Kapitel 18: Zerbrechlich
Stiles wachte vor Derek auf zum, dritten Mal in einer Nacht, doch dieses Mal ohne jede Hoffnung erneut einschlafen zu können. Genervt sah er zur Uhr auf Dereks Nachtschrank nur um mit Entsetzten fest zu stellen das es gerade Mal halb sechs am Morgen war.
Er hätte fast aus Frustration laut auf gestöhnt, konnte sich aber gerade noch zusammenreißen, als er sich an den Wolf zu seiner Linken erinnerte, welcher den Schlaf fast eben so dringend nötig hatte wie er. Unwillkürlich drehte er sich zu dem Älteren betrachtete seine Gesichtszüge.
Selbst im Schlaf wirkte er angespannt und zusammen mit der ungesunden Blässe zeigte dies nur, wie sehr die vergangenen Tage an ihm gezerrt hatten. Es glich einem Wunder, dass er ein Großteil seiner Muskelmasse bei so wenig Nahrungszufuhr hatte beibehalten können. Tägliches training machte Nährstoffmangel immerhin nicht wett, eher im Gegenteil. Trotzdem unterschied sich der Alpha in Puncto Körperbau kaum von seinem Zustand vor gut zwei Wochen. Vermutlich wieder so ein Werwolf-Ding. Die einzigen Anzeichen seiner extremen Erschöpfung waren die Schmerzen, Blässe, und ein erhöhte Temperatur, fast als hätte er eine Erkältung.
Konnten Werwölfe krank werden, wenn sie nur erschöpft genug waren?
War es das?
Hatte Derek wirklich eine Erkältung?
Oder war es schlicht hinweg sein Körper der sich zu heilen versuchte und Dereks Sturkopf so in die Knie zwang?
Stiles fand keine Antwort darauf, er würde Deaton bei Gelegenheit fragen müssen, stattdessen streckte er zaghaft seine Hand nach dem Wolf aus und fuhr ihm vorsichtig mit den Fingerspitzen über die Stirn. Schweißperlen hatten sich dort gebildet und er fühlte die, selbst für einen Werwolf, deutlich zu warme Hitze, die von ihm ausging. Dafür hätte er ihn vermutlich nicht einmal berühren müssen.
Kaum das sein Verstand ihn eingeholt hatte, - Stiles war wie üblich unüberlegt und impulsiv der ersten Idee, die ihm durch den Kopf schoss, ohne weitere Überlegungen nachgegangen - zog er seine Hand schnell zurück und die Röte schoss ihm ins Gesicht. Mal ganz zu schweigen davon, dass ihm bei den Worten "Derek" und "Hitze" noch ganz andere, deutlich grafische Sachen in den Sinn kamen. Wenn er genau darüber nachdachte, hatte er bis eben Dereks Muskeln angestarrt...
Er spürte wie seine Gesicht zu nehmend an Wärme gewann und bald könnte er Derek Konkurrenz machen. Er schlug sich die Hände vor Gesicht, dabei gab es im ganzen Loft niemanden vor dem er sich hätte verstecken müssen, niemanden außer Derek und der schlief.
Stiles versuchte sich auf alles zu konzentrieren außer dem Wolf neben ihm, doch nach ein paar Minuten musste er sich eingestehen, dass es zwecklos war. Seine Gedanken rasten und Schlaf wurde innerhalb von wenigen Sekunden zu seinem geringsten Problem.
Was zur Hölle sollte das?
Warum musste er ausgerechnet jetzt in dieser Situation an sowas denken?
Er wünschte er hätte zumindest behaupten können, dass ihn das ganze überraschte, doch in dem Fall würde er sich mehr belügen als nötig. Er sah den Alpha schon länger nicht mehr "nur" als Freund. Wobei "Freund" wohl auch nicht das richtige Wort war. Das Verhältnis zwischen ihnen beiden war schon immer eher angespannt und als sie sich einander endlich an näherten, wechselte lediglich die Art der Spannung und nicht etwa ihre existenz.
Zumindest für ihn. Nur weil sein Teenagerhormone verrückt spielten musste das nicht auch für Derek gelten. Für ihn war das gespannte Verhältnis womöglich noch das gleiche wie zu Beginn, nur das er Stiles jetzt öfter und als Teil seines Rudels ertragen musste.
Dann wiederum:... Derek hatte über eine Woche lang nach ihm gesucht und seine eigene Gesundheit, vielleicht sogar sein Leben aufs Spiel gesetzt, ob ihm nun das Ausmaß seines Handelns bewusst war oder nicht. Und ein Teil von Stiles konnte einfach nicht glauben, dass es sich dabei um reine Rudelmentalität handelte, mehr noch ein kleiner Teil des Fuchs war sich sicher das es nicht so war.
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Amber eyes (Sterek)
FanfictionDerek ist der starke Alpha eines Rudels aus Teenagern, die versuchen eine Stadt zu beschützten die nicht zuretten scheint und das Übernatürliche magisch anzieht. Alles was er sich für sein Rudel wünscht ist...: eine Pause. Und als diese endlich eing...