chapter two

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An der Bar angekommen sah ich jedoch kaum einen freien Platz und ich wollte auch nicht unbedingt neben irgendwelchen schmierigen Männern sitzen, also bestellte ich mir gleich eine ganze Gläser mit Vodka-O, womit ich mich auf den Weg zu einem kleinen freien Tisch machte und trank große Schlücke aus meinem Glas um meinen Durst zu stillen.

Es war schon irgendwo makaber, dass ich hier alleine in einem Club war und mich betrank, wenn man es so nennen mochte, doch seit ich hier in den USA war, hatte ich kaum Anschluss gefunden und kannte eigentlich nur meinen Ex Nathan, was im Nachhinein echt traurig war.

In dem stetigen Treiben einer Millionenstadt fiel es mir schwer Freunde zu finden oder auch nur Bekannte. Auch wenn ich New York City mochte, so waren die meisten Menschen viel zu beschäftigt oder mit ihren eigenen Dingen beschäftigt, als dass ich eine Chance hätte, mir hier ein soziales Umfeld aufzubauen.

Die Freunde von Nathan waren mir damals ehrlich gesagt nie geheuer gewesen, was vermutlich daran lag, dass er sich meist nur mit Menschen abgab, die in seinen Kreisen verkehrten. Darunter nur Geschäftsmänner oder solche die sich von ihren Eltern alles bezahlen ließen.

Meinem Ex zu Liebe ignorierte ich all dies und zu spät merkte ich, was für ein Mensch er wirklich war.

Schulterzuckend verwarf ich die Gedanken an ihn wieder und nippte am zweiten Glas. Es hatte auch was Gutes an sich alleine auszugehen, keine unnötigen durch Alkohol enstandene Gefühlslagen durch Freunde und keine Leute die sich untereinander in die Haare bekamen.

Es war natürlich eine Überwindung, alles alleine zu machen, aber mit der Zeit hatte man den Dreh raus oder ich hatte mich lediglich an ds Alleinsein gewöhnt. Ich sah es jedoch auch als Zeichen, dass ich langsam aber sich wieder zu mir selbst fand und niemanden brauchte, doch ganz tief in mir drin wusste ich, dass ich früher oder später einsam werden würde. Doch so weit war es noch nicht gekommen, also kostete ich jeden Moment aus, der mich gut fühlen ließ.

Tief atmete ich ein und leerte mein zweites Glas, stand auf und verlor für einen Moment das Gleichgewicht, da ich mittlerweile spürte, wie der Alkohol anfing zu wirken. Schnell hatte ich mich wieder gefangen und machte mich wieder auf den Weg zur Tanzfläche.

Dort ließ ich mich wieder vom Geschehen treiben, doch es dauerte nicht lange bis sich plötzlich zwei Hände an meinen Hüften spürte und drehte mich ruckartig um. Dort war ein Kerl, welcher wohl an sich einen netten Eindruck gemacht hätte, da er ein schickes weißes Hemd und dazu eine schwarze Jeans trug, Haare ordentlich gemacht, jedoch mit seinem ekelhaften Grinsen und seiner Bierfahne, welche ich nun deutlich wahrnahm alles zu Nichte machte.

Er war eindeutig ein Geschäftsmann und dies ließ ebenfalls meine Alarmglocken los gehen. Diese Art von Männern waren meistens nicht die von der guten Sorte und Dank meines Ex machte ich einen Bogen um diese herum. Mit einem leicht angewiderten Gesichtsausdruck schob ich seine Hände von mir und gab ihn mit einem Kopfschütteln zuverstehen, dass ich kein Interesse hatte.

In der Hoffnung, er würde mich in Ruhe lassen, machte ich kehrt und ging in Richtung Toiletten. Als ich jedoch wieder aus der Tür heraus trat, sah ich dass dieser  Typ mir gefolgt war. Ich verdrehte gernevt die Augen und wollte augenblicklich kehrt machen, als er mich bemerkte und drehte mich um.

Das Schicksal war jedoch nicht auf meiner Seite und kaum spürte ich wine Hand an meinem Arm und wurde ich auch schon wieder herum gedreht. Er stand direkt vor mir und kam mir wieder viel zu nah. „Du warst so schnell weg, wir können uns gerne nochmal etwas verziehen. Na, was sagt du?", sagte er und deutete mt einem ekelhaften Grinsen mit dem Kopf hinter mich, dort wo der Eingang der Toiletten war. So hatte ich mir meine Abend ganz sicher nicht vorgestellt.

