Es waren Monate vergangen. Monate in denen ich zu allen Mächten betete, dass sich Ahsokas Zustand verbessern möge.
Aber dies war nicht der Fall. Tag und Nacht verbrachte ich auf der Krankenstation. Ich trainierte, schlief und aß auf der Raumstation über Ord Cestus. In dieser Zeit hatte sich Padme bereits dutzende Male gemeldet, aber ich hatte nie geantwortet. Dafür hatte ich im Moment keinen Kopf. Zu präsent war die Angst, dass Ahsoka jeden Moment sterben könnte.Ich war gerade eingeschlafen auf dem unbequemen Feldbett meines Quartiers, als ein Piepen meines Comlinks mich erneut aus dem Schlaf riss. Zunächst versuchte ich es zu ignorieren, denn meist handelte es sich um eine Nachricht von Padme. Glücklicherweise hatte mich der Rat noch immer beurlaubt und ließ mich mit ihren Angelegenheiten in Ruhe.
Als das Piepen nicht aufhörte beschloss ich im Halbschlaf das Gespräch anzunehmen und knurrte ein "Skywalker", als Begrüßung.
"Sie ist wach", kam als Antwort.
Mehr brauchte es nicht. Ich war sofort hellwach und auf den Beinen.
Der Weg zum Krankenflügel gestaltete sich schwieriger als gedacht. Durch den Schlafentzug der letzten Monate dreht sich kurzzeitig alles um mich herum, als ich meinen Körper zu Höchstleistungen anspornte um so schnell wie möglich zu ihr zu kommen.
Schnaufend und einem Kreislaufzusammenbruch nahe taumelte ich durch die Tür zum Krankenflügel. Einige Ärzte und Pfleger kamen besorgt auf mich zu und versuchten mich dazu zu bewegen wieder zur Ruhe zu kommen, damit ich nicht umfiel.
Aber es war mir egal. Ich kannte nur ein Ziel.
Kurz vor der Zimmertür musste ich einen besonders aufdringlichen Droiden zur Seite stoßen. Endlich öffnete sich die Tür des Krankenzimmers und ich traute meinen Augen nicht.
Da ich noch immer verschwommen sah, konnte es sich auch um einen Traum handeln. Ahsoka saß tatsächlich aufrecht und hielt einen dampfenden Becher in der Hand. Der Geruch nach Kräutern überdeckte den scharfen Geruch des Desinfektionsmittels.
Als sie mich sah, stellte sie den Becher ab und schien etwas zu sagen. Aber der durchgehende piepende Ton in meinem Ohr übertönte ihre Stimme.
Schwer atmend schaffte ich die letzten Schritte bis zu ihrem Bett, nur um davor zusammenzubrechen.
Mir wurde schwarz vor Augen, aber ich zwang mich dazu wach zu bleiben. Mein Gesicht hatte ich in ihrem Schoß vergraben und meine Arme um ihre Hüfte geschlungen, als könnte sie mich vor der Welt retten die sich unablässig drehte.
"Meister?", hörte ich sie leise fragen. Zögerlich legte sie mir eine Hand auf die Schulter und ich ahnte selbst nicht was nun geschah. Da begann ich tatsächlich zu schluchzen. All die Angst und die Schuld die mich die letzten Monate verfolgt hatten und die ich versucht hatte zu unterdrücken, sprudelten nun aus mir heraus.
Ohne es zu merken hatte Ahsoka ihre Arme um mich gelegt und ihre Hand in meinem Haar vergraben.
Als sich jemand von hinten näherte, verstärkte sich ihr Griff um mich und ich spürte an der Bewegung ihres Körpers, dass sie den Kopf schüttelte.
Kurz darauf waren wir wieder allein.
Tränen strömten mir noch immer übers Gesicht, als ich ihr endlich wieder ins Gesicht blicken konnte. In diese wunderschönen tiefblauen Augen. Sie sollte sehen, wie sehr ich gelitten hatte. Sie sollte sehen, dass sie mir nicht egal war. Dass sie mir nie gleichgültig sein würde.
In ihren Augen las ich Schock, aber auch Bedauern und eine Zuneigung die ich noch nie so bei ihr gesehen hatte.
"Tu mir das nie wieder an!", flehte ich. "Es tut mir so leid, Snips", neue Tränen liefen mir über die Wangen, aber meine Snips lächelte und wischte sie weg.
"Mir tut es auch leid, Skyguy." Ich konnte nicht anders als zu grinsen, als ich endlich wieder meinen Spitznamen aus ihrem Mund hörte. Einem Mund für den zu küssen ich gerade alles geben würde. Zwar hatte ich keine Ahnung woher dieser plötzliche Drang kam, aber ich wusste, dass ich es wollte.
Auch Ahsoka musste den Stimmungswechsel gespürt haben, denn sie biss nervös auf ihrer Unterlippe herum, was meinen Fokus endgültig auf ihre Lippen lenkte.
"Das hättest du nicht tun sollen", murmelte ich mit rauer Stimme, bevor ich eine Hand in ihren Nacken schob und sie zu mir herunter zog.
Ich hatte mit einem Zögern gerechnet, als ich sie küsste. Aber stattdessen überraschte sie mich mit einer Leidenschaft, die es mir schwer machte mich zurückzuhalten. Mein Herz pumpte so schnell das Blut durch meinen Körper, dass mir schwindlig wurde. Gleichzeitig kribbelte alles an mir. Es fühlte sich genauso fantastisch wie beängstigend an.
Als mein Hirn wieder begann zu arbeiten, erinnerte ich mich an Ahsokas Zustand und unterbrach den Kuss.
"Meister... ich...", begann sie atemlos und ich sah die Verlegenheit in ihrem Blick.
"Das sollte dir nicht leid tun, Snips. Denn mir tut es auch nicht leid", erklärte ich lächelnd und stellte selbst fest, dass es die Wahrheit war.
Sie sah mich verblüfft an, als ich aufstand. Genau im richtigen Moment, als der Arzt herein kam und mich bat den Raum zu verlassen.
Ein letztes Mal zwinkerte ich ihr zu, was sie erröten ließ und verließ den Krankenflügel der Raumstation Ord Cestus.
Wieder eine Story zu Ende xD das ging schneller als gedacht ^^ Die nächste wird leider etwas auf sich warten lassen, da ich mir zunächst vorgenommen hatte meine Story "Padawan & Master" ins Englische zu übersetzen (auf Anfrage einer Leserin). Nebenbei werde ich die nächste Story ausarbeiten, welche etwas umfangreicher zu erwarten ist. Ich werde mir Mühe geben den Klappentext demnächst in meiner Infostory zu veröffentlichen, also haltet die Ohren offen ;-)
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Jealousy - Anisoka
FanfictionEinige Monate sind nun vergangen, seit Anakin Skywalker klar geworden ist, dass er etwas getan hatte was ihm Kopf und Kragen kosten würde. Erst als sein Padawan wegen eines einfachen Verrates einer anderen Jedi verurteilt werden sollte, begriff er...