𝙺𝚊𝚙𝚒𝚝𝚎𝚕 𝟸

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John B fuhr an einen Strand an dem ich noch nie zuvor war. Er war komplett leer nur wir waren dort.
Während der fahrt erzählte Sarah, dass Topper wieder bei ihr zu Hause aufgetaucht ist und mit ihr reden wollte, währenddessen entging mir natürlich John B's Ausdruck nicht.
Es war nahezu offensichtlich, dass ihn das störte.

Als wir vom Boot stiegen wendete sich Pope an mich.
„Was ist mit dir y/N. Keine Probleme mit deinen Eltern mehr?"
Ich atmete hörbar aus.
„Bis jetzt nicht. Bis sie merken das ich nicht mehr in meinem Zimmer bin und nicht auf ihre beschissene Feier gehen werde", sagte ich mit einem Lächeln und schnappte mir ein Surf Board und stach es kurz darauf in den Sand, damit ich meine Sachen ausziehen konnte.
„Jemand ist mal wieder in Schwierigkeiten" sagte JJ und kassierte einen bösen Blick von mir.
„Was du nicht sagst."

„Hey Leute, wenn ihr eine gute Welle erwischen wollt dann jetzt."
Wir sahen zu John B, der auf eine riesige Welle zeigte.
Ich schnappte mir mein Board und rannte mit JJ zum Wasser. Da wir nur zwei Boards dabei hatten surften nur wir beide.
Kurz darauf standen wir auf den Brettern.

Und wieder fühlte ich mich frei. Die Welle trug mich und ich vergaß alles um mich herum. Meine Probleme, meine Eltern, Schule. Einfach alles. Ich spürte nur den Wind durch meine Haare wehen und die leichten Wasser Tropfen auf meiner Haut.
Ich atmete tief ein und wurde dann plötzlich von JJ angerempelt. Ich fand gerade so das Gleichgewicht wieder und blickte auf zu ihm.

„Hey!"
„Nicht meine Schuld wenn du nicht aufpasst."
„Ouh, das kriegst du zurück."

Mit nur einer Bewegung steuerte ich in seine Richtung und versuchte ihn einzuholen.
Anscheinend merkte er nicht das ich genau neben ihm war denn ich schlug ihm gegen die Schulter und er erschrak.
Mit seinen Armen versuchte er noch das Gleichgewicht zu finden, doch er versagte und fiel ins Wasser.

„JA", schrie ich und ließ mich vom Wasser raus treiben.
Triumphierend blickte ich zurück aufs Wasser und sah wie JJ sein Borad nahm und auf mich zu kam.
„Nicht fair."
„Selber schuld wenn du nicht aufpasst", äffte ich ihn nach.
Er zog beide Augenbrauen hoch und stellte das Board neben mir in den Sand.
„Meine schuld sagst, huh?"
„Allerdings!"

Plötzlich warf er mich über seine Schulter und rannte mit mir ins Wasser.
„JJ!"
Im nächsten Moment war ich von Wasser umgeben.
Ich tauchte auf und schnappte nach Luft.

Als ich seinen Kopf über dem Wasser sah, bekam er eine fette Ladung Wasser ab.
Er tauchte unter und hielt im nächsten Moment meine Handgelenke fest damit ich ihn nicht mehr abschpritzen konnte.
Sein Gesicht war gefährlich nah an meinem.
„JJ?" flüsterte ich.
„Ja?"
„Ich hab es gesehen."

„Was hast du gesehen?"
„Den violetten Fleck an deiner Seite."
„Du hast mich also abgecheckt hu?"
Ich stieß ihm gegen die Schulter.
„Ich meine es ernst. Woher ist der."
Er mied meinen Blick.
„Du kennst doch die Antwort, y/N."
„Dein Dad?"
Er zuckte mit den Schultern und ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
„JJ, wie lange soll das noch so weiter gehen? Ich hab das Gefühl, dass du jede Woche neue Verletzungen hast."
„Jetzt übertreibst du aber."
„Nein tue ich nicht."
„Doch."
„Nein, ich bin doch nicht blind. Ich–"
„Ich kann nichts dagegen tun, y/N", unterbrach er mich und wurde etwas lauter, wobei ich ein wenig zusammen zuckte.
„Er ist einfach so und damit muss ich mich abfinden."
„Bullshit!"
„Okay, was schlägst du vor soll ich tun?"
„Zurück schlagen. Und ich weiß das kannst du! Zeig ihm das er dich nicht so runter machen kann. Du darfst keine Angst vor ihm haben!"
„Du weißt nicht wie das ist."
„Du hast recht, weiß ich nicht aber ich kann es mir vorstellen."
Er schwieg. Ich war mir nicht sicher was das zu bedeuten hatte. Dachte er darüber nach? Habe ich was dummes gesagt?
Ich merkte wie nah wir uns gegenüber standen.
Ich wurde nervös und ging ein paar Schritte zurück.
„Komm, wir gehen zurück zu den anderen."
Ich hielt ihm die Hand hin und er nahm sie sanft.
Sie hatten eine große Decke auf dem Sand ausgebreitet und wir legten uns dazu.

„Was wäre das erste was ihr euch kaufen würdet, wenn ihr eine Millionen Dollar hättet", warf Pope in die Runde.
„Keine Ahnung. Vermutlich ein kleines Häuschen am Strand, für uns alle", sagte John B.
„Das wäre cool", stimmte JJ zu.
„Ich würde glaub ich, ein großes Boot für uns alle kaufen. Wo man vielleicht auch drinnen wohnen könnte", sagte ich.
„Das find ich gut", sagte Kie.

Wir lagen noch eine Weile am Strand und unterhielten uns. Währenddessen sind JJ, Kie und John B abwechselnd noch mal Surfen gegangen.
„Was glaubst du werden deine Eltern tun wenn du nach Hause kommst", fragte Sarah.
„Ugh, erinnere mich bloß nicht daran." Ich biss von einem der Sandwiches ab die, die Jungs mitgenommen haben.
„Wahrscheinlich wieder sowas wie wie kannst du nur, wir haben so viel vertrauen in dich und du kannst nicht mal kurz auf der Feier erscheinen, du bist so undankbar. Standard ebend."
Sarah zuckte mit den Schultern.
Es war bereits später Nachmittag und es wurde ein Sturm angesagt.
„Leute wir sollten vielleicht so langsam wieder zurück", meinte JJ als er aus dem Wasser kam. Ich konnte nicht anders als seinen durchtrainierten Oberkörper zu betrachten bis ich wieder an dem violettem Fleck hingen blieb und die Stirn runzelte.
JJ musste meinen Gesichtsausdruck bemerkt haben, denn als ich zu ihm aufsah, warf er mir wieder diesen Blick zu wenn er mir sagte ich solle nicht so viel nachdenken.

Ich wendete mich ab und faltete mit Pope die Decke zusammen.
Dann stiegen wir ins Boot und fuhren los.

Als wir ankamen, sah ich meine Eltern bereits auf der Veranda stehen.
„Shit!"
Alle folgten meinem Blick.
Zuerst stieg Sarah aus und dann ich.
JJ und mein Blick trafen sich noch ein letztes Mal bevor wir uns umdrehten und gingen.
„Kommst du danach rüber?"
„Mal gucken ob sie mich lassen."
„Okay viel Glück", flüsterte sie noch bevor sich unsere Wege trennten.

𝙴𝚟𝚎𝚛𝚢𝚝𝚑𝚒𝚗𝚐  𝚏𝚘𝚛  𝚢𝚘𝚞 (𝚘𝚋𝚡 𝚏𝚊𝚗𝚏𝚒𝚌𝚝𝚒𝚘𝚗)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt