[1] Die Meister der Streiche

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Dein Herz klopft so laut, dass du Angst hast, jemand könne es hören und dich und Chuck erwischen. Hastig öffnest du die Tür zur Küche und schlüpfst durch den kleinen Spalt, dicht gefolgt von dem kleinen Jungen. Dieser scheint jedoch unbesorgt zu sein und kichert, als er die Kühlschranktür aufreißt und mit leuchtenden Augen das Essen darin betrachtet.

"Schnell, such dir was aus. Dann können wir es wo anders essen." Du versuchst leise zu reden, doch mittlerweile kannst auch du dir das Lachen nicht mehr verkneifen. Zwar seid ihr nur auf eine kindliche Weise in die Küche geschlichen, um euch noch zusätzliches Abendessen zu holen, aber dieser Ort ist für Fry fast schon heilig. Wenn er euch hier ohne Erlaubnis sieht, wird es sehr unbequem für euch. Oder besser gesagt für dich, denn niemand würde es übers Herz bringen, den kleinen, niedlichen Chuck zu bestrafen.

Keine Sekunde später hat der Junge sich schon für etwas entschieden und er dreht sich mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck zu dir um. Zwei Kekse liegen in seiner Hand, was du jedoch nur aus dem Augenwinkel erkennst, da du dich schon wieder dem Eingang zuwendest, um so schnell wie möglich von hier zu verschwinden.

Aufmerksam spähst du um die Ecke an der Tür, um sicher zu gehen, dass euch niemand sieht, wenn ihr jetzt eilig aus der Küche rennt. Gerade möchtest du Chuck bedeuten, dass die Luft rein ist und ihr gehen könnt, da ertönt eine Stimme zu deiner linken Seite. Dein Kopf zuckt in diese Richtung und was du siehst, lässt deinen Körper erstarren.

Fry läuft in eure Richtung, wurde jedoch nicht allzu weit von euch entfernt von einem Jungen aufgehalten, der sich jetzt mit dem Hüter der Köche unterhält. Du kannst nicht erfassen, worüber sie reden, bloß einzelne Gesprächsfetzen dringen an deine Ohren, doch dir ist das Thema ihrer Konversation gerade ziemlich egal. Solange ihr euch unbemerkt aus dem Staub machen könnt, bist du zufrieden.

Also schnappst du dir Chuck's freie Hand und setzt zum Rennen an. Deine Füße tragen dich über das grüne Gras der Lichtung, der Wind weht in deinen Haaren und trägt dein atemloses Lachen durch die Lüfte. Du weißt schon, wo du mit dem Jüngeren hin gehst und es ist nicht mehr weit, bis ihr da seid.

Erschöpft lässt du dich auf einen umgefallenen Baumstamm in der Nähe der Tore sinken, an dem du dich oft mit Chuck triffst, um Zeit mit ihm zu verbringen. Hier kannst du jedoch auch mal mit deinen Gedanken alleine sein und Themen durch deinen Kopf kreisen lassen, die du dich nicht traust auszusprechen.

Noch immer nach Luft japsend reicht dein bester Freund dir einen der Kekse, in welchen du sofort hinein beißt. Das Rennen hat dich ein weiteres Mal daran erinnert, warum du niemals eine Läuferin sein wirst, Ausdauer ist einfach nicht deine Stärke.

Während sich dein Puls wieder beruhigt und Chuck davon redet, wie glücklich er über die Kekse ist, hörst du ihm nur mit einem Ohr zu. Dein Blick ist nachdenklich auf die trostlos graue Mauer des Labyrinths gerichtet, deine Gedanken sind jedoch ganz wo anders.

Schon sehr oft hast du mit Chuck dummes Zeug angestellt, doch es wird mit jedem Mal brenzlicher und auch, wenn es jetzt nicht so tragisch wäre, dabei erwischt zu werden, wie du Essen aus der Küche klaust, könnte Alby dich dafür bestrafen. Schließlich soll jeder etwas von den Keksen haben.

Es ist an der Zeit, mit den zahlreichen Streichen aufzuhören, auch wenn du jedes Mal Spaß dabei hast und bis jetzt noch nicht erwischt wurdest. Immerhin kann dies jedes Mal passieren.

In deinen Gedanken siehst du Chuck's glitzernden Augen, als er dir von der Idee mit den Keksen erzählte. Bei jedem Wort, das er gesprochen hat, wurde das Lächeln auf seinem Gesicht breiter und seine braunen Locken wippten aufgeregt hin und her, als er dir freudig von seinem Vorhaben erzählte.

Dennoch bist du der Meinung, dass es besser ist, ihm jetzt zu sagen, dass du kein Chaos mehr mit ihm anrichtest, bevor er sich einen weiteren Streich überlegt.

"Chuck?", unterbrichst du den Jungen, der noch immer mit vollem Mund von der Süßigkeit redet. Doch sobald er deine Stimme hört, schließt er seinen Mund und sieht dich erwartungsvoll an.

Für einen kurzen Moment zögerst du, schließlich möchtest du ihn nicht verletzen. "Ich denke, wir sollten keine Streiche mehr spielen. Du wirst mit Sicherheit nicht bestraft, wenn es jemand herausfindet, aber wenn mich jemand erwischt, werde ich bestimmt in den Bau gesperrt." Dein Blick senkt sich auf den Boden, als du Chucks Lächeln von seinen Lippen weichen siehst.

Daraufhin folgt Stille und du denkst schon, Chuck sei sehr gekränkt, doch als du deine Augen wieder auf ihn richtest, um zu prüfen, was mit ihm ist, siehst du nur ein Grinsen auf seinem Gesicht.

"Deine Entscheidung, wenn du den Spaß verpassen willst." Seine Worte werden von einem hellen Lachen begleitet, das dich sofort ansteckt.

"Hey!" Spielerisch boxt du ihm in den Arm, wodruch sein Lachen nur noch vertsärkt wird. Auch du lachst wieder und genießt die sorgenfreie Zeit, nachdem du mit Chuck ein letztes Mal Chaos gestiftet hast- zumindest denkst du, dass es das letzte Mal war.

***
Hey! Schön, dass du hier bist. Im nächsten Kapitel geht es dann richtig los, ich hoffe du freust dich schon.

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Hab einen schönen Tag/ eine gute Nacht! <3
~Emily

Drei Wünsche [Gally x reader] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt