Dᴀᴋᴏᴛᴀ
„Was ist eigentlich, wenn ich auf die Fresse falle? Rennst du dann einfach weiter?"
Inzwischen sind wir wieder in der Villa, nachdem wir noch frühstücken waren und ich die Stadt ein wenig näher betrachten konnte. Sie ist wirklich wunderbar und am liebsten wäre ich den ganzen Tag nicht wieder nach Hause gekommen, doch Noan versprach mir, dass wir nicht gehen werden, ehe er mir die ganze Stadt gezeigt hat und wir die Party's hier genossen haben. Wirklich freundlich, wenn man bedenkt, dass ich nichts gesagt hatte und er somit an meinen Blick erkannt haben muss, dass ich noch nicht gehen wollte.
„Natürlich nicht, Gatinha", reißt seine Stimme mich aus den Gedanken. Ich hebe den Kopf und sehe zu ihm, entdecke den irritierten Ausdruck in seinem Gesicht. Wir liegen beide jeweils auf Hängematten, die er in seinem Garten an Baumstämme befestigt hat, sodass wir einen wunderbaren Blick auf die Baumkronen haben, die wie eine schützende Wolke über uns weilt, trinken selbstgemachte Smoothies und genießen die letzten Strahlen der Sonne auf unserer Haut, während wir die heutige Nacht planen. Noan macht das alles nicht zum ersten Mal, er ist natürlich völlig entspannt, doch ich mache es dafür zum allerersten Mal. Meine Sorgen sind berechtigt.
„Aber wenn ich nicht gehen kann?", hake ich nach. „Sagen wir mal, dass ich mir den Fuß dabei verletze und es nicht mehr schaffe zu laufen, was dann?"
„Dann trage ich dich, ist doch klar."
„Aber dann wären wir sehr langsam", mache ich ihm klar und hebe die Augenbrauen, woraufhin er nur schmunzelnd die Augen schließt und den Kopf wieder zurücklehnt.
„Ich habe gedacht, du wärst viel klüger, Gatinha", ruft er. Nun hört man die Erheiterung aus seiner Stimme raus, während mir für einen Moment die Gesichtszüge entgleiten. Der Kerl sollte bloß nicht auf die Schiene gehen, sonst schmeckt er meine Faust.
„Das bin ich, Clyde. Deshalb überschütte ich dich auch mit Fragen. Ja, ich wollte diese Partnerschaft, aber das bedeutet nicht, dass ich dir sofort blind vertrauen kann. Deshalb will ich ganz genau den Plan wissen, Kollege", entgegne ich unter zusammengebissenen Zähnen. Er kann das doch nicht ernst meinen und mir nichts erzählen! Spinnt er? Wobei mein Gefühl mir sagt, dass ihm niemand ins Hirn geschissen hat, sondern er vielmehr die Aufregung liebt. Ich glaube, er will wirklich, dass wir für einen Moment erwischt werden, weil er spüren möchte, wie das Adrenalin durch seine Adern pumpt. Es kann nur das sein, denn andernfalls ist er bescheuert.
Nein, es kann wirklich nur das sein, denn Noan ist kontrollsüchtig, da bin ich mir sicher. Er hat alles durchdacht.
„Unsere Klamotten habe ich schneidern lassen. Sie sind genauso, wie ich sie haben wollte und an unseren Taillen sind Schnüre, die mit einem Schalter verbunden sind, ist das nicht super? Denn wenn du tatsächlich auf die Schnauze fällst, was ich bei dir wirklich niemals glaube, außer du machst es absichtlich, um mich zu ärgern, dann kann ich dich an mich binden. Mit den Schnüren. Und dich so wegtragen, ohne dass du mir zu schwer wirst, entendido?"
„Aha. Wäre nett gewesen, wenn du mir das schon eher erklärt hättest, dann wäre mein Hals jetzt nicht so trocken", erwidere ich und nehme gespielt erschöpft einen Schluck aus meinem Smoothie, während Noan nur lachend den Kopf schütteln kann.
„Du Arschloch", brummt er und schließt wieder die Augen, wobei ich amüsiert die Augenbrauen hebe.
„Aber sag mal, was tun wir, wenn wir wirklich erwischt werden sollten?", frage ich ihn nach einer Weile, woraufhin er wieder gezwungen ist die Augen zu öffnen. Sie sind ein wenig gerötet und zeigen mir, dass er verdammt müde sein muss. Innerlich grinse ich teuflisch. Mal sehen, wie sehr man ihn reizen kann und wann er explodiert.
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Venganza Silenciosa
Misterio / Suspenso[Band III] Dakota Kingston. Sie ist schön wie der Mond, besitzt das Lächeln der Sonne und ist heiß wie das Feuer der Hölle, denn sie ist des Teufels. Sobald man den Namen Kingston auch nur hört, wird es still im Saal. Jeder kennt sie, jeder weiß...