Machtlos

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Tag ein Tag aus wird sie von Ohnmächtigkeit verschluckt, von all der ganzen Taubheit.
Sie lenkt sich ab, gestattet sich nicht auch nur eine Minute um sich der Auswegslosigkeit bewusst zu werden, verdrängt, schiebt beiseite.
Doch abends, wenn die Dunkelheit und damit auch die Schwermut über sie hereinbricht, kann sie sich selbst nicht länger entfliehen.
Wenn sie dann Stift und Papier zu Hand nimmt, liegen Welten vor ihr.
Doch wenn man keine Geschichte mehr zu erzählen hat, wie füllt man dann die Seiten seines Lebens?
Und sie
weiß
weiß
weiß,
dass sie selbst bestimmen kann, wer sie ist, wie sie ist, alle Wege stehen ihr offen.
Doch es verängstigt sie so sehr, dass sie lieber im ihrer Ohnmacht versinkt, und mitternachtsblau zwar ihre Nägel sind, nicht aber ihre Worte.
Vielleicht war es das, was in den Lieder zu ihr gesungen wurde, dass sie diese grenzenlose Freiheit lieben statt fürchten solle. Doch Liebe und Angst gehen bekamnterweise Hand in Hand, und wenn sie keinen Namen mehr hatte, und sich selbst so fremd erschien, woran konnte sie dann glauben?
Der Sänger der Lieder bekommt in ihrer Ohnmacht immer wieder aufs Neue ihre 100%.

SchaukelpoesieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt