chapter six

197 24 7
                                    

„Du hast noch keinen Marvel Film gesehen?" Gespielt entsetzt blickte Chris mich an und ich schüttelte lachend meinen Kopf. „Vielleicht irgendwann mal, ich kann mich aber nicht daran erinnern." Ungläubig sah er mich an. „Du verarschst mich doch." Etwas schuldbewusst hob ich meine Hände. „Womit hast du deine Lebensjahre verbracht?", fragte er mich direkt hinterher und öffnete dabei eine weitere Flasche Bier.

Kurz darauf klingelte es an der Tür. „Erfolgreich verhindern, dass ich nicht in dem Betrieb meiner Eltern ende.", antwortete ich trocken und stand auf. An der Tür nahm ich das bestellte Essen an, bezahlte den Lieferanten und ging wieder zurück in das Wohnzimmer.

„Also bist du ein kleiner Rebell?", fragte er grinsend, was ich erwiderte. „So kann man es auch nennen." Ich stellte die zwei Tüten auf dem Tisch vor uns ab und packte das chinesische Essen, welche in Boxen verpackt war aus. „Brauchst du eine Gabel?", fragte ich Chris, doch schüttelte den Kopf. Ich drückte ihm ein paar Stäbchen in die Hand und nahm eine Box an sich während der Blonde neben mir durch meinen Netflix Account suchte.

Plötzlich klatschte er sich an die Stirn. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich zu ihm, während ich gerade einen Bissen von meinem Essen nahm. „Ich habe ganz vergessen, dass es die Captain America Filme gar nicht bei Netflix gibt.", meinte er und ich kaute auf. „Dann wird es wohl nichts mit den Marvel Filmen.", grinste ich ihn an, doch er schnaubte nur auf. „Von wegen!", meinte er nur und fing an, wild auf der Fernbedinung herum zu tippen.

Ich sah dabei zu, wie er Prime Video auf dem Fernseher öffnete. Ich hatte einen Account, nutzte diesen aber ehrlich gesagt nicht so oft. Er gab etwas in der Suchleiste ein und darauf erschien ein Filmcover. Ich musste ein paar mal blinzeln, denn darauf erkannte ich Chris neben anderen Leuten in einem Blau-Rot-Weißen Kostüm. Wage erinnerte ich mich daran, dies schonmal irgendwo gesehen zu haben.

„Hast du was dagegen, dass ich den Film dort ausleihe?", fragte er mich und ich sah vom Fernseher zu ihm und wieder zurück. Es waren vielleicht nur drei Dollar, die mich das Kosten würden, also zuckte ich mit den Schultern und deutete ihm mit einer Geste an, dass es ruhig machen könnte, da ich gerade nicht in der Lage war zu antworten, weil ich einen weiteren Bissen von dem Essen im Mund hatte. Ein Grinsen bildetete sich auf seinem Gesicht und stellte alles ein. Der Film begann und Chris legte die Fernbedienungbeiseite. Er nahm sich selbst eine Box und fing ebenfalls an zu essen.

„Warte, das bist du?", fragte ich mehr als überrascht, als ich die schmächtigere Version von Chris sah. „Das ist aber CGI, oder?", setzte ich direkt hinterher, während Chris neben mir anfing zu lachen. „Es ist schon witzig, früher sah ich wirklich so aus.", erwiderte er und ich versuchte ihn mir als kleinen, nicht sehr breit gebauten Jungen in einer High School vorzustellen. Lachend schüttelte ich bei diesem Gedanken den Kopf.

„Schau mal. Bei diesen Szenen stand Sebastian auf Erhöhungen, damit er größer war als ich.", sagte er nun und ich sah wieder zu dem Fernseher. Es dauerte etwas bis ich erkannte, welchen Sebastian er meinte, doch als ich die vertrauten Gesichtszüge sah, wusste ich es. Er wirkte anders mit den kurzen Haaren, die er dort trug, doch das machte ihn keineswegs minder attraktiv.

Ich musste mir sogar eingestehen, dass ihm die Uniform wirklich gut stand. Auf diesen Gedanken hin nahm ich einen großen Schluck Bier und ich versuchte wirklich, mein Augenmerk auf die kompletten Szenen des Films zu fokussieren und nicht nur auf Sebastian.

Im Augenwinkel nahm ich war, wie Chris mich mit hochgezogenenAugenbrauen ansah. „Was?", fragte ich deshalb. „Fang nicht an zu sabbern.", meinte er bloß trocken und erst war ich etwas verwirrt über die Aussage, doch dann wurde es mir klar.

Ich blickte wieder zum Bildschirm und wieder zu Chris zurück. Mit einem mal fing er wieder laut an zu lachen und ich schüttelte energisch den Kopf. „Das wird nicht passieren!", protestierte ich, konnte dennoch nicht verhindern, dass sich meine Wangen etwas erhitzten.

affection & desire - sebastian stan | germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt