie sich klammerte zu bröckeln begann und abbrach.
"NEIN!", brüllte ich so laut, dass der Boden unter mir zu vibrieren schien.
Selbst als sie fiel, versuchte ich sie mit der Macht zu greifen zu bekommen. Aber sie entglitt mir, ich hatte nicht mehr genug Kraft.

Jealousy - AnisokaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt