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Levi Ackerman

Ich öffnete die Beifahrertür meines schwarzen BMWs und versuchte sie so sanft wie möglich auf dem Sitz abzusetzen. Wie ein kleines Kind rutschte sie hin und her. Seufzend schnallte ich sie an, da sie eindeutige nicht mehr in der Lage dazu war.

Was macht sie bitte um die Uhrzeit in der Stadt und vor allem, warum betrinkt sie sich? Genervt wartete ich auf das klicken des Gurtes, welches auch wenig später ertönte.

Ich wollte mich gerade wieder aufrichten, als sie mich plötzlich am Kragen packte. Ihre E/c Augen, funkelten mich schelmisch an und ein breites Grinsen umspielte ihre Lippen. Sie kam mir näher, zu nah. Sie küsste mich als wäre es selbstverständlich, als wäre es ganz normal und natürlich einen Fremden zu küssen. Ihre weichen Lippen bewegten sich perfekt an meinen.

Das Kribbeln meiner Lippen verpasste mir eine Gänsehaut.
Ein kleines Keuchen entkam mir, bevor ich den Kuss erwiderte.

Warte was machte ich da?!
Ich riss mich sofort von ihr los und funkelte sie wütend an.
„Was glaubst du, was du da machst?!", schrie ich.

Sie lächelte mich schelmisch an „Ich kann gut küssen, oder? Du hast dich mit dem Keuchen verraten." Was glaubte dieses Mädchen, wer sie eigentlich war? Ich biss meinen Kiefer fest zusammen und schenkte ihr einen mehr als kalten Blick, doch sie schien das nicht zu stören, denn sie lehnte entspannt in meinem Sitz und starrte aus der Frontscheibe.

„Seit wann, sind wir beim Du?", zischte ich, ehe ich die schwarze Tür zuknallte und so von einigen einen genervten Blick zugeworfen bekam. Wir standen nunmal mitten auf einem Parkplatz, eine zufallende Tür sollte nichts außergewöhnliches sein. Ich quittierte ihre Blicke wie so oft mit einem „Tch".
Ich öffnete die Tür, stieg ein und startete den Motor.

„Du hast mich übrigens von Anfang an geduzt", murmelte sie. Ihr Kopf war gegen die angelaufene Fensterscheibe gelehnt, weswegen ihre h/c Haare in ihr Gesicht gefallen waren.

Ich ignorierte diese Aussage gekonnt und trat aufs Gaspedal.
„Wo wohnst du?".
Sie grinste mich blöd an.
„Wollen wir nicht lieber zu dir?". Mein Griff ums Lenkrad wurde fester. Bis jetzt war es ein verdammt riesiger Fehler, sie mitzunehmen.
„Sag mir verdammt nochmal wo du wohnst!".
Sie hob abwehrend die Hände. „Hoo, ganz ruhig kleiner Donner".

Sie prustete los und schlang ihre Arme um ihren Bauch. Kleiner Donner? Was zum..
Nach fünf Minuten hatte ich dann endlich ihre Adresse und hoffte inständig, dass es auch ihre war und wir später nicht vor irgendeinem Obdachlosenheim oder Stripclub standen. Ich fuhr los und genoss die Stille, die zwischen uns beiden herrschte.

Es war nicht unangenehm und nicht drückend. Ihr regelmäßiger Atem, das Surren des Motors und die angenehme Abendluft, die durch das offene Fenster ins Auto drang, waren das einzigste was ich hörte.

Jedoch trug die Stille auch zu meinen Gedanken bei. Immer wieder sah ich das Bild wie sie mich küsste vor meinen Augen. Gott Levi du idiot und du hast auch noch erwidert, dieses Mädchen ist betrunken aber doch nicht du.

-

Da sie eingeschlafen war, hob ich sie hoch und trug sie Richtung Haustür. In ihrer F/c kleinen Handtasche suchte ich nach dem Schlüssel, der sich zum Glück darin befand. Es wäre ziemlich unangenehm gewesen um diese Zeit zu klingeln und zu sagen „Hey, hier ist ihre betrunkene Tochter."

Die Tür öffnete sich und ein moderner, aufgeräumter Flur erstreckte sich vor mir. Ein paar Kartons standen rum was darauf hindeutete, dass sie erst eingezogen waren. So leise wie möglich ging ich die Treppe hoch und wählte die vorletzte Tür. Zu meinem Glück war es die richtige. Ich legte sie leise auf ihrem riesigen Bett ab und zog ihr Schuhe und Jacke aus.

Ich deckte sie zu und legte ihre Handtasche auf den Nachttisch neben sie.

Pov. Y/n

Ich wurde unsanft von meinem Wecker geweckt auf den ich erstmal einschlug, damit er endlich aufhörte dieses beschissene Lied zu spielen. Ich hab extra ein Lied genommen welches ich nicht mochte, damit ich schneller aufstand.

Nach fünf Minuten riss ich mich dann zusammen und schwang meine Beine über die Bettkante. Mein Kopf dröhnte unerträglich während ich mich für die Schule fertigmachte.
Wieso zum Teufel hab ich gestern getrunken?!

Danach zog ich mich noch schnell an und lief runter.
Nachdem ich gefrühstückt hatte, schmiss ich mir noch eine Aspirin ein und schaute dann noch kurz auf mein Handy.

Chat Armin

A: Y/n ist alles gut bei dir?
Hallo? Schreib mir einfach wenn du daheim bist oder so.

Y: Hey sry, habe gestern voll die Zeit vergessen.
    Bis später :)

A: Alles gut, bis dann :)
—————
Ich saß mittlerweile im Bus und dachte über gestern nach. Scheiße wie peinlich.
Ich hoffe, ich sehe diesen Typen nie wieder.
Nicht nur weil er total nervig war, sondern auch weil ich gestern einen riesigen Fehler gemacht habe.

Levi x Reader| Me and my TeacherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt