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Es war ein sonniger Tag im späten Frühling

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Es war ein sonniger Tag im späten Frühling. Andrés war vor einigen Tagen nach London gekommen und saß in einem Café. Er nahm einen Schluck Kaffee und sah aus dem Fenster hinaus. Als er eine Frau sah, dessen Kleid im leichten Wind wehte, hielt er inne.
Sie betrat das Café. Andrés beobachtete sie und stellte dabei seine Tasse ab.
Sie hatte von Natur aus hellblonde Haare, die in sanften Locken über ihre Schultern fielen. Sie sahen schon fast aus, wie gemalt. Sie bestellte sich einen Tee und sah sich um. Es war kein Tisch mehr frei, denn das Café war recht klein, aber sehr schön. Wer hier her kam, hatte Geschmack. Als Andrés bemerkte, dass alles besetzt war, stand er auf. „Setzen sie sich doch zu mir.", bot er ihr lächelnd an. Sie sah ihn mit ihren blauen Augen an, die wie Aquamarine funkelten. Andrés bekam Gänsehaut. Er war zwar schon einige Male verheiratet gewesen, doch so eine schöne Frau hatte er noch nie zuvor gesehen.
Sie kam auf ihn zu und setzte sich gegenüber von ihm an den Tisch. Auch er setzte sich wieder. Ein knappes „Danke." entfloh ihrem Mund. Sie wirkte kalt und distanziert, doch trotzdem schien sie warmherzig zu sein. Sie nahm einen Schluck ihres Tees und stellte die Tasse vorsichtig ab. „Darf ich mich vorstellen?", fragte Andrés, der sie noch immer beobachtete. Sie sah wieder zu ihm und ohne, dass sie etwas sagte, wusste er, dass er fortfahren sollte. Ihr Blick verriet es ihm. „Ich bin Andrés de Fonollosa. Ich bin noch nicht lange in London. Ich bin hier wegen... sagen wir mal geschäftlichem.", stellte er sich mit einem grinsen auf den Lippen vor. Die Frau nahm einen weiteren Schluck Tee. Ohne ihn anzusehen, sagte sie „Alice.". Andrés wartete gespannt, ob sie noch etwas sagen wollte und das schien sie zu spüren, denn sie sah ihn an und sagte „Alice Kane.". Andrés nahm einen Schluck Kaffee und lächelte sie an.
Sie machte ihrem Namen alle Ehre. Dieser ließ sich übersetzen mit „Nachfahrin des Militanten von edler Gestalt".
„Sind sie öfter hier... Alice?", fragte er. „Ich wohne in der Gegend.", antwortete sie. Ihr Akzent klang wie Musik in seinen Ohren. Es war eine Mischung aus englisch und irisch. „In der Gegend also.", sagte er und nahm noch einen Schluck. „Dann haben sie wahrscheinlich nichts dagegen mich ein wenig rumzuführen?", fragte er und wartete auf ihre Reaktion. Sie sah aus dem Fenster und sagte „Sie scheinen etwas geistig umnachtet zu sein.". Andrés fing an zu lachen und sagte „Aber, aber. Sie haben aber eine ungezügelte Zunge, Alice. Und trotzdem sind sie so charmant.". Sie trank ihren Tee aus und stand auf. Sie entfernte sich einige Schritte und blieb stehen. Sie sah zur Seite, um ihn aus dem Augenwinkel sehen zu können und fragte „Worauf warten sie?". Andrés stand augenblicklich auf und folgte ihr.
Gemeinsam verließen sie das Café. Der leichte Wind wehte durch ihre Haare und ließ ihr Kleid wieder etwas wehen. Es war nicht zu warm und nicht zu kalt. Mit dem Wind war es genau richtig.
Sie verbrachten noch den restlichen Tag zusammen. Und sie trafen sich auch weiterhin in dem kleinen Café.

4 Monate später

Wieder saßen sie zusammen im Café. So langsam wurde es kälter. Die ersten Blätter färbten sich und fielen von den Bäumen. Alice sah aus dem Fenster und aß das letzte Stück ihres Kuchens. „Schmeckt es dir?", fragte Andrés, der genau so entzückt von ihr war, wie als sie sich das erste Mal trafen. Sie sah zu ihm und nickte. Mittlerweile waren sie ziemlich vertraut miteinander. Sie trafen sich oft in dem Café und jedes Mal saßen sie am gleichen Tisch. Es war schon fast ein Wunder, dass der Tisch immer frei war, als sie kamen.
Sie sah wieder aus dem Fenster. Sie beobachtete die Blätter, die langsam zu Boden fielen. „Ist das nicht beeindruckend?", fragte sie. Auch Andrés sah aus dem Fenster. „Sie werfen diese kleinen Kunstwerke ab, und sehen aus, als wären sie tot. Aber das sind sie nicht. Es steckt so viel Leben in ihnen. Und dann schaffen sie neue Kunstwerke, nur um sie irgendwann wieder abzuwerfen... Sie sind wahrlich Künstler.", sagte sie. Andrés nahm einen Schluck Kaffee und lächelte. Er liebte es, wenn sie ihre Gedanken laut aussprach. Sie wendete sich ihm wieder zu. „Entschuldige... Das muss dich sicher ziemlich langweilen.", sagte sie.
In der Zeit, die sie zusammen verbracht hatten, hatte sich herausgestellt, dass sie eigentlich gar nicht kalt und distanziert war. Sie wirkte auf andere Leute nur so. In Wirklichkeit war sie zurückhaltend und ruhig. Sie lebte in ihrer ganz eigenen Welt.
„Ganz und gar nicht.", sagte Andrés und stellte seine Tasse ab. „Ich finde es äußerst interessant.". Sie lächelte und sah auf ihren leeren Teller. „Lass uns gehen. Sonst ist es schon dunkel, noch bevor wir bei dir zuhause ankommen.", sagte er und stand auf.
Er brachte sie immer nach Hause, um sicherzustellen, dass ihr nichts passierte.
Sie nickte und folgte ihm. Er nahm ihre Hand und lächelte sie an. Sie sah lächelnd zu ihm hinauf und errötete etwas. Er hatte sie immer an der Hand genommen, doch diesmal war es anders.

Was ist das für ein komisches Gefühl?

Haus des Geldes - Auf zu neuen UfernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt