Gedanken an den gestrigen Abend kreisen durch deinen Kopf, wie Haie, die ihre Beute umzingeln. Wird Gally euch doch nicht verpetzen? Ist er vielleicht wirklich nicht mehr wütend und ihr könnt einfach so weiter machen, wie vorher?
Du kannst dich immer noch nicht entscheiden, ob du es witzig fandest, weil es dir, wenn du ehrlich bist, schon Spaß gemacht hat. Auf der anderen Seite war es für den Baumeister nicht so lustig, wie für euch. Chuck hingegen hatte den Spaß seines Lebens- er grinst sogar immer noch, wenn er davon redet.
Als Gärterin denkst du bei der Arbeit meistens nach, was du normalerweise angenehm findest, doch heute wünschst du dir, ein anderes Thema würde dich beschäftigen. Irgendwas, nur nicht Gally. Ein unangenehmes Ziehen und Schuldgefühle machen sich in deinem Bauch breit.
Noch ist jedoch nichts merkwürdiges passiert. Newt und Alby sind nicht auf dich zugekommen und auch Gally verhält sich normal in deiner Gegenwart. Deswegen entscheidest du dich erst einmal dazu, die Sache fallen zu lassen und nicht mehr darüber nachzudenken. Vermutlich machst du dir sowieso nur wiedermal zu viele unnötige Gedanken.
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Ein leises Quietschen hallt durch den Duschraum, als du die Tür unsanft öffnest. Dieses Mal bist du nicht hier, um jemandem die Kleidung zu klauen, sondern um selber zu duschen. Deine Kleidung legst du auf eine Ablage vor der Dusche, damit sie nicht nass wird. Dann ziehst du einen Duschvorhang zur Seite und schlüpfst in die Kabine hinein.Die Meisten Lichter gehen spät Abends duschen, weshalb du die Zeit vor dem Abendessen immer dazu nutzt, um deine Ruhe beim Waschen zu haben. Der Großteil der Lichter beendet noch seine Arbeit, quer über die Lichtung verteilt.
Das kühle Wasser prasselt auf deine Haut und lässt dich zusammenzucken. An besonders warmen Tagen bist du zwar froh über die Abkühlung, doch an etwas kälteren Tagen, so wie heute, hättest du gerne auch mal warmes Wasser zur Verfügung. Dennoch schließt du deine Augen und versuchst das Gefühl zu genießen.
Durch die unangenehm niedrige Temperatur, duschst du immer nur schnell. Der Schaum wird mit dem Wasser von deinem Körper gespült, die kleinen Seifenblasen schimmern durch das Licht, das sich darin spiegelt, in den verschiedensten Farben, bevor sie im Abfluss verschwinden.
Sobald du fertig bist, stellst du das Wasser ab, deine Hände finden das Handtuch und du schlingst es um deinen Körper. Dabei ist es so kurz, dass es ganz knapp alles bedeckt, was es verstecken soll. Als nächstes willst du deine Hose nehmen, doch als du zu der Ablage siehst, ist sie leer. Verwirrt blinzelst du, doch du hast es richtig gesehen, dort ist nur das kahle Holz. Augenblicklich schießt dir ein Name durch den Kopf, immerhin ist ihm genau das selbe passiert.
Gally.
"Suchst du etwas?", ertönt eine gehässige Stimme. Erschrocken drehst du dich um, in seinen grünen Augen liegt ein triumphierender Blick, der sich in deinen Körper bohrt.
"Warst du das?" Du nickst in Richtung der leeren Ablage. Überraschender Weise ist deine Stimme eher genervt, als wütend. Irgendwie ist es fair, aber auch unvorteilhaft in deiner Situation, schließlich bist du das einzige Mädchen hier.
Anstatt dir sofort zu antworten, lässt der Baumeister seinen Blick über deinen leicht bedeckten Körper schweifen, so wie du ihn auch angesehen hast, als er nur ein Handtuch um seinen Körper geschlungen hatte.
Unter seiner genauen Musterung fühlst du dich klein und schwach, deine Arme legst du automatisch um deinen Oberkörper, als würde es etwas daran ändern, dass du kaum etwas trägst.
"Vielleicht." Das ist seine einzige Antwort? Auf seinem Gesicht liegt ein böses Grinsen, das dir verrät, dass er nicht vor hat, dir in deiner Situation zu helfen. Er scheint das hier zu genießen.
Dein Atem stockt, als er einen Schritt auf dich zu kommt. Durch die leicht geöffnete Tür stößt ein Windhauch, in den du eingehüllt wirst und augenblicklich bildet sich eine Gänsehaut auf deinem Körper.
"Gib sie mir wieder. Bitte." Ein dringlicher Audruck tritt auf dein Geischt. Du brauchst deine Kleidung wirklich wieder.
"Was bekomme ich dafür?", fragt er mit gesenkter Stimme. Er kommt einen weiteren Schritt auf dich zu, dein Herz pocht immer heftiger gegen deinen Brustkorb.
"Wo sind sie überhaupt?" Du gehst nicht auf seine Frage ein, vielleicht kannst du deine Kleidung ja selber holen.
"In meiner Hütte." Bei seiner Antwort verengen sich deine Augen und du presst angespannt deine Lippen auf einander.
"Das ist am anderen Ende der Lichtung!", rufst du aufgebracht aus. Gally's Augenbraue zuckt auf eine Art hoch, die 'ich weiß' sagt. Wie sollst du halb nackt über die gesamte Lichtung rennen, ohne von einem der arbeitenden Lichter entdeckt zu werden? Ein zittriger Atemzug verlässt deine Lippen.
Er scheint dir deinen Schock anzumerken, da er leise lacht. "Ich hole sie dir, aber dafür will ich was haben." Er tritt noch einen Schritt auf dich zu. Jetzt steht ihr euch unmittelbar gegenüber und du musst deinen Kopf in den Nacken legen, um ihn ansehen zu könenn. Bei seiner Aussage wirst du hellhörig. Es besteht die Chance, dass er dir deine Kleidung wieder gibt.
Was könnte er wollen? Dein Atem beschleunigt sich und du siehst unschlüssig an seinem Blick vorbei an die Decke der Hütte. Du kannst nicht mehr klar denken, es ist als hätte jemand deinen Kopf mit Watte befüllt.
Als Gally seine Hand nach dir ausstreckt, weichst du nicht zurück. Er wickelt eine deiner feuchten Haarsträhnen um seinen Finger und sieht dir dabei intensiv in die Augen. Deine Beine zittern und es wird schwerer zu atmen, als hätte jemand ein Tuch um dein Gesicht geschnürt, das dich daran hindert, Sauerstoff aufzunehmen.
"Was willst du?" Dein Puls beschleunigt sich mit jeder verstreichenden Sekunde, dennoch unterbrichst du ihn nicht beim Überlegen.
"Drei Wünsche.", verkündet Gally dann endlich. Er sieht dich so durchdringend an, dass du das Gefühl bekommst, er versucht deine Gedanken zu lesen. Darin herrscht gerade jedoch so ein großes Chaos, dass selbst du sie nicht verstehst. Er lässt deine Haarsträhne erst jetzt wieder los, stützt seine Hand dann jedoch an die Wand hinter dir.
Dir wäre so vieles lieber, für ihn zu machen, als von allen Jungen hier halb nackt gesehen zu werden. Mit drei Wünschen könnte er dich jedoch auch vollkommen nackt über die Lichtung rennen lassen, da wäre es mit dem Handtuch angenehmer. Dennoch hast du einen kleinen Funken Hoffnung, dass er nett zu dir sein wird und du nichts schlimmes machen musst.
"Okay.", stimmst du zögerlich zu. "Was sind deine Wünsche?" Ein Hauch von Neugier schwingt in deiner Stimme mit, doch darin ist auch Angst zu hören.
"Das wirst du noch früh genug erfahren.", wispert er, bevor er sich umdreht und aus der Tür läuft, um deine Kleidung zu holen. Dabei wirkt er so gelassen, als sei das alles hier gerade nicht passiert. Du hingegen bist sprachlos.
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Hab einen schönen Tag/ eine gute Nacht! <3
~Emily
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Drei Wünsche [Gally x reader]
Fanfictionabgeschlossen ~ Gally x reader Kurzgeschichte ~ "Was willst du?" Dein Puls beschleunigt sich mit jeder verstreichenden Sekunde, dennoch unterbrichst du ihn nicht beim Überlegen. "Drei Wünsche.", verkündet Gally dann endlich. ~•~~•~~•~ Noch lange...