Wilhelm sagt die Wahrheit | 1

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Der Prinz las sich den vorgefertigten Text, den er bekommen hatte, nocheinmal durch. Es war klar, dass es eine glatte Lüge war, eine an die Bürger. Er sollte die Vorwürfe abweisen und sagen, dass er das nicht in dem Video war. Zusammen mit Simon, hatte er aber die Kraft gefunden um die Wahrheit auszusprechen. Er wollte dem Volk die Wahrheit klarmachen. Seine Mutter würde sehr, sehr verärgert sein, das wusste er.

Die Stühle für das Interview wurden gerade zurecht geschoben als er den Raum betritt. Er hatte das Glück, das dies ein Live-Interview war. Es gab dann zwar kein zurück mehr, aber er wollte es endlich offiziell machen. Mit seinem Plan entkam er hoffentlich seiner Mutter danach so schnell wie möglich. Malin, eine seiner Bodygards, hatte er gebeten einen Wagen vor fahren zu lassen. Sie hatte ihm zwar eine förmliche Antwort gegeben, aber man sah in ihren Augen deutlich die Freude. Sie musste lächeln, denn sie wusst natürlich über alles bescheid. Sie hielt sich immer im Hintergrund wenn Simon und Wilhelm zusammen waren. Sie wollte niemals deren Zweisamkeit unterbrechen, es machte sie glücklich zwei junge Leute lieben zu sehen. Also stimmte sie kurzer Hand zu, denn sie hatte so eine Vorahnung, das Wilhelm Simon besuchen gehen wollen würde.

Mit einem letzten schwachem Ausatmen, ließ sich Wilhelm in den Sessel nieder. Er war aufgeregt und etwas ängstlich, vorallem vor der Reaktion seiner Mutter. Die letzten Kameraeinstellungen waren beendet und der Interviewer setzte sich gegenüber von dem Prinzen.

»3...2...1...und live!« rief der Kameramann und schon begann das Interview. Mit einem Handschütteln. Wilhelm war nervös und rieb sich mit der Hand über sein Bein.

»Also Kronprinz Wilhelm, sie wissen bestimmt warum sie um dieses Interview gebeten wurden. Nochmal zur erleuterung: Ein Video mit zwei Jungen kusiert sein einer Weile im Internet, es handelt sich um Simon Eriksso..«
»Bitte hör auf seinen Namen so zu sagen, er hat nichts falsch gemacht!«
»Ähm okay. Also wir sind heute hier um zu hören was sie dazu zu sagen haben, Kronprinz Wilhelm.«
Nervös und sehr aufgeregt warf er einen schnellen Blick zu seiner Mutter, die schon angspannt aussah. Er hatte die Versuchung den Text, der auf dem Blatt stand zu sagen. Dies tat er auch. Die ersten paar Wort rollten ihm von der Zunge. Dann, es war als ob er sie nie gelesen hatte, er konnte sich nicht erinnern. »Ähmm..äh«, er began zu schwitzen, was eine panik Attacke ankündigte. Tief durchatmend und seine verkrampfte Hand an dem Stoff seiner Hose vergaben, versuchte er sich zu beruhigen. Er dachte an Simon, was ihn tatsächlich beruhigte.
»Alles in Ordnung, Kronprinz Wilhelm?«
»Ja, ja alles bestens!« er wählte seine nächsten Worte sorgfälltig. Seine Mutter würde das Interview sofort beenden, wenn sie etwas von seinem Plan mitbekam.
»Ich werde nun mein Statement abgeben. Das Video ist etwas sehr privates und es sollte nicht toleriert werden, dass so etwas online gestellt wird. Man sollte einer Person es für sich entscheiden lassen sich zu outen... das Privileg habe ich nun leider nicht mehr.« bevor seine Mutter die Puzzelteile zusammensetzten konnte, redete Wilhelm schnell weiter. » Ja, ich war das in dem Video und ich bereuhe nichts was ich gerade gesagt habe oder jetzt noch sagen werde! Denn ich liebe diesen Jungen mit ganzem Herzen und auch wenn ich der Krobprinz bin, habe ich doch ein eigenes Leben! Ich liebe dich Simon!« Er stand abrupt auf und alle im Raum waren noch geschockt von seiner Ehrlichkeit. Seine Mutter war sehr wütend, deshalb stürmte Wilhelm aus dem Raum und rannte die Treppen des Palastes hinunter, die Gänge entlang, zum Ausgang. Die Türen offen stehend machte er seinen Weg zum Auto. Er flüchtete vor seiner Mutter, doch in diesem Moment war ihm alles egal! »Ja, f*ck, f*ck, f*ck ich liebe dich Simon!« er schrie diese Worte einfach hinaus und stieg schnell in das Auto ein. In dem Moment in dem er sich gesetzt uns die Türe geschlossen hatte, fuhr das Auto los. Der Prinz schnallte sich noch schnell an und blickte dann nach hinten, nur um seine wutentbrante Mutter zu sehen. Er konnte allerdings nur grinsen. Es sah wahrscheinlich so dumm aus, doch er konnte nicht anders.

Nach einpaar Minuten, die Wilhelm als Stunden empfand, hielt der Wangen und er sprang förmlich heraus. Sprintend lief er auf die Haustüre zu und wollte gerade klopfen, als die Türe aufflog und ein breit grinsender Simon im Rahmen stand. Wilhelm rannte in seine Arme und lachte auf. Die beiden waren glücklicher denn je.
»Du hast es echt getan Wille. OMG! Du hast es getan.« Wilhelm nickte nur stürmisch in Simons Nacken und grinste weiterhin. Simon kicherte und umarmte Wilhelm fester.
»Ich will ja nicht stören oder so aber ähm...«
»Was willst du Sarah?« Simon wollte wütend klingen, doch sein Glück konnte er nicht überspielen.
»Simon, dein Handy vibriert die ganze Zeit und ja, es nervt echt...«
»Hmm« war das einzige was sie als Antwort bekam. Wieder willig löste sich Simon von Wilhelm und lächelte ihn an. Er flüsterte Wilhelm noch etwas ins Ohr, das Sarah sehr gerne gewusst hätte, denn sie sah die rot färbenden Backen von Wilhelm. Sie drehte sich aber nur lachend um.

»Ich liebe dich auch!« war es gewesen. Beide waren sich erst jetzt klar geworden, das sie das erste mal die drei Worte gesagt hatten.

Zusammen gingen sie ins Wohnzimmer und wurden dort angestarrt.
»Ich denke dann, Herzlich wilkommen in der Familie, Wilhelm.« brach Simons Mutter die Stille. »Danke!«

Simons Handy vibrierte wirklich die ganze Zeit. Wilhelm hob es vom Tisch auf und öffnete Simons Handy. Er wusste den Pin.

Die fragenden Blicke von Sarah und Simons Mutter, bemerkte er erst gar nicht. Die beiden wussten nicht wie oder warum Wilhelm Simons Handy einfach aufsperren konnte. Simon war immer derjenige gewesen, den es gestört hatte, dass jemand anderes als er sein Handy überhaupt erst anfasste.

Simon wurde wirklich zugetextet. Mit Fragen, süßen Texten wie OMG echt? Aww, ihr passt perfekt zueinander! Oder auch unschönen Nachrichten. Die meisten Nachrichten waren aber nett und unterstützend. Simon lehnte sich über Wilhelms Schulter und las die Texte auch. Beide waren über die Reaktionen der meisten echt froh. Wilhelm gab Simon wieder sein Handy und drehte den Spieß um. Nun lag Wilhelms Kopf auf Simons Schulter und Wilhelm entspannte sich. Er vergaß das die Anderen im Raum waren und verteile Küsse auf Simons Hals.
Ein Räuspern erklang. Wilhelm rührte sich nicht sodern blickte nur auf. Etwas schüchtern nahm er seinen Kopf wieder von Simons Schulter.
»Also, das hätte ich jetzt nicht sehen brauchen.«
»Sarah!«
»Was ? Das können die doch auch machen wenn sie alleine in Simons Zimmer sind...«
Simon sah zu Wilhelm und dieser sah zu ihm. Die zwei sprachen durch den Blickkontakt. Sie wussten, das sie das sicher noch machen werden. Dieses 'intime' Gesptäch ohne Wort lies Simon erröten. Wilhelm steich mit seinem Zeigefinger leicht über die Wange. »Das ist süß, das weist du oder?« flüsterte der Prinz Simon ins Ohr, bevor er sich entgültig von ihm löste. Simon wurde nur noch mehr rot im Gesicht. Das grinsen konnte er aber nicht unterdrücken, er versuchte es als er auf den Boden sah, doch alle im Raum hatten das bereits gesehen.

Ayub und Rosh standen auf und gingen auf die beiden Jungen zu. Mit einem verabschiedenden Klopfen auf Simons Schulter verliesen die beiden das Haus. Nun waren es nur noch Sarah, Simon, Wilhelm und Linda.
»Also wir, wir gehen dann mal in mein Zimmer?.« fing Simon etwas schüchtern an.
»Klar, geht nur.«
»Hab nicht zu viel Spaß!«
Simon rollte nur mit seinen Augen,doch er wusste, das er mit Wilhelm immer Spaß haben wird, in jeder Hinsicht.
Simon und Wilhelm verschwanden in Simons Zimmer und sie redeten. Sie lachten und aßen Pizza. Sie waren im Moment einfach nur glücklich, sorgenlos und frei.

Wilhelm schlief in dieser Nacht bei Simon. Die Beiden lagen dort, aneinander gekuschelt und träumten von einer Welt, die sie einfach nur akzeptieren würde.

-Young Royals-  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt