- KAPITEL 83 -

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++++ ALPERS SICHT ++++

Ich saß nun im Park und wartete auf Burcu. Ich musste sie unbedingt treffen, ich musste es ihr heute einfach sagen. Wie würde sie jedoch reagieren? Ich hatte so verdammte Angst vor ihrer Antwort. Würde sie mir überhaupt eine Antwort geben? Wird sie sich freuen, oder traurig sein? Wird sie mich ignorieren? Wird sie mit mir einen gemeinsamen Weg gehen? Ich fand keine Antworten zu meinen Fragen. Und das Schlimmste, je mehr ich darüber nachdachte, desto aufgeregter wurde ich. Ich war schon 18 und Burcu 17. Ich meine, wir beide waren doch jetzt reif genug für eine gemeinsame Zukunft, oder nicht?

"Hey"

Burcus wunderschöne Stimme unterbrach meine Gedanken. "Wenn nicht jetzt, dann nie." Dachte ich mir und handelte sofort ohne nachzudenken. Ich nahm Burcus Hände in meine und schaute ihr tief in die Augen. Sie war zuerst verwirrt doch lächelte mich dann unsicher, jedoch warm an.

Ich : Burcu?

Burcu : Ja ?

Ich : Ich liebe dich. Ich liebe dich seit unserem ersten Treffen. An dem Tag, auf Edas Geburtstag, du kamst rein und die ganze Aufmerksamkeit war auf dich gerichtet. Als wir uns die Hände geschüttelt haben, war es mir sofort klar. Ich hatte mich in dich verliebt, ab dem ersten Moment an. Es war wie ein Stromschlag, als deine Hand meine berührte und du mich anlächeltest. Ich dachte an dem Tag, ich würde ein Herzinfarkt kriegen. Noch nie hatte mein Herz so schnell geschlagen. Bis ich dich dazu gekriegt hatte, mit mir zu reden, hatte ich nicht mal ein einziges mal ans Aufgeben gedacht. Ich habe mir von Anfang an in den Kopf gesetzt, dass ich für dich kämpfen werde.. Was ich damit sagen will ist, dass ich dich niemals fallen lassen werde. Ich werde dich niemals bewusst verletzen und ich werde niemals deine Hand loslassen. Möchtest du meine Geliebte, anschließend meine Verlobte, und dann meine Frau werden? Und zuletzt noch, die Mutter meiner Kinder?

In Burcus Augen bildeten sich Tränen. Gefiel ihr denn nicht, was ich sagte? Liebt sie mich nicht so sehr, wie ich sie? Wollte sie denn nicht all das von mir werden? Ich wurde immer nervöser und meine Hände fingen an zu schwitzen. Ich hoffte, dass sie das nicht merken würde.

Burcu : Ich.. Ich..

Ich : Du?

Burcu : Alper ich.. Ich .. Ich liebe d-dich auch

Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Das reichte mir vollkommen als Antwort. Sie erwiederte mein Lächeln und umarmte mich dann. Ich wunderte mich kurz, aber erwiederte dann ihre Umarmung. Als wir uns lösten schauten wir uns noch kurz in die Augen und gingen dann los. Ich wollte ihr ein Eis ausgeben. Ich kaufte ihr ein Vanilleeis und mir Erdbeer. Nachdem ich es noch bezahlte gingen wir im Park spazieren. Die Kinder spielten alle fröhlich und wir sahen einige Paare glücklich spazieren. Burcu blieb plötzlich stehen und schaute mich an. Ich tat es ihr gleich.

Burcu : Oh ich.. Ich hab dir noch gar keine richtige Antwort gegeben

Verlegen grinste ich sie an, sie wurde einwenig rot, was ich mega süß fand.

Ich : Na dann.. Willst du sie mir denn geben?

Burcu : Deine Geliebte bin ich schon seit dem ersten Tag, an dem unsere Augen sich trafen und unsere Hände sich berührten. Dort hattest du mich schon für 'deins' ernannt. Also wäre deine erste Frage ja schon beantwortet

Ich war ein bisschen geschockt, aber auch glücklich von ihren Worten. Zum erstenmal hatte sie mir soetwas gesagt. Zum erstenmal war sie so offen. Es war so schön, solche Sachen von ihr zu hören.

Plötzlich lächelte sie mich provokant an, schleckte ihr Eis weiter und ging in einem lustigen provokanten Gang weiter.

Ich : An was denkst du?

Ich war verwirrt und folgte ihr.

Burcu : Deine zweite Frage

Ich : Was ist die Antwort?

Wieder lächelte sie verlegen und leckte an ihrem Eis. Man, dieses Mädchen will mich doch verrückt machen..

Burcu : Tja

Ich : Sag's mir

Burcu : Nene

Ich *macht schmollmund* : Komm schon

Den ganzen Weg über diskutierten wir, und ich kämpfte darum, die Antwort aus ihr zu kriegen. Als wir an ihrem Haus ankamen war ich traurig, dass sie mir immernoch nicht die Antwort gesagt hatte. Ich schaute sie gespielt traurig an, daraufhin umarmte sie mich. Mein Herz fing wieder an so zu rasen und Gänsehaut überlief meinen ganzen Körper. Wie stellte sie sowas mit mir an? Sie war wie eine Art Magie. Sie verzauberte mich, mit jeder Berührung und jedem Blick.

Burcu : Tschüß mein Bärlii

Ich *lache* : Bärlii?

Burcu : Jaa, gefällt es dir nicht?

Ich : Doch, sehr sogar

Burcu : Na dann. Gute Nacht

Ich wünschte ihr ebenfalls eine gute Nacht, winkte ihr noch einmal zu und wartete bis sie die Tür hinter sich schloss. Ich machte mich auf den Weg nach Hause.

++++ SINANS SICHT ++++

Eda schlief schon längst, ich hingegen konnte es einfach nicht. Ich wollte den Moment genießen, neben ihr zu liegen, und ihren Kopf sanft zu streicheln. Die ganze Zeit dachte ich über ihr Verhalten nach.. Wieso benahm sie sich so? Wieso war sie so traurig? Wieso hatte sie geweint? Ich kam einfach nicht drauf, was passiert sein könnte. Ich bekam die Idee, burcu zu fragen. Langsam und vorsichtig, damit Eda nicht aufwachen würde, nahm ich mein Handy von ihrem Nachttisch und ging auf Whatsapp. Ich suchte nach Burcus Namen und schrieb sie anschließend an. Komischerweise war sie noch online, obwohl es schon 2:00 UHR Nachts war.

Ich : Burcu?

Burcu : Hm?

Ich : Weißt du vielleicht, wieso es Eda so schlecht geht?

Burcu : Nein, ich wusste nicht mal, dass es ihr schlecht geht :o Was hat sie denn?

Ich : Sie war eben am Weinen und sie ist als so traurig..

Burcu : Hmm, keine Ahnung Sinan

Ich : Lügst du?

Burcu : Nein?

Ich : Ok

Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Burcu log. Denn Eda erzählte ihr immer, wenn es ihr schlecht ging. Die beiden waren einfach wie zwei Schwestern. Wenn ich herausfinde, wieso Eda traurig ist, und dass mich Burcu angelogen hat, dann kann sie was erleben..

Am nächsten Morgen
05:30 UHR

Edas Wecker klingelte für Fajr. (Morgengebet)
Ich nahm ihr Handy und schaltete ihr Wecker aus. Dann weckte ich sie sanft, indem ich ihr über den Kopf strich und ihren Namen in ihr Ohr flüsterte. Sie wachte mit einem Lächeln auf und streckte sich. Nun saßen wir beide im Schneidersitz.

Eda : Guten Morgen

Ich : Guten Morgen weltschönste

Eda : Hast du gut geschlafen?

Ich : Ja, und du?

Eda : Auch, dank dir

Natürlich hatte ich keine einzige Minute geschlafen. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, Edas Nähe zu genießen.

Ich : Ich gehe jetzt, ich muss beten

Eda : Bete doch hier?

Ich : Ja klar, und dann fragt dein Bruder mich, wie ich hier rein gekommen bin

Eda : Stimmt ja.. Okay, pass auf dich auf

Sie gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich stand auf und kletterte aus ihrem Fenster. Dann kletterte ich ganz leise und vorsichtig runter, indem ich mich an dem Seil festhielt, dass ich befestigt hatte. Anschließend stützte ich mich noch ab und sprang dann runter. Im Wohnzimmer brannte schon das Licht, sie waren alle wach um zu beten. Bevor mich noch jemand sehen würde, muss ich hier lieber weg. Sonst gibts Ärger.

"Sinan?"

Melike & ErkanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt