Kapitel 9: Die Suche um Stiles
Keuchend kämpfte sich Derek vorwärts, seine Lunge brannte und die Muskeln in seinem Körper sendete ein unangenehmes Schmerzsignal bei der kleinsten Bewegung. Trotzdem hatte er sich auch heute wieder bis zum äußersten Rand seines Reviers abgekämpft in der Hoffnung irgendwo den vertrauten Geruch seines vermissten Rudelmitglieds aus zu machen. Nur eine Brise, eine verblassende Spur, irgendetwas, das ihm einen Hinweis auf den Verbleib des Jungen geben konnte.
Zumindest ein Zeichen das er noch lebte. Sein Wolf jaulte innerlich und ohne dass sich dagegen wehren zu können entfuhr ihm ein Winseln. Es war ihm auch egal, er war allein auf dem Weg zurück in ein fast leeres Loft. Ohne die Kraft gefühlt auch nur noch einen Schritt tun zu können kämpfte er sich voran und ignorierte die Schmerzen so gut es ging. Die Last schien mit jedem Schritt zu zu nehmen, jeder Schritt der ihn näher an sein Zuhause brachte, falls man das im Moment überhaupt so nennen konnte, zeigte ihm schmerzlich sein erneutes Versagen auf. Sobald er an der Tür angekommen wäre und sie hinter ihm ins Schloss fallen würde, hieße dies die Suche für heute zu beenden. Ein weiterer Tag wäre vergangen und sie wussten noch genauso viel wie zuvor, nämlich gar nichts.
Ein Knurren baute sich in seiner Brust auf und durchschnitt die Stille.
Eine Woche war vergangen, eine Woche seit der Sheriff, Stiles Vater, ihn aufsuchte, um wohl die schlimmste Nachricht seit Monaten zu überbringen: Stiles war verschwunden, er wurde vermisst und es gab keine Hinweise wo er ist und was mit ihm passiert war. Eine Woche in der sich der Alpha morgens in aller frühe aus dem Bett kämpfte das Loft verließ und bis zum späten Abend den Wald nach Spuren durch kämmte. Nur unterbrochen von einer gelegentlich Jagd um bei Kräften zu bleiben. Seit nun mehr elf Tagen in den der Junge verschwunden war hatte niemand etwas von ihm gehört oder gesehen und Derek setzte alles daran das zu ändern. Ohne Erfolg. Die Spur blieb kalt und verblasste schließlich ganz.
Stiles Vater versuchte es eben so sehr, jeder Deputy in der Stadt wusste um den verlorenen Sheriffs-Sohn und hielt Ausschau. Doch wenn sie etwas gefunden hätten wüsste er es bereits. Noah und Derek arbeiteten fest zusammen in dieser Angelegenheit und schilderten ihre Ergebnisse dem jeweils Anderen.
Die Kälte kroch ihm unter den Pelz und ließ ihn erzittern. Kein Werwolf wäre unter normalen Umständen so kälteempfindlich, doch die vergangenen Tage forderten ihren Tribut. Sie zerrten an seinen Kräften und schienen alles daran zu setzt ihn in die Knie und zum Aufgeben zu zwingen. Doch Derek blieb stur und suchte jeden Tag verzweifelt weiter. Auch wenn er sich die übermäßige Sorge die er, und insbesondere sein Wolf, für Stiles empfand nicht erklären konnte, so war der Jüngere doch teil des Rudels. Als Alpha lag es in seiner Verantwortung sein Rudel in Sicherheit zu wissen.
Ein Erneutes Knurren entkam seiner Kehle, dieses Mal jedoch ganz ohne sein Zutun. Es war sein Wolf. Das Loft kam in Sicht und er wollte noch nicht aufgeben, doch sie hatten keine Wahl. Wenn sie jetzt umkehrten, würde er kaum zehn Schritte schaffen bis die Erschöpfung ihn doch noch zu Boden zwang. Nur der Gedanke an die Möglichkeit auszuruhen und Morgen die Suche fortzuführen hielt ihn auf den Beinen.
Seufzend schleppte er sich die Treppe hoch. kurz vor der Tür hielt er inne, wandelte sich zurück und zog sich die bereit gelegten Sachen über. Jede Bewegung glich einem Kraftakt und es kostete ihn all seine Willenskraft die Tür zu öffnen und das Loft zu betreten. Kaum dass das Geräusch erklang hörte er die Antwort von drinnen als mit Krallen besetzte Pfoten flink über den steinernen Boden auf ihn zu huschten. Wie erwartet empfing ihn der kleine Fuchs den er seit kurzem seinen Mitbewohner nennen durfte. Neugierig und sichtlich unruhig beobachtete er Derek, war aber schlau genug ihm vorerst fern zu bleiben. Derek schenkte ihm wenig Beachtung. Er hatte weder die Kraft sich gegen seinen Einfluss zu wehren, noch dem nach zugeben. Er wusste, dass seinem Wolf die Gleichgültigkeit dem Kleinen gegenüber nicht gefiel, doch auch er brachte keine Kraft auf dagegen zu protestieren. Auf der anderen Seite spürte er diese niederschmetternde Furcht um Stiles. Es war als würde ihn die Sorge um beide zerreißen und nur der Gedanke, dass der Fuchs im Loft sicher war hielt seinen Wolf davon ab sich mit aller Kraft gegen Derek zu wehren und an Ort und Stelle zu bleiben.
Wut kochte in dem jungen Alpha hoch. Wie konnten seine Instinkte nur so fehlgeleitet sein? Wie konnte ein so kleines Tier nur einen solchen Einfluss ausüben?
Seine übermäßigen Gefühle für Stiles, welche zur Zeit eindeutig das kleinere Übel waren, außer Acht lassend, machte es ihn wahnsinnig wie der Fuchs es in so kurzer Zeit schaffte sich auf die gleiche Stufe wie Stiles zustellen. Ein gereizt Knurren verließ seine Kehle als sich das Tier erneut nähert. Dieses fuhr erschrocken zusammen, wich aber nicht zurück. Der Fuchs blieb einfach stehen. Er legte den Kopf etwas schief und ließ sich auch die Hinterläufe fallen, langsam um die Verletzung nicht zu verschlimmern.
Derek ließ sich erschöpft auf das Sofa fallen. Seine Glieder schmerzten und er spürte immer noch das brennen in seiner Lunge.
Wie konnte er zulassen, dass Stiles etwas passierte?
War ihm nicht als einziger aufgefallen wie schlecht es dem Jungen ging?
Hätte sich was geändert wenn er ihn angesprochen hätte?
Er vergrub sein Gesicht in den Händen. Verzweiflung überkam ihn, wäre Stiles jetzt hier würde er sicher einen Weg finden. Mit bitterer Ironie wurde ihm bewusst, dass Stiles derjenige war der sich am besten finden könnte. Er machte die Pläne, ihm folgten die Betas. Nicht das sie Derek als Alpha ablehnen würden, aber Stiles wusste einfach wie er sie überzeugen konnte, wie er ihn überzeugen konnte. Zumal er zweifelsohne meistens die besten Pläne hatte, mit einer Ausnahme. Er brachte sich immer zu selbst in die Schusslinie. Egal was man sagte er würde an der Seite der Wölfe kämpfen, es war die eine Sache die er nicht rational anging.
War es dieses Mal auch so?
Hatte er sich dummerweise selbst auf die eine oder andere Art in Gefahr begeben? Ohne ihnen etwas davon mitzuteilen? oder mitteilen zu können?
Der Fuchs kommt langsam an ihn heran und als er keine Ablehnung erfährt springt er neben ihm aufs Sofa. Vorsichtig stieß er mit dem Kopf gegen Dereks Hände und dieser lässt ihn gewähren. Welche Kraft auch immer es war die er vorhin aufgebrachte, sie hatte ihn verlassen. Einzig der Schmerz blieb. Wenigstens sein Wolf erfuhr durch die Berührung des Fuchses etwas Trost, dachte er. Er müsste wütend sein, sich irgendwie vor dem Einfluss des Kleinen zu schützen versuchen, doch er konnte es nicht. Ob ihm nun die Kraft fehlte oder ob er den Kampf einfach müde und seinem Gegner schließlich erlegen war wusste er nicht. Es war auch egal das Ergebnis war das gleiche. Der Fuchs gewann und er verlor.
Was sollte er schon für einen Schaden anrichten? Er war nur ein kleiner schutzbedürftiger Fuchs, keine ernsthafte Bedrohung.
Das es ihm so leicht gefallen war den Alpha zu manipulieren und für sich zu gewinnen, bewies zwar, dass er sehr wohl eine Bedrohung war, doch Derek konnte nicht mehr kämpfen. Und selbst wenn wofür?
Stiles, das einzige Rudelmitglied in seiner Nähe, war fort. Er hatte versagt.
Es gab nichts und niemanden den er noch beschützen müsste, solange die anderen Fern blieben. Um seine eigene Haut, sein eigenes Leben wäre es nicht schade. Warum sollte es ihm vergönnt sein zu leben, wenn die die ER beschützen sollte es nicht taten.
NEIN, Stiles war nicht Tot. Er durfte nicht Tot sein.
Der Wolf jauelte gequält und kämpfte sich hoch, langsam um den Fuchs nicht auf zu
schrecken. Er überprüfte die Wasserschüssel des Kleinen ehe er sich die Treppe hoch und zum Bett schleppte. Morgen würde er wieder suchen gehen und dieses Mal würde er ihn finden, er musste es.
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Die Verspätung tut mir wahnsinnig leid, ich hoffe ihr könnt mir vergeben.
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Amber eyes (Sterek)
FanfictionDerek ist der starke Alpha eines Rudels aus Teenagern, die versuchen eine Stadt zu beschützten die nicht zuretten scheint und das Übernatürliche magisch anzieht. Alles was er sich für sein Rudel wünscht ist...: eine Pause. Und als diese endlich eing...