Ich verzog mein Gesicht. „Ganz bestimmt nicht. Würdest du mich also bitte in Ruhe lassen?", gab ich jedoch nur mit zusammengezogenen Augenbrauen zurück, woraufhin er nur die Augen verdrehte. „Ach komm, wir wissen beiden, dass ich dich nicht in Ruhe lassen soll." Er kam wieder einen Schritt näher, was mich zurückweichen ließ. Am liebsten würde ich ihm ins Gesicht kotzen, doch dafür hatte ich zu wenig Alkohol intus.

„Und ob du mich in Ruhe lassen sollst. Geh einfach.", rief ich nun verärgert und versuchte seine schmierigen Griffel, mit denen er mich wieder anfassen wollte, von mir fern zu halten. „Jetzt sei nicht so.", sagte er nun genervt und leichte Angst machte sich in mir breit. Er kam wieder auf mich zu, dieses mal energischer, was mich dazu veranlasste rückwärts zu laufen. Im nächsten Moment spürte ich jedoch, wie jemand seine Hände auf meine Schultern legte und erschrocken zuckte ich zusammen.

„Da bist du ja!", hörte ich eine Stimme sagen, welche ich diesen Abend nicht das erste mal gehört hatte. Ich drehte mich leicht zu dem Mann hinter mich um und erkannte den Blonden von vorhin wieder. Da ich jedoch nicht gut neuen Situationen nicht umgehen konnte, warf ich ihm einen fragenden Blick zu. „Ich dachte schon, du hast dich auf der Tanzfläche verirrt.", redete er unbeirrt und lächelnd weiter, sah dann aber mit einen starren Blick wieder nach vorne, wo noch immer dieser schmierige Kerl stand. Dann wurde mir klar, dass er mich vermutlich gerade von dem Typen retten wollte.

Dieser sah meinen Hintermann mit großen Augen an und bekam kein Wort heraus. Verwirrt beobachtete ich die Situation, konnte mir aber nicht zusammen reimen, was hier gerade Sache war. „Wenn du uns nun entschuldigen würdest.", sagte der Blonde noch, legte leicht seinen Arm um meine Schulter und führte mich in eine völlig andere Richtung. Meine leichte Panik war immer noch nicht ganz abgeklungen, doch nach einigen Metern blieben wir stehen und ich atmete erleichtert auf, als wir bei einem Tisch mitten im Club umgeben von Leuten zum Stehen kamen.

„Dankeschön.", sagte ich ehrlich zu ihm. „Keine Ursache. Manchen Männern kann man einfach keine Manieren beibringen.", antwortete er, woraufhin ich bestätigend nickte. „Nun denn, ich denke ich werde mich auf den Weg nach Hause machen.", sagte ich nun, da meine gute Laune fast schon verflogen war. „Willst du dich nicht zu uns setzen?", meinte er plötzlich und deutete zu dem Tisch und erkannte dort ebenfalls den dunkelaarigen Mann wieder, mit dem ich ihn vorhin sah.

Dort saßen auch noch weitere Personen, darunter eine blonde, kurzhaarige Frau, welche sich angeregt mit ihrem Sitznachbarn unterhielt, ein Mann um die vierzig mit einem symphatischem Gesicht. Ich biss mir auf die Lippe, überlegte ob ich zusagen sollte, da ich vermutete, dass sie alle dort als Freunde unterwegs waren und ich nicht unbedingt als eine Art Anhängsel mit dabei sitzen wollte.

„Keine Sorge, es beißt schon keiner.", sagte der Blonde wieder, sah mich dabei mit großen Augen an und nach ein paar Augenblicken gab ich mich geschlagen. „Na gut, aber nur wenn du mir deinen Namen verrätst.", erwiderte ich, waser erst mit einem perplexen Ausdruck erwiderte, mich dann aber breitgrinsend ansah.

„Ich bin Chris.", stellte er sich vor. „Und ich vermute, dein Name ist nicht Niemand ist.", setzte er nochhinterher, was mich kurz auflachen ließ. „Nein, das ist nicht mein Name. Ich bin Olivia."

„Nun denn, Olivia. Dann komm mal mit." Chris führte mich zu dem besagten Tisch und als wir direkt davor zum Stehen kam, sahen alle auf. Fragend blickten sie zwischen mir und Chris hin und her. „Leute, das ist Olivia. Gerettet aus den Fängen eines schmierigen Kerls.", stellte er mich nun vor und mit einer hochgezogenen Augenbraue blickte ich zu ihm auf. Jedoch sah ich schnell wieder in die Runde und grüßte alle freundlich, wenn auch etwas zurückhaltend. Die anderen erwiderten es und Chris lotste mich zu dem halbrunden Sofa.

affection & desire - sebastian stan | germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt