Zum letzten Mal zupfe ich mein Kleid zurecht, bevor ich einen letzten Blick in den Spiegel werfe. Meine blonden langen Haare habe ich zu einem Messy Bun drapiert und mich etwas geschminkt. Mein Outfit ist perfekt für die Party. Ich habe es mir auf meiner letzten Shoppingtour mit Alison gekauft. Das Kleid macht zum einen durch einen kniehohen Schlitz mein Bein sichtbar und zum anderen hat es einen etwas gewagteren Ausschnitt. Das Beste daran ist aber, dass es rot ist und somit allein schon wegen dieser Farbe Aufmerksamkeit erregt.
Es ist nicht so, dass ich mich auf jeder Party in einen wilden One-Night-Stand stürze, aber diese Woche war so nervenaufreibend, dass ich mir für diese Party nichts anderes wünsche. Mein Studium läuft nicht so, wie ich es gerne hätte und dieses ganze Pärchengetue in unserer WG macht mich noch wahnsinnig. Ich verstehe nicht, wie man sich von einem Menschen so abhängig machen kann. Ich bin lieber frei und ungezwungen. Dann bin ich niemanden Rechenschaft schuldig und muss mich auch nicht festlegen.
Als ich meine Clutch aus meinem Zimmer hole, höre ich schon Emilias ausgelassenes Lachen. Mason ist also da. Seit die beiden zusammen sind, blüht sie auf und kommt immer mehr aus sich raus. Ich freue mich für beiden. Sie tun sich sichtlich gut.
Als ich die Tür des Clubs aufstoße, den mir Samuel genannt hat, durchströmt mich augenblicklich der Geruch von Alkohol und Schweiß. Laute Musik erfüllt den Raum. Sofort fühle ich mich wohl hier. Lächelnd lasse ich meinen Blick durch die Menge gleiten: Das wird meine Nacht.
Nachdem ich kurz Samuel begrüßt habe, der mir sogleich einen Becher in die Hand gedrückt hat, exe ich diesen. Wir tanzen etwas, bevor ich mich an die Bar setze.
„Ein Gin-Tonic bitte", ich lehne mich leicht über den Tresen, als ich dem Barkeeper meine Bestellung zuraune.
Ich spüre den Blick des Kellners nur zu deutlich.
„Für mich dasselbe." Ich schrecke auf. Neben mir hat sich ein junger Mann auf einen Barhocker gesetzt. Seine Stimme jagt mir einen angenehmen Schauer über den Rücken. Sein Gesicht hat markante, attraktive Züge. Und seine Lippen sind perfekt geschwungen. Ich beginne zu lächeln.
Ich weiß, das mag ziemlich oberflächlich klingen. Aber er ist genau mein Typ. Und als er sich jetzt auch noch mit seiner Hand durch die wild durcheinanderstehenden Haare fährt, ist es um mich geschehen. Mir ist es egal, ob er vielleicht einen schlechten Charakter hat, schließlich will ich noch nicht mal eine ganze Nacht mit ihm verbringen. Ich suche mir Männer grundsätzlich nur nach ihrem Aussehen aus. Ich will schließlich keine Beziehung mit ihnen. Mit dem Thema habe ich schon lange abgeschlossen. Da kommt mir schon die Kotze hoch, wenn ich nur an diese zärtlichen Knutschereien von Alison und William denke oder diesen Fürsorgekick von Mason, wie er mit Emilia umgeht. Gott, das ist einfach nur eklig.
So, jetzt will ich aber nicht weiter in meinen Gedanken versinken, deshalb nehme ich einen großen Schluck von meinem Gin-Tonic, bevor ich einen Schritt auf den Kerl neben mir zumache. Der Typ trägt ein schwarzes Hemd, dessen oberste Knöpfe geöffnet sind. Ich blicke auf seine Brust, die braungebrannt ist. Ich stelle mir vor, wie es wäre, mit meinen Händen dieses Hemd aufzuknöpfen und was er alles mit mir anstellen würde, was mich die letzte Zeit vergessen lassen würde.
„Willst du noch länger da rumstehen und mich anstarren?"
Ein anzügliches Grinsen verziert sein Gesicht und ich weiß sofort, dass er mich ebenso ungeniert beobachtet haben muss wie ich ihn. Breit lächelnd greife ich ein weiteres Mal nach meinem Gin-Tonic.
Mit zwei großen Schlucken leere ich mein Glas und stelle es wieder vor mich. Bereitwillig hat mir der Kellner bereits ein zweites bereitgestellt. Sofort leere ich auch dieses in einem Zug.
„Nein, eigentlich habe ich etwas ganz anderes im Sinn."
Meine Hüften lasse ich leicht kreisen, während ich einen weiteren Schritt auf ihn zugehe. Was habe ich schon zu verlieren? Ich werde ihn nie wieder sehen. Also lege ich ihm eine Hand auf die Brust und beuge mich langsam zu ihm. Mein Gesicht stoppe ich nur wenige Zentimeter vor seinem. Ein wenig Spaß muss sein. Ich spüre seinen Atem ganz nah an mir, bevor auch er sich zu mir beugt. Seine Lippen streifen meine Wange, bevor sie mein Ohr suchen. Er beißt in mein Ohrläppchen und ich drohe zu zerspringen vor Vorfreude. In meinem Unterleib prickelt es aufgeregt.
