Kapitel 14

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Erschrocken öffne ich meine Augen, als ich etwas scheppern höre. Ich schlage die Decke beiseite und mache mich barfuß auf den Weg in die Küche. Mit einem Grinsen auf den Lippen bleibe ich im Türrahmen stehen und beobachte Lina, welche gerade Kaffee in zwei Tassen füllt. ,,Kann ich dir helfen?" überrascht dreht sie sich um und beginnt sofort zu Schmunzeln.

,,Naja eigentlich wollte ich uns 'nen Kaffee machen und mich dann wieder ins Bett kuscheln!" sie kommt mit den Tassen in der Hand auf mich zu. Ich nehme ihr eine Tasse mit ab und lege dann meinen freien Arm um ihren schlanken Körper. Lina kuschelt sich an meine Brust und seufzt. ,,Was ist das zwischen uns?" fragend sieht sie zu mir hoch und ich ziehe eine Augenbraue in die Höhe. Langsam lehne ich mich zu ihr herunter und lege meine Lippen auf ihre. ,,Ich glaube, dass ist Antwort genug!" lächelnd sehe ich sie an. ,,Sicher?" murmelt sie und lehnt sich gegen mich, um ihre Lippen erneut auf meine zu legen. ,,Also Frau Lobrecht, was hältst du davon, wenn wir uns anziehen, eine Runde spazieren gehen und danach einfach auf die Couch kuscheln und Netflix schauen?"

Drei Monate später

Lina POV

In den letzten Wochen hat sich mein Leben einmal gedreht. Immer mehr Kartons haben sich um mich herum gestapelt und Felix hat mich immer häufiger in Hamburg besucht, soweit dies mit seinen Terminen vereinbar war. Felix hatte mir angeboten, dass ich direkt zu ihm ziehen könnte, sobald mein Mietvertrag auslief und ich wieder in die Hauptstadt zurückkehren würde. Seine Aussage, dass es sich nach meinem Umzug nur noch um Wochen handeln würde, sodass wir uns einen Umzug und ich mir somit einige Monatsmieten sparen würde, hatte mich überzeugt.

Es fiel mir schwer ein Argument dagegen zu finden, sodass ich nur wenige Tage später mit vollen Kartons im Fahrstuhl bis in das Dachgeschoss fuhr und Felix diese dort entgegen nahm und bis weit nach Mitternacht damit beschäftigt waren diese noch auszuräumen. Felix hatte extra in seinem Kleiderschrank Platz geschaffen, sowie im Bad. Nur wenige Tage später stand schon die private Eröffnungsfeier mit Familie und den engsten Freunden an und die Aufregung stieg gefühlt stündlich.

,,Felix, jetzt hör auf hier hin und herzulaufen! Du machst mich noch ganz nervös!" ,,Tu ich das?" süffisant kommt er auf mich zu und legt seine Arme um mich. ,,Warum bin ich viel nervöser, als du?  Es ist dein Laden, der da heute eröffnet wird und von mir hängt da nur ein kleiner Teil meines Labels drin und trotzdem hab ich Herzrasen!" Gesteht er und sieht mir wieder in die Augen. ,,Wir haben noch eine halbe Stunde, bis die Gäste kommen!" stelle ich fest mit einem Blick auf die Uhr.

,,Ich weiß nicht, ob ich es dir schon gesagt habe, aber ich bin wahnsinnig stolz auf dich und das was du dir aufgebaut hast." seine Worte sorgen direkt für Gänsehaut und ich schlucke. ,,Und du bist dir sicher, dass ich nicht underdressed bin?" fragend sieht er mich an. ,,Ich mein, du trägst 'nen wahnsinnig heißes Kleid und ich kreuz hier in Jogginghose auf!" er sieht an uns herunter. Ich lege meine Hand an seine Wange und zwinge ihn somit mich anzusehen. ,,Ich hab dir gesagt, dass du so kommen sollst, wie du dich wohlfühlst!"

Das Klopfen an der Tür lässt uns auseinander fahren und ich laufe auf die große Glastür zu, wo ich sowohl Christian, als auch Felix' und meine Familie begrüße. Ich werde direkt von allen in eine Umarmung gezogen und lächle zufrieden, als ich ihnen hinterher schaue, wie sie das Geschäft begutachten und bereits über die ersten Kleiderstangen schauen und sich das ein oder andere Kleidungsstück anschauen. ,,Der Laden ist unfassbar schön geworden und ich bin so stolz auf dich!" höre ich meinen Vater neben mir sagen und schaue überrascht zu meiner linken. Er hält mir ein Glas Sekt entgegen und wir stoßen an. ,,Es freut mich, dass er dir auch gefällt!" gebe ich zu, während er mich in eine Umarmung zieht. ,,Pass auf, dass du dich nicht überarbeitest und genug Zeit für das Private hast!" flüstert er mir zu und ich nicke. ,,Ich weiß, dass es die letzten Wochen etwas zu kurz gekommen ist, aber es wird besser." aufmunternd sehe ich ihn an. ,,Mach dir keinen Kopf um uns!" zwinkere ich.

Später am Abend lasse ich meinen Blick durch das kleine Geschäft gleiten und seufze zufrieden aus. ,,Alles okay?" Erschrocken drehe ich mich zu Christian um, welcher mit einem Bier in der Hand neben mir aufgetaucht ist. ,,Ich bin optimistisch, dass die Eröffnung am Montag gut anläuft und der Ansturm auf Felix' Label war in Hamburg schon extrem und wir mussten nachordern, das wird hier nicht anders sein!" ,,Häng die Messlatte nicht so hoch!" grinse ich. ,,Ich bin noch bis Dienstag Abend in Berlin, besprechen wir Dienstag Vormittag über die ersten Zahlen?" fragend sieht er mich an, nickend stimme ich zu. ,,Du entschuldigst mich?" lächelnd sehe ich meinem Geschäftspartner hinterher, wie er auf Marie, unsere Sekretärin aus Hamburg, zugeht und ihr ein Glas Sekt reicht.

Ich habe die beiden schon länger Blick, sowohl Marie's Blicke, als auch die von Christian. Sie suchen jeweils die Nähe des anderen und werfen sich eindeutige Blicke zu, sobald sie sich unbeobachtet fühlen. ,,Wen versuchst du denn zu verkuppeln?" mit diesen Worten legt sich ein Arm um meine Taille und ich lege meinen Blick auf Felix. ,,Die beiden schwirren schon länger um sich herum und wer weiß, vielleicht wird ja aus den beiden noch was. Ich würde mich auf jeden Fall freuen. Ich hab dir doch erzählt, dass er nach der Trennung von seiner Ex-Freundin so am Boden zerstört war und Marie war einfach für ihn da!"

Hype! - Felix LobrechtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt