Kapitel 11

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Nun stand ich da. Vollkommen allein gelassen und mit Tränen in den Augen. Ich fühlte mich einfach nur leer und ein Stechen in meiner Brust. Warum musste mich Finn küssen?! Warum habe ich mich nicht gewehrt?! Warum zur Hölle musste Luca genau jetzt vorbei kommen?!
Ich liebte ihn. Das wusste ich jetzt. Doch es war zu spät. Ich hatte alles zerstört und ihm das Herz gebrochen.
"Hey Marilyn, ist alles okay?" fragte Finn mich und legte seine Hand auf meine Schulter. "Lass mich bitte einfach." sprach ich leise und mit schwacher Stimme. Reflexartig rannte ich los. Einfach weg von allem. Meine Tränen flossen wie ein Bach und meine Beine trugen mich, ohne zu wissen, wohin es gehen wird. Doch irgendwann konnte ich nicht mehr und blieb mitten im nirgendwo stehen. Ich hatte keine Ahnung wo ich war, doch es tat gut. Ich fühlte die kalte und klare Luft um mich herum und das atmen fiel mir plötzlich sehr viel leichter. Ich holte mein Handy aus der Tasche, um nach zuschauen, wo ich denn eigentlich war. Ich entsperrte es und aktivierte das GPS. 'Okay nur rund 15 Minuten von zuhause weg. Das schaffe ich.' Gerade wollte ich loslaufen, als ich eine Push-Benachrichtigung von Twitter bekam. Sie war von Luca. Ich schaute nach und laß mir den Tweet durch.

'Leute, merkt euch, dass nicht jeder Mensch, der gut scheint, auch gut ist. Es gibt genug falsche Menschen, die euch nur ausnutzen und mit euch spielen wollen. Fallt bitte nicht darauf hinein. Ich habe diesen Fehler leider bereits gemacht.'

Ich stand unter Schock. Einfach regungslos stand ich da. Nichts passierte, bis plötzlich meine Finger ihre Kraft verloren und mein Handy zu Boden fiel. Es war kaputt, doch das war mir völlig egal. Tränen füllten meine Augen und ich konnte bereits deren salzigen Geschmack fühlen. Das atmen fiel mir schwerer und artete kurzzeitig in Schnapp-atmung aus. Ich beruhigte mich wieder und schrie. Ich schrie einfach drauf los, in der Hoffnung, alles vergessen zu können. Doch es funktionierte nicht. Ich weinte immernoch und kauerte mich an einer Hauswand auf dem Boden zusammen. Ich hatte das Bedürfnis zu sterben. Ich wollte in diesem Moment nichts sehnlicher als das.
Ich suchte nach einem Gegenstand, mit dem ich mein Leben beenden könnte. Kein Messer, nichts scharfes, gar nichts. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und stand auf. Wie von selbst lief ich los. 'Auf zur Rheinbrücke' dachte ich mir und lief weiter durch die Nacht.

Thinking Of You - ConCrafter FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt