Er nickt mit dem Kopf zum Beat, die Fäuste geballt, bloß nicht nachdenken, nur die Musik auf sich einwirken lassen.
Bloß nicht der Stimme im Kopf das Gefühl geben, gehört zu werden.
Es ist Winter, und der Schnee knirscht unter seinen Füßen.
Gefundenes Fressen für die Stimme, sie sagt gehässig, das Engel schweben können. Engel würden niemals Abdrücke im Schnee hinterlassen, so wie du, sie würden nicht mit ihrem Gewicht die kleinen , so perfekten Kristalle zerdrücken.
Er ballt die Fäuste so fest, das die Fingernägel sich in sein weiches Fleisch graben, und er heißt den Schmerz als alten Freund willkommen.
Und der Beat verstummt nicht.
Er ist an dem Ort angekommen, das alle sein 'Zuhause' nennen.
Er greift mit den leicht blutigen Händen nach seinem Schlüssel, schließt die Tür auf.
Wie immer ist niemand da, wie immer ist er ganz allein' mit sich und der Stimme.
Hast es nicht anders verdient, sagt sie schadenfroh.
Er schlägt sich gegen den Kopf, und sie verstummt kurz.
Er geht, die Kopfhörer noch im Ohr, ins Bad.
Stellt die Dusche an, legt die Musik ab.
Und er setzt sich in die Dusche, lässt das warme Wasser über ihn laufen. Es durchtränkt seine Klamotten, weicht seine Haut auf, doch dringt nicht vor bis an sein Herz.
Zu hoch ist die Mauer, die er herum gebaut hat.
Und er greift nach dem besten Mittel um alles herauszulassen, er greift nach allem was er hat, setzt es an seine Haut, sieht es langsam und bedächtig hindurch, und schon kommt etwas, das sich auch als Elixier des Lebens bezeichnet.
Seine Arme sind voller Blut, die Stimme sagt, Weiter, Tiefer.
Und er sagt laut zu sich:,,Ich mache das weil ich es will, nicht weil du es willst."
Doch die Stimme lacht nur.
Ich weiß es besser.
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Schaukelpoesie
PoetryOhne Worte. In Gedanken. Ohne Zeit. Im Nichts. [Textesammlung] Cover ist von @angelacht (Nana, Dude)