„Ich finde, wir sollten von hier verschwinden", raunt er an meinem Ohr, bevor er mit einer Hand meinen Hintern umfasst und ich unwillkürlich meine Mitte an ihn dränge.
Dann greife ich nach seiner Hand und ziehe ihn hinter mir her zu den Toiletten. Ich halte es keine Minute mehr länger aus. Ich muss ihn spüren, bevor ich vor Verlangen zergehe.
Wir zerren schon an unserer Kleidung, noch bevor wir die Kabine hinter uns geschlossen haben. Das automatische Licht, normalerweise geht so etwas doch über einen Bewegungssensor, springt nicht an, aber das scheint keinen von uns zu stören.
Er drückt mich mit seinen großen Händen gegen die Wand. Er riecht gut, nach einem Hauch von Honig. Meine Atmung wird flacher.
„Nur um sicher zu gehen. Wir haben schon von dem gleichen gesprochen, oder?"
Ich stoße ein nervöses, verlangendes Lachen aus, als ich seine heisere Stimme nah an meinem Gesicht höre. Diese Stimmlage lässt mein Unterleib erzittern.
Als sei ihm das Antwort genug, presst er seinen Mund auf meinen. Der Kuss ist fordernd. Nicht leidenschaftlich oder zärtlich, sondern stürmisch. Das ist so verdammt heiß, dass ich nicht anders kann, als meine Beine um seine Hüfte zu schlingen. Mein Kleid rutscht an meinem Oberschenkel nach oben. Sofort spüre ich die wachsende Härte, die sich mir entgegendrängt. Ich drücke ihn noch dichter an mich.
Und dann hat er mir schon meinen Slip von meinen Beinen gezogen. Ich folge ihm, ziehe sein Hemd aus und schiebe meine Hände an seine Gürtelschnalle. Es ist so verdammt erotisch, seine Kleidung im Dunkeln zu ertasten. Ungeduldig öffne ich den Knopf seiner Hose und streife sie ihm von den Hüften.
Wie aus dem Nichts zaubert er eine Plastikverpackung herbei und zerrt sie mit seinen Zähnen auf. Erregt beiße ich mir auf die Unterlippe.
„Mach schon!", dränge ich ihn. Doch er legt nur seine Hand auf meine intimste Stelle und beginnt, kleine Kreise mit seinem Daumen zu malen. Mein Körper glüht. Stöhnend dränge ich mich ihm entgegen, bevor mir ein kehliger Schrei entkommt. Dieser Typ macht mich noch wahnsinnig. Das kann nicht sein. Noch nie war ich zum Höhepunkt gekommen, bevor er überhaupt in mir war. Aber heute Abend scheine ich alles zu können. Oh Gott, was macht dieser Mann nur mit mir. Ich stöhne laut an seinen Hals, als ich nach vorne sinke. Mein gesamter Körper steht unter Strom. Und als wüsste er ganz genau, dass er dieses Gefühl damit nur noch weiter ausreizen kann, dringt er mit zwei Fingern ruckartig in mich ein. Ich stöhne lustvoll auf. Er massiert mich auf eine Weise, die mich zutiefst erregt und mir eine Gänsehaut einjagt.
Mit einem Mal nimmt er seine Hand plötzlich weg.
Ich will schon protestieren, aber dann dringt er mit einem fordernden Stoß in mich ein. Völlig überrascht keuche ich auf. Er tut es mir gleich. Und so hallt unser Stöhnen durch den Raum. Und dann nehme ich nichts mehr wahr. Dieser Mann bringt mich mit jedem weiteren Stoß um den Verstand. Er ist nicht sanft oder gar leidenschaftlich, sondern einfach nur hart, schnell und genau das, was ich brauche. Ich kralle meine Hände in seine Haare. Ich rase schon wieder auf einen Orgasmus zu. So etwas ist mir noch nie passiert.
Keine Ahnung, ob ich schreie oder stöhne, aber ich gebe mich ihm hin, als ich meinen zweiten Höhepunkt erreiche. Kurz nach mir kommt auch er mit einem tierischen Knurren. Dann fallen wir beide erschöpft gegeneinander.
Halleluja. Das war wahrscheinlich der schnellste Fick, den ich je hatte. Und vermutlich auch der beste.
Völlig benebelt lasse ich mich in mein Bett fallen. Das war mit Abstand die beste Party, auf der ich je war. Und dann fällt mir auf, dass ich noch nicht mal nach seinem Namen gefragt habe. Ohne es kontrollieren zu können, entschlüpft mir ein Kichern. Ich lasse mich in mein Kissen fallen und träume dieser Nacht nach. Das war ... ich kann es nicht in Worte fassen ... einfach wow.
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Behind your eyes
RomantizmSlow Updates .... Cathy ist spontan, verrückt, wild und extrovertiert - ein echter Freigeist eben. Sie stürzt sich von einem Abenteuer ins Nächste. Dazu gehört auch ein One-Night-Stand mit Adrian. Im Leben nicht hätte sie gedacht, dass sie sich wied...