Story #3 - Loved Anonymous - Stephen x Jack - Part 2

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Loved Anonymous - Stephen x Jack

Kapitel 2

Die Betonung, merke ich, liegt bei negativ. >Klar, jetzt komm hoch, dann reden wir<, fordere ich aufgeregt. Jack war bei sowas immer recht unsicher, süß eigentlich. Tief atme ich noch einige Male ein, versuche angestrengt, mich zu beruhigen, schiebe nebenbei noch nervös den ein oder anderen Bilderrahmen zurecht und auch das Hemd an mir.

Sobald ich Schritte auf dem Flur höre, die genau vor meiner Tür verklingen, stürme ich vorfreudig zu ihr und öffne langsam, um den kostbaren Moment nicht zu ruinieren.

Vor mir steht er. Jack. Mein Freund.

Schwarzes Haar, ein Sidecut, Ohrringe, ein paar Piercings, ein Tattoo am Hals ist auch zu erkennen, die gesamte Kleidung dunkel. Um die Schulter hängt eine große Tasche, in der alle Sachen sind, die er für die nächste Woche hier bei mir braucht. Seine dunkelbraunen Augen flackern ebenso aufgeregt wie meine.

Vor ihm stehe ich. Stephen. Sein Freund.

Blond, in einem blauen Hemd, Jeans und so penibel gepflegt wie immer. Und ich will gar nicht wissen, wie breit das Lächeln in meinem Gesicht sein muss! Abwartend beobachte ich Jacks Augen, wie er mich erst mustert, dann glücklich lächelt und wir uns zum allerersten Mal – und dieses Gefühl war so erleichternd – in die Arme fielen.

Es folgte der mit Abstand beste Kuss meines Lebens, so voller Emotionen, die sich nach diesem Jahr gestockt hatten und nun alle auf einmal erlöst durch mich ins Freie stürmten.

„Du bist kleiner, als ich erwartet hatte.“, lächele ich liebevoll. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, es gibt so viel zu erzählen.

„Stephen…“, setzt er besorgt an, „…Akzeptierst du es?“ Er meint wohl seine dunkle Kleidung, die Piercings und das. Unbesorgt kichere ich, zeige ihm, dass es mir wirklich egal ist: „Jap, ich akzeptiere dich. Was ist schon dabei?“, ich erwarte ein bestätigendes Nicken von ihm, doch Jacks Blick weicht ungläubig ab, „In meiner Bank könntest du so nicht arbeiten, aber es geht um unsere Beziehung. Und sich hier wie in einer peniblen Bank zu verhalten wäre einfach nur idiotisch. Nur weil ich in solch einer Bank arbeite, bedeutet das nicht, dass ich ihre Grundsätze unterstütze.“

Endlich sieht er zu mir hoch, in seinen Augen ein hoffnungsvoller Schimmer: „Danke.“ Anschließend beuge ich mich fast einen ganzen Kopf zu ihm herunter und küsse ihn nochmal. Das ist auch nötig, nach einem Jahr, in dem wir uns weder gesehen hatten noch sonst irgendwie richtig zusammen sein konnten. Es ist schlicht weg überfällig.

„Heute heißt es: Nur du und ich, Jack.“, lächele ich und wir setzen uns an den Tisch, essen und reden. Über die letzten Tage, über Dinge, die sonst nicht als Thema zur Verfügung standen, wie Jacks Flug war und all sowas.

Eigentlich, fürchte ich, hätte ich anders auf sein Äußeres reagiert, hätte er mir ein Bild geschickt. Hätte ich ihn nicht vorher als anonymen, netten Kerl kennengelernt, der sich unter den dunklen Sachen verbirgt. Letzten Endes hätte ich ihn nicht abgeschrieben, aber ich hätte ihn mir immerzu falsch vorgestellt. Jack hatte also von Anfang an Recht – gut, dass wir uns zuerst „in Echt“ gesehen haben.

Bald, planten wir an diesem Abend noch, würde Jack in die Stadt ziehen. Sobald er sein Studium beendet und hier einen Job gefunden hatte. >Geht das auch wirklich in Ordnung?<, fragte ich – er sollte ja nichts nur wegen mir tun. Doch er sagte >Klar, was hält mich denn drüben? Du bist hier, also sollte ich auch hier sein – weil ich zu dir gehöre<.

So habe ich jenen Jemand gefunden, der den ganzen Stress auf meiner Arbeit wie Staub davon pustet.

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Etwas kurzes Kapi aber bei Short Stories ist's halt so ^-^

Bei Jack habe ich mir übrigens Uta aus Tokyo Ghoul vorgestellt, böse Vorurteile, ich mag sowas gar nicht :3

Hoffe, es findet Gefallen unter den kritischen Lesern ;)

Yaoi One Shots / Short Stories - BoyxBoy - Shounen-AiWhere stories live. Discover now