Und ganz plötzlich fängt das Flugzeug an zu wackeln, heftig, nicht so wie man das von Luftlöchern kennt. Anders.
Sie sieht ihre Klassenkameraden beunruhigt an, sie hatte schon immer Angst vor dem Fliegen.
Doch die anderen haben es anscheinend nicht gemerkt, halten es für normal.
,,Meine Damen und Herren, bitte begeben Sie sich auf ihre Plätze, und legen Sie die Sicherheitsgurte an."
Das Anschnall-Zeichen erblinkt, und nun sind ihre Klassenkameraden auch leicht verunsichert. Dabei dauert der Flug doch noch ein paar Stunden.
Plötzlich sackt das Flugzeug ein wenig weg, bloß einen gefühlten Meter, doch sie erschreckt sich trotzdem, ein weiblicher Passagier ganz hinten gib einen erschreckten Laut von sich.
,,Liebe Passagiere, ich bitte Sie ganz ruhig zu bleiben, wir haben bloß leichte technische Schwierigkeiten, kein Grund zu Sorge."
Sie kriegt Angst, sie sieht die Beunruhigung auf den Gesichter aller anderen.
Fliegen in einer Tonnenschweren Maschine kann doch nicht funktionieren...
Und auf einmal geht alles ganz schnell.
Das Flugzeug wackelt, als würde es von der Luft umher gerissen werden, es sackt ab, erst immer nur ein paar Meter tief, dann immer mehr. Masken fallen von oben auf uns herab, es beginnt zu piepen.
Alles ist wie in diesen Filmen, die sie schon immer gehasst hat zu sehen.
,,Wir stürzen ab."
Kommt eine ernüchternde Ansage des Pilotens, und sie sieht das die Stewardess Angst haben, das hier ist nicht länger mehr ihr Job, sie kümmern sich um sich.
Die Klassenlehrer schreien herum, alle rufen, überall piept und blinkt es, niemand hat die Kontrolle und niemand will die Verantwortung übernehmen. Und dieses Gefühl, das Flugzeug fällt jetzt, Metall fällt ungehindert durch die Luftpartikel, und sie fällt und greift nach der Maske und sie denkt 'So abrupt, ohne Zeit sich noch zu verabschieden. Wenn das hier meine letzte Minute ist, wo ist dann Mama, wo ist Papa? Ich bin so allein unter den Sterbenden Leuten, ich will nicht, ich...'
Sie kann nicht mehr denken, alles geht so schnell, Panik ist um sie herum, und sie will die Zeit anhalten, will doch nur noch kurz etwas sagen, sie sieht wie der Mann in der Reihe vor ihr das kleine Baby nicht mehr halten kann, der kleine Körper schleudert gegen die Wand, sie sieht nichts mehr, denkt nichts mehr, da ist nur noch diese unglaubliche Panik, und der Wunsch nach einem kurzen Augenblick in dem sie sprechen kann, und alles sagen kann was ihr noch auf dem Herzen liegt.
Und sie weiß, das sie viel zu lange schon gefallen ist, um nicht ohnmächtig zu werden, auch wenn es nur knappe zwölf Sekunden waren, die sie sich umgeschaut hat.
Die letzten und schlimmsten gefallenen Sekunden ihres Lebens, und alles endet so abrupt, wie mitten im
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Schaukelpoesie
PoetryOhne Worte. In Gedanken. Ohne Zeit. Im Nichts. [Textesammlung] Cover ist von @angelacht (Nana, Dude)