Kapitel 12

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Er sucht sich eine Lücke vor dem Hoteleingang und schaltet den Motor ab. ,,Ich hab mich sehr gefreut, dass du trotzdem gekommen bist!" er sieht mich nur kurz an. Ich greife nach seiner Hand, was ihn wieder aufschauen lässt. ,,Was machst du Sonntagnachmittag?" mit großen Augen sehe ich ihn an. ,,Wenn dir das zu schnell geht, dann-" ich unterbreche Feix, indem ich kopfschüttelnd seine Hand drücke. ,,Ich würde mich freuen, wenn wir uns Sonntag sehen!" das Grinsen auf seinen Lippen kehrt zurück und er nickt. ,,Ich hol dich gegen vier ab!" zwinkert er mir zu. Mein Blick gleitet zum wiederholten Male an diesem Tag zu seinen Lippen und den Gedanken, wie gerne ich ihn küssen würde.

In meinem Zimmer angekommen, habe ich noch immer Felix Lächeln vor mir, welcher mir zu Verabschiedung noch einen Kuss auf die Wange gegeben hatte und ich dort seitdem ein Kribbeln verspüre. So kenne ich uns nicht! Verlegen und ein zartes rosa, was unsere Wangen vor wenigen Minuten umgeben hat

Das Wochenende vergeht schneller, als gedacht und schon stehe ich wieder vor meinem geöffneten Koffer und suche nach dem perfekten Outfit. Einen Blick auf mein Handy verrät mir, dass ich nur noch eine halbe Stunde habe, bis Felix mich abholen wird. Eine Nachricht von ihm holt mich aus meinen Gedanken. Es reicht auch ne Jogginghose! Er kannte mich einfach zu gut!

Kopfschüttelnd verlasse ich mein Hotelzimmer und kann nicht glauben, dass ich tatsächlich in einer Jogginghose durch das Vier-Sterne-Hotel laufe und somit die Blicke auf mich ziehe. Ich erkenne schon von weitem den weißen Mercedes und laufe mit einem Schmunzeln auf den Lippen auf ihn zu. ,,Schön, dass du meinen Rat befolgt hast!" grinsend zieht er mich in eine Umarmung. Ich folge ihm und steige ins Auto, wo es wohlig warm ist. Er startet den Motor und etwa zwanzig Minuten parkt Felix in einer Lücke und steigt aus und ich folge ihm.

Er läuft, zielstrebig auf den mir bekannten Gebäudekomplex zu und fischt dann den Wohnungsschlüssel aus der Hosentasche und öffnet die hölzerne Tür und steige zu ihm in den Fahrstuhl. ,,Hier hat sich nichts verändert!" murmle ich, als wir seine Wohnung betreten. Es sieht noch fast identisch aus, wie vor zwei Jahren.

Einen Blick auf die Uhr verrät mir, dass es bereits kurz vor Mitternacht ist. ,,Ich hoffe, du bist mir nicht böse, wenn ich losmache." unsicher sehe ich zu Felix, welcher auf der anderen Seite auf der Couch liegt und wir bereits die zweite Doku verfolgen. ,,Ich fahr dich!" Schon steht er vor mir und hält mir eine Hand hin. Ich greife nach dieser und werde schwunghaft auf die Füße gezogen, wo ich direkt gegen den Oberkörper meines Gegenüber pralle. Sofort legt sich eine Hand auf den unteren Rücken, während meine Hände zu seiner Hüfte wandern.

Es dauert einen Moment, bis ich mich gefangen habe und wieder in der Realität angekommen bin. Mein Blick wandert zu seinen Lippen und ich zögere einen Moment, da sich unsere Gesichter langsam aufeinander zu bewegen, schalte ich meinen Kopf auf und genieße den Augenblick, als sich unsere Lippen endlich berühren.

POV Felix

,,Felix?" schnipsend sehe ich Tommi auf meinem IPad. ,,Was ist denn mit dir los? Du bist die ganze Zeit schon so abwesend!" schulterzuckend sehe ich den anderen Teil von Gemischtes Hack an und seufze. ,,Du weißt doch, dass Lina wieder da ist, oder?" nickend sieht er mich an. Tommi und Lina haben sich damals auf einem Geburtstag kennengelernt und danach ein freundschaftliches Verhältnis miteinander geführt. ,,Ja, hast du letzte Woche erzählt! Was ist denn passiert?"

Ich verdrehe die Augen, denn Tommi kennt mich einfach zu gut. ,,Lina war gestern hier und wir haben uns was zu Essen bestellt und dann noch ne Doku geguckt und kurz bevor sie gegangen ist, haben wir uns geküsst." zum Ende des Satzes werde ich immer leise und schaue aus dem Fenster. ,,Und jetzt? Was ist danach passiert?"

,,Nichts! Es war irgendwie komisch. Ich hab sie dann natürlich ins Hotel gefahren, aber im Auto war so eine unangenehme Stille, das willst du dir nicht vorstellen!" murmle ich und sehe erst jetzt wieder zu Tommi, welcher die Wangen aufgepustet hat. ,,Rede mit ihr!" rät er mir. ,,Du weiß genau, wie es beim letzten Mal ausgegangen ist! Kurz darauf ist sie nach Hamburg und wir haben zwei Jahre keinen Kontakt gehabt!" mein Gegenüber schüttelt nur den Kopf. ,,Felix, rede mit ihr und sag ihr, dass du immer noch Gefühle für sie hast, denn das sieht jeder Blinde mit'm Krückstock!" ich winke nur und wir verabschieden uns kurz darauf.

Hype! - Felix LobrechtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt