Inolvidable

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„Andrés?", rief Martín in das scheinbar leere Haus

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„Andrés?", rief Martín in das scheinbar leere Haus. Als er vom Tod seiner Frau gehört hatte, hatte er sich sofort auf den Weg gemacht.
Er lief durch das Haus und sah sich um, doch Andrés war nirgends zu sehen. Als er den Garten betrat, blieb er auf einmal stehen. Dort stand Ámbar. Sie war ihm seitlich zugedreht. Sie drehte ihren Kopf und sah zu ihm herüber. Er traute seinen Augen nicht. Ihr Haar wehte leicht im Wind und die Sonne ließ ihre Augen strahlen. Sie sah aus wie eine Puppe. Ohne jeglichen Makel.
„Andrés ist im Kaminzimmer und verliert den Verstand. Die Treppe hoch und dann links.", sagte sie, während sie ihren Kopf wieder von ihm abwendete. Martín blieb noch einige Sekunden wie angewurzelt stehen, denn er konnte seinen Blick einfach nicht von ihr lösen.
Dann realisierte er erst, was sie ihm gesagt hatte und eilte ins Kaminzimmer.
Andrés stand am Fenster. „Andrés!", sagte Martín, als er ihn endlich fand. Er war erleichtert. Andrés drehte sich langsam um und sah ihn an. „Martín? Was machst du hier?", fragte er. Er schien über etwas nachgedacht zu haben. „Ich habe gehört, was mit deiner Frau passiert... da bin ich so schnell ich konnte hergekommen.", erklärte er. Andrés schnaufte belustigt. „Dachtest du ich versinke jetzt in Selbstmitleid und heule hier rum? Du kennst mich doch, so bin ich nicht.", sagte er. „Aber das Mädchen im Garten meinte du verlierst den Verstand.", gab Martín verwirrt zu. „Ámbar?", fragte Andrés und fing an zu lachen. „Was ist daran so witzig?", fragte Martín sichtlich verwirrt. Andrés legte seinen Arm um die Schulter seines Freundes und führte ihn in den Flur. Vor einem riesigen Fenster mit Blick auf den Garten blieben sie stehen. „Hör mir mal zu mein lieber, dieses Mädchen ist nicht irgendein Mädchen. Dieses Mädchen ist mein Fleisch und Blut, mein Freund. Sie ist wie eine kleine Version von mir mit dem Verstand meines Bruders. Also wenn sie gesagt hat, dass ich den Verstand verliere, wird sie wohl recht haben. Das heißt aber nicht, dass ich den Verstand wegen Alice verliere, nein, ich verliere immer den Verstand.", erklärte Andrés und lachte. Martín wendete seinen Blick von Ámbar ab und sah wieder zu Andrés. „Also hatte das nichts zu bedeuten?". „Oh nein, mein lieber. Das sagt sie immer, wenn ich nichts tue. Es amüsiert sie Menschen zu verwirren, die sie nicht verstehen.", erklärte er und ließ von seinem Freund ab.

Sie gingen gemeinsam in den Garten, wo Ámbar noch immer stand. Sie hatte sich scheinbar keinen Zentimeter bewegt. „Ámbar!", rief Andrés lächelnd, woraufhin sie auf ihn zugelaufen kam. Er hob sie lachend hoch und fragte „Hast du Martín verwirrt mein Schatz? Der ist kein idiot, wie alle anderen.". „Kam mir aber so vor.", antwortete sie grinsend und sah zu Martín hinüber.
Als ihr Vater sie wieder runter ließ, spürte sie auf einmal einen unbeschreiblichen Schmerz in ihrem Kopf. Noch bevor sie reagieren konnte, wurde sie ohnmächtig. „Ámbar!", rief Andrés geschockt und fing an, an ihr zu rütteln. Martín war in einer Art Schockstarre gefangen.

„Sie hat einen sehr kleinen Tumor im Kopf, der auf einen Nerv gedrückt hat. Wir gehen davon aus, dass er nicht bösartig ist und wir uns keine Sorgen darum machen müssen.", erklärte der Arzt, der sie die ganze Woche lang auf verschiedenste Sachen getestet hatte.
„Siehst du? Es ist nichts dramatisches. So ein kleines Ding kann mich nicht umhauen.", sagte Ámbar, als sie auf dem Weg zurück nach Hause waren und lachte.

„Und, was hat der Arzt gesagt?", fragte Martín aufgeregt, als Andrés und Ámbar zurück kamen. „Ach nichts, es ist alles in Ordnung.", antwortete Andrés lächelnd. „Da bin ich aber erleichtert.", gab Martín zu und sah dann zu Ámbar hinunter. Er beugte sich etwas zu ihr hinab und sagte „Du bist aber schon ganz schön frech für dein Alter.". Ámbar fing an zu grinsen und antwortete „Und du siehst ganz schön alt aus für dein Alter.". „Es besteht kein Zweifel daran, dass du von Andrés abstammst.", sagte er. „Das hat auch keiner behauptet.", antwortete Ámbar und ging. Die beiden Männer sahen ihr hinterher. „Die kleine ist echt unglaublich.", sagte Martín und sah zu Andrés. „Sie ist nicht nur unglaublich, sie ist perfekt.", antwortete Andrés, der ihr noch immer hinterher sah.

Ob sie wohl immer so bleibt, wie sie jetzt ist?

Haus des Geldes - Auf zu neuen UfernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt