Mittlerweile war es 14:30 und um 15:00 hatte ich Schluss. Also hatte ich noch eine halbe Stunde, in der ich nur einen Bestattungstermin klären musste und dann konnte ich endlich wieder in mein Bett. Ungefähr 10 Minuten später betraten eine Frau und ein Junge das Bestattungsinstitut. Ich dachte sofort, dass sie Mutter und Sohn sein mussten. "Guten Tag" begrüßte ich beide. "Hallo." erwiederte die Frau mit einem traurigen Unterton. Ihr Sohn gab keinen Laut von sich. "Kommen sie beide doch bitte mit in den Nachbarraum." forderte ich sie auf und sie folgten mir. Als wir dort ankamen, saßen wir uns an den Tisch und begannen das Gespräch. "Sie wollen also einen Bestattungstermin?" fragte ich vorsichtig. - " Ja. Wissen sie, mein Mann ist vor kurzem bei einem schlimmen Autounfall ums Leben gekommen. Luca und mich hat das sehr mitgenommen." Luca hieß er also. Ich sah ihn vorsichtig an und dann passierte es. Er sah mir genau in die Augen.. Es war mir auf eine Art und Weise peinlich, aber ich konnte meinen Blick einfach nicht von ihm lassen. Dafür sah er zu perfekt aus. Seine Augen hatten eine wunderschöne grün-bräunliche Färbung und seine blonden Haare saßen, obwohl er sich wahrscheinlich nicht großartig um sie gekümmert hatte, einfach so, dass jedes Mädchen schwach wird. Nur schwer konnte ich meinen Blick von ihm abwenden, doch ich hatte ein wichtiges Gespräch und keine Flirtstunde. "Mein herzliches Beileid. Von dem Unfall habe ich auch gehört. Sowas ist echt nicht schön." Sie nickte. "Okaaay, also heute haben wir den 18. März. Ich könnte ihnen einen Termin in zwei Wochen, also Anfang April, organisieren. Dann haben sie selbst auch noch genug Zeit für die Vorbereitungen." - "Ja, das klingt sehr gut." antwortete sie. Wir besprachen noch rund 15 Minuten alle Einzelheiten und Wünsche der Familie, bis wir uns verabschiedeten. Die Frau war schon aus dem Gebäude gegangen, bis ich bemerkte, dass auf einmal Luca neben mir stand. "Hey" sagte er schüchtern. 'Oh Gott seine Stimme ist so schön!' dachte ich mir heimlich bis ich schnell ein "Hallo." rausbrachte. Er sah mich mit großen Augen an uns sprach dann: "Tut mir Leid, dass ich nichts gesagt habe, aber der Tod meines Vaters macht mich fertig. Wir waren wie beste Freunde. Ich konnte mich noch nicht einmal von ihm verabschieden.." er schwieg kurz. "Naja, egal. Ich wollte dich fragen, ob du Interresse hättest, mit mir etwas zu unternehmen. Ich brauche einfach mal eine Ablenkung." Ohne lange zu überlegen antwortete ich mit: "Klar, gerne Hier ist meine Nummer. Schreib mir einfach, wenn du eine Idee hast" Schnell schrieb ich meine Nummer auf einen kleinen Notizzettel, schrieb 'Mary :)' darunter und gab Luca den Zettel. Er lächelte mich an und verliess danach das Gebäude. Den ganzen restlichen Tag hatte ich nur ihn in meinem Kopf und ein Dauergrinsen auf den Lippen.