Kapitel 7

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POV Felix

,,Felix, denkst du dran, dass wir morgen nach Hamburg fahren?" ich nicke Becci kurz zu, welche mir erleichtert zulächelt und sich dann verabschiedet. Ich zucke zusammen, als sich plötzlich eine Hand auf meine Schulter legt. ,,Wie fühlt es sich diesmal an?" ich weiß genau, worauf er hinaus will. ,,Es ist immer noch komisch!" murmle ich nur. ,,Soll ich dich nach Hause fahren?" weiche ich von dem Thema ab und sehe meinen Bruder fragend an. Er nickt kurz, wir verlassen das Büro und steigen kurz darauf in meinen Wagen. ,,Bis morgen!" verabschieden wir uns und ich biege ein paar Minuten später in meine Straße. Ich packe noch die letzten Sachen in meinen Koffer, als mein Handy klingelt.

,,Felix, ich bin's nochmal! Ich hab gerade einen Anruf bekommen, da wir uns ja morgen mit 'nem neuen Designer treffen wollen für 12k. Der Chef der Firma hat mir gerade eine Mail geschrieben, dass er seine Angestellte schickt, da er selber anderweitig verhindert ist. Das wollte ich dir nur sagen!" ,,Danke, dann bis morgen!" ich lege auf und falte den letzten Pullover und packe diesen in den Koffer, welchen ich noch an die Wohnungstür schiebe. In meinem Bett fallen mir direkt die Augen zu und ich werde erst wieder durch meinen Wecker am nächsten Morgen aus einem tiefen Schlaf gerissen.

Becci klingelt und kurz darauf wird von einer jungen Blondine die Tür einer Hamburger Boutique geöffnet, welche uns direkt in ein Büro führt und uns bittet dort Platz zu nehmen. ,,Frau Friedrich ist noch in einem Meeting, wird aber gleich dazu kommen!" Sie fragt noch nach unseren Getränkewünschen und schon ist sie wieder aus dem gläsernen Büro verschwunden. Ich lasse meine Blick durch das geräumige Büro gleiten. An den Wänden sind Entwürfe zu erkennen und einige Samples hängen auf einer Kleiderstande, welche an einer Glaswand steht und etwas Sichtschutz bietet. Auf dem Schreibtisch liegt bereits eine Mappe, welche die Aufschrift Entwürfe trägt.

Ich kann mich nicht weiter umblicken, da öffnet sich die Tür erneut und ich stehe auf, um die Designerin zu begrüßen, jedoch stocke ich in der Bewegung. ,,Lina!" Becci ist die erste, die sie begrüßt. ,,Becci! Felix!" überrascht sieht sie uns an und ich spüre sofort die Gänsehaut, als sie meinen Namen ausspricht. ,,Was macht ihr hier?" fragend sieht sie zwischen meiner Agentin und mir hin und her. ,,Wir sind wegen 12k hier und nachdem wir uns ein wenig erkundigt haben, wurde uns diese Firma empfohlen!" erklärte Becci, während Lina am Schreibtisch Platz nimmt und die vor ihr liegende Mappe öffnet. ,,Da seid ihr bei uns richtig!" lächelnd sieht sie uns an. ,,Es tut mir leid, aber ich hab in einer Stunde schon wieder das nächste Meeting!" entschuldigend sieht sie uns an und zieht ein paar Zeichnungen heraus.

,,Hätte ich gewusst, dass es sich um 12k handelt, hätte ich ein paar andere Schnitte vorbereitet!" murmelt sie. ,,Christian, mein Chef, meinte es soll jung, sportlich und alltagstauglich werden!" Die Entwürfe beinhalten ein paar Shirts, sowie T-Shirt-Kleider, aber auch einen Hoodie. ,,Die Prints würde ich mit euch gern gemeinsam anpassen und nach euren Vorstellungen gestalten, wenn das okay für euch ist." Sie sieht mir das erste Mal direkt in die Augen. Sie seufzt, als das Telefon klingelt und murmelt ein Entschuldigung. ,,Sag ihm, dass ich ihn anrufe, sobald ich Feierabend habe!" augenverdrehend legt sie auf und nuschelt etwas unverständliches. Die junge Blondine von vorhin bekommt unsere Aufmerksamkeit, indem sie uns einen Kaffee bringt und Lina einen Starbucks-Becher entgegenhält. ,,Marius! Ich hab ihm gesagt, dass wir heute Abend ins Kino gehen!" schüchtern sieht sie zu ihr.

,,Du bist meine Rettung! Danke, Marie!" besagte nickt nur kurz, schenkt uns noch ein Lächeln und hat schon wieder das Büro verlassen. ,,Also, kommen wir zurück zum wesentlichen!" mit einem Blick auf die Uhr kramt sie in einer der Schubladen und zieht einen Notizzettel hervor. ,,Gibt es etwas, was euch an den Entwürfe besonders gut gefällt oder etwas was gar nicht euren Vorstellungen entspricht?" sie nimmt einen Schluck aus ihrem Becher und ich kann den Blick nicht von ihr nehmen. ,,Ich finde, dass die Entwürfe genau dem entsprechen, was wir uns vorstellen!" zufrieden lehne ich mich gegen den Stuhl. Becci nickt neben mir nur und grinst zufrieden. ,,Farblich auch?" fragend zieht mein Gegenüber die Augenbraue hoch und ich nicke. ,,Ja, da möchte ich mit der Kollektion drauf aufbauen!" Lina hatte genau meinen Geschmack getroffen und trotzdem hatte ich ein mulmiges Gefühl, dass ausgerechnet sie die Designerin war.

,,Wo finde ich die Toilette?" Sie erklärt Becci schnell den Weg, welche kurz darauf durch die Tür tritt. ,,Wie geht's dir?" frage ich ehrlich interessiert. ,,Sehr gut! Ich bin vor zwei Monaten befördert wurden und jetzt offiziell die stellvertretende Geschäftsleitung! Wie geht es dir?" ,,Das freut mich! Ganz gut! Ich hatte gehofft, dass wir nochmal miteinander reden konnten, aber ich wusste, dass du Berlin verlassen hast und ich wollte es dir nicht unnötig schwer machen!"

Zum Ende des Satzes wurde meine Stimme immer leiser. ,,Felix, ich weiß, dass wir vielleicht hätten reden sollen. Ich weiß auch, dass ich dich damit verletzt habe. Du kannst dir nicht vorstellen, wie oft ich in den ersten Wochen darüber nachgedacht habe, ob ich wieder zurück nach Berlin komme und dir das sage, was du in der Nacht schon verdient hättest!" Die Tür öffnet sich und ich drehe mich leicht genervt um. ,,Lina, dein nächster Termin wartet schon im Konferenzraum!" ,,Ich komme!" lächelt sie ihr zu und sieht danach zu uns. ,,Schickt ihr mir einfach eure Ideen und ich würde mich dann so schnell, wie möglich daran machen!" Sie greift nach Zettel und Stift und schiebt dann Becci den Zettel zu, welche nach der Sekretärin den Raum wieder betreten hatte.

Hype! - Felix LobrechtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt