Kapitel 4

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                   Jahr 73 der neuen Zählung

Langsam betrat er den großen, ebenfalls weißen Raum. In der Mitte des Raumes stand ein massiver Buchenholz Schreibtisch und vier kleine Stühle. „Ich habe dich bereits erwartet“: sagte Milan kühl. „Was wollen Sie von mir?“, entgegnete  Algiar verzweifelt. Doch statt eine Antwort auf seine Frage zu geben, deutete Milan auf einen kleinen schwarzen Stuhl, der  ihm gegenüber stand und ich musste mich setzen. „Wie dir Frey sicher schon gesagt hat, sind wir eine kleine Organisation der Regierung, eine Art Geheimdienst.“: begann Milan zu erzählen. „Wir verfolgen das Ziel die kleinen Slums heimlich zu säubern und zu vernichten, damit mehr Platz für große, wichtige Gebäude wie Banken, Hochhäuser oder Regierungssitze das ist“, fuhr Milan fort. „Aber wie du dir sicherlich denken kannst, können wir bei dieser Aufgabe nicht immer auf legale Mittel zurückgreifen, weshalb nur die höchsten Staatschefs von unser Organisation wissen. Doch auch sie können uns manchmal die nötigen Mittel oder Geganstände nicht geben, und da kommst du ins Spiel“, beendete Milan seine Rede.
„Wie könnte ich Ihnen bei dieser schrecklichen Sache helfen?“, fragte Algiar erstaunt und etwas wütend. „Eigentlich kannst du uns nur indirekt, helfen. Deine Mum ist eigentlich diejenige, die uns bei unserer Sache helfen kann“, sagte Milan schmunzelnd.
Und da sie bislang nicht kooperiert, sahen wir uns wohl oder übel gezwungen, dich als Druckmittel zu benutzen. Ich bin mir sicher, dass deine Mutter sich das Ganze noch einmal gut überlegen wird!“, meinte Milan nun lachend.
„Nein sie wird dieser schrecklichen Organisation niemals helfen. Millionen Leute werden ihre Häuser verlieren, wir mit eingeschlossen. Wo sollen sie hin? Sollen wir auf der Straße leben?“, schrie Algiar nun.
„Du wirst dich wundern, was Eltern so alles machen, wenn man die Kinder in seiner Gewalt hat. Und ich bin mir sicher, da ist deine Mutter keine Ausnahme“, meinte Milan siegessicher.
„Und zu deiner Frage wo ihr dann Leben sollt: Sobald ich meinen Auftrag erledigt habe werde ich bezahlt und um eure Probleme brauch ich mich dann nicht mehr zu kümmern“, sagte der Geheimagent eiskalt.
Mit Wut rotem Kopf beugte sich Algiar langsam über den weiß lackierten Tisch, und als er nur noch Zentimeter vom Gesicht dieses Mistkerls entfernt war, zischte er leise:“ Du bist das aller Letze!“, und spuckte Milan ins Gesicht. Schreiend sprang Milan auf, wobei sein großer Schreibtischstuhl umfiel und ging wütend auf Algiar zu und schlug in hart. Vor Schmerzen gekrümmt sackte der Junge zusammen. Da kam Frey plötzlich in den Raum gestürmt und wollte wissen was los sei. Als sie Algiar auf dem Boden liegen sah, warf sie Milan einen strengen Blick zu, den er allerdings gekonnt ignorierte.
Dann half sie dem Jungen auf und ging mit ihm langsam aus dem schneeweißen Raum hinaus und brachte ihn auf sein kleines Zimmer. Erschöpft und immer noch leise wimmernd lies er sich auf sein weiches Bett fallen. „Was konnte er nur tun?“, dachte er sich traurig. Das durfte einfach nicht geschehen, dieser Irre durfte seinen Plan auf keinen Fall umsetzen. Grübelnd lag er noch eine Weile auf seinem Bett und starrte zur Decke, bis ihn langsam aber sicher die Dunkelheit übermannte.

Im Schatten der grauen RiesenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt