er ist weg

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Obi Wans PoV.:

Ich wurde vom Rat der Jedi auf die Raumstation geschickt auf der sich Anakin und Ahsoka gerade aufhielten.
Da der Rat Anakin zur Zeit als unzurechnungsfähig ansah, sollte ich die Leitung übernehmen und zusammen mit Admiral Yularen nach Coruscant zurückkehren um den Senator in Sicherheit zu wissen.

Dennoch führte mich mein erster Weg zum Krankenflügel in dem Ahsoka noch immer behandelt wurde. Instinktiv wusste ich, dass ich Anakin dort finden würde.
Tatsächlich fand ich ihn nervös hin und her laufend im Wartezimmer der Station.
"Anakin", kündigte ich mich an, aber er nahm mich nur mit einem kurzen Seitenblick zur Kenntnis.
Ich seufzte schwer. Diesen Blick kannte ich bei ihm nur zu gut. Die Schuld und die Angst hatte ich nicht zum ersten Mal in Bezug auf seinen Padawan gehen. Aber ich weigerte mich darüber nachzudenken, dass mehr hinter diesen Gefühlen steckte. Im Moment hatten wir beide wichtigere Angelegenheiten um die es sich zu kümmern galt.
"Ich bin hier um den Senator nach Coruscant zu begleiten. Admiral Yularen berichtete uns was passiert war. Der Rat hat dich beurlaubt bis du wieder... zurechnungsfähig bist", erklärte ich ihm vorsichtig. Prompt stoppte er und sah mich direkt an. Wut sprühte aus seinen Augen.
"Zurechnungsfähig?! Ahsoka wird dort drin operiert und könnte jede Sekunde sterben!", er war außer sich, das spürte ich auch in der Macht.
"Anakin, es ist nicht deine Schuld", versuchte ich ihn zu beruhigen.
Er wollte etwas erwidern, aber in diesem Moment kam ein Arzt aus eine der Seitentüren und zog sich blutverschmierte Handschuhe aus, welche er einem Droiden gab.
Schließlich drehte er sich zu uns um.
"Ihr seid General Skywalker richtig?", fragte er an Anakin gewand. Dieser nickte erwartungsvoll.
"Nun ich konnte den Commander zunächst stabilisieren. Sie hat ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Wir mussten ein Blutgerinnsel im Gehirn entfernen, welches vom Sturz verursacht wurde. Noch können wir nicht sagen ob es bleibende Schäden verursacht hat. Das wissen wir erst falls sie wieder aufwacht", erklärte der Arzt sachlich. Aber selbst ich erkannte das er die Chancen auf Heilung gering einschätzte.
"Falls sie wieder aufwacht?", fragte Anakin nach, mit einer Verzweiflung in der Stimme die ich nur vom Tod seiner Mutter kannte.
"Es tut mir leid, aber wir können nicht mit Sicherheit sagen ob sie wieder aufwacht. Es wird sich entscheiden wenn sie die Nacht überlebt", mit den Worten verabschiedete er sich und verwies uns auf eines der Krankenzimmer für Offiziere.
Ich beobachtete meinen ehemaligen Schüler wie er sich sammelte und tief durchatmete, bevor er sich dem Zimmer näherte.
Unauffällig folgte ich ihm. Immerhin lag mir Ahsoka ebenfalls am Herzen und es wäre wirklich traurig sie zu verlieren. Den einzigen Trost fand ich darin zu wissen, dass sie ihr Leben gegeben hatte um die Mission zu erfüllen.
Anakin öffnete die Tür des Zimmers, blieb aber im Türrahmen stehen. Über seine Schulter hinweg erkannte ich eine zierliche Gestalt auf einem schlichten Bett. Massenhaft Geräte waren um sie herum aufgestellt. Ihr Gesicht konnte ich nicht erkennen, da Anakin mir den Blick verwehrte.

Bevor ich überhaupt wusste was geschah, hörte ich ein Geräusch von Anakin ausgehend. Es war eine Art knurren, weinen oder schluchzen. Ich konnte es nicht recht zuordnen. Allerdings rechnete ich auch nicht damit, dass er im nächsten Moment herumwirbelte und sich an mir vorbei drängte. "Ich kann das nicht...", murmelte er vor sich hin, als er ging.
"Anakin!", rief ich ihm mahnend hinterher, aber es hatte keinen Sinn.
Er war weg.

Jealousy - AnisokaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt