𝙺𝚊𝚙𝚒𝚝𝚎𝚕 𝟻𝟾

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Ich drehte mich mit erhobenen Händen zum Polizisten um und stieg langsam aus dem Auto.
„Auf die Knie langsam und vors-"
Er verstummte und fiel zu Boden.
Ich sah zu Seite und sah wie Rafe seine Faust ausschüttelte.
„Komm. Solange sie nicht bei Bewusstsein sind."
Dann stand ich schnell wieder auf und wir rannten los.

Wir rannten so schnell wir konnten.

Als wir in einem Waldstück ankamen, blieben wir stehen und atmeten durch.
„Ich kann nicht mehr", hauchte ich und stütze mich auf meinen Knien ab.
„Wo ist der Jet?" Rafe holte sein Handy raus und tippte darauf rum.
„Wir können nicht zu Fuß laufen das ist zu weit", sagte er schweren Atems.
„Wir können aber auch nicht zum Auto", stellte ich fest.
„Was jetzt", fragte Rafe.
Ich überlegte.
Als mir nichts einfiel, nahm ich unseren letzten Ausweg.

Ich lächelte und sah ihn an.
„Oh Gott, was denkst du."
„Du wirst jetzt das Pogue Leben kennenlernen."
„Wa-"
Ich zog ihn mit mir und lief mit ihm in die Kleinstadt.
Wir blieben bei einem Autohändler stehen.
„Und was genau ist dein Plan?"
Ich sah mich kurz um und sah mir dann Rafe an.
Dann zupfte ich an seinem Hemd herum und nahm unsere Caps ab.
„Wir werden rein gehen und um eine Probefahrt bitten."
Er sah mich verwirrt an.
Ich verdrehte die Augen und nahm seine Hand.
„Spiel einfach mit."
Dann gingen wir auf einen Mann zu, der um die 30-40 Jahre alt sein müsste.
„Hallo, wie kann ich ihnen helfen."
Sagte er und kam auf uns zu.
„Hallo", begrüßte ich ihm mit einem breiten Lächeln.
„Wir suchen nach einem Auto und dachten wir könnten hier fündig werden."
„Haben sie ein bestimmtes Model im Kopf?"
Ich sah kurz zu Rafe, der ratlos zu mir sah.
„Wir dachten ein einen Sportwagen."
„Okay, dann müssten sie einmal rüber kommen."

Er zeigte uns mehrere Sport wagen, bis ich auf ein Schwarzes zeigte und er kurz verschwand um Schlüssel zu holen damit wir uns kurz reinsetzen konnten, denn als ich nach einer Probefahrt fragte, meinte er das es nicht möglich sei.

„Ich setz mich rein und wenn ich den Sitz an mich angepasst habe, haust du ihn um, damit wir hier weg kommen. Vergiss nicht die Schlüssel mitzunehmen und hau nicht so dolle zu."
Rafe nickte kurz und dann kam auch schon der Typ angelaufen mit den Schlüsseln in der Hand.
Er öffnete das Auto und zeigte mir wie ich alles einrichte und auf welche Sachen ich beim fahren achten müsse.
Ich passte den Sitz an mich an.

Sobald er sich entfernte flog Rafe's Faust in sein Gesicht und der Typ taumelte zurück.
Rafe riss die Schlüssel aus seiner Hand und warf sie mir zu, bevor er ums Auto rum lief und sich neben mich setzte.
Ich startete den Motor und zuckte plötzlich zusammen.
Der Typ klopfte an mein Fenster und verschmierte ein bisschen von seinem Blut.
Ich trat aufs Gas und fuhr los.
„Wo muss ich hin?"
„Rechts."
Ich bog rechts ab und atmete durch.
„Holy shit."
„Und das machen Pogues in ihrer Freizeit, huh?"
„Naja, Autos klauen, ja. Leute schlagen, eher nicht. Da hab ich dich wohl ausgenutzt."
Er ließ ein empörtes Geräusch aus und ich lachte.
„Sorry, irgendwie mussten wir ja Vorwärtskommen."

Wir fuhren weiter bis er mir sagte an einem Straßenrand anzuhalten.
„Steig aus."
„Wieso", fragte ich.
„Sie sollen uns nicht auf die Spur kommen, wenn das Auto gefunden wird."
Wir stiegen aus und liefen zu einem Feldweg.

„Wo laufen wir hin?"
Er nahm meine Hand und lief dabei weiter, sagte aber kein wort.
Dann erkannte ich den Jet.
„Warum steht der auf einem Feld", fragte ich sobald wir wieder normal gehen konnten.
„Wo denn sonst? Auf einem öffentlichen Parkplatz?"
Ich äffte ihn nach, sobald er mir den rücken zuwendete und folgte ihm.
Wir wurden von einem älteren Man empfangen, der aussah wie der Pilot.
„Mr. Cameron, der Jet ist bereit zum Abflug."
Rafe nickte ihm einmal zu, bevor er wieder meine Hand nahm und wir den Jet betraten.
Sofort fühlte ich mich unwohl.

Wir setzten uns gegenüber und ich sah aus dem Fenster.
„Was ist los?"
„Hmm?"
„Du siehst unzufrieden aus."
Ich schüttelte meinen Kopf.
„Ich mag keine Jets. Ich fliege lieber mit dem normalen Flugzeug."
„Y/N du weisst-"
„Ja, ja, ich weiß Rafe. Es geht jetzt nicht anders."
„Warum hast denn ein Problem damit?"
Ich zuckte mit den Schultern.
„Dad hat mich immer zu seinen Geschäftsreisen mitgenommen damit ich die Firma eines Tages übernehmen kann und ich wollte es nie. Mich hat das alles nicht interessiert. Also hat er mich manchmal gewaltsam hier reinbringen lassen."
Ich sah wie Rafe's kiefer sich anspannte und er seine Augenbrauen zusammen zog.
Wir schwiegen bis der Jet abgehoben ist.
Dann schnallten wir uns ab und ich fragte die Frage aller Fragen.
„Wo fliegen wir hin und wie lange bleiben wir da?"

Rafe sah mich an und ich sah wie sich eines seiner Mundwinkel hochzogen.
Er rutschte näher und nahm meine Hände.
„Ich hab gehört Italien soll ganz schön sein."
Meine Augen weiteten sich und mein Herz begann zu rasen.
„Meinst du das ernst."
Er lächelte mich nur an.
Sofort fiel ich ihm um den Hals und drückte ihn fest an mich.
„Oh... mein... Gott...."

•~•~•~•~•~•~
Eine Weile später bin ich eingeschlafen und so ging die Zeit wortwörtlich wie im Flug vorbei.
Als ich meine Augen öffnete saß Rafe mit seinem Handy in der Hand gegenüber von mir.
Ich steckte einmal meinen ganzen Körper und er sah mit einem Lächeln von seinem Handy hoch.
„Gut geschlafen?"
„Könnte besser sein. Wie lange brauchen wir noch?"
„Wir landen in 10 Minuten."
„Haben wir hier was zu essen? Ich verhungere."
Er nickte und stand auf.
Dann überreichte er mir ein Tablett mit einem Bagel und Früchten.
Ich stöhnte und bedankte mich.

Als wir landeten nahm Rafe unseren Rucksack und wir setzten uns in ein Auto.
Ich weiß wirklich nicht wie er das alles immer organisiert bekommt.
Er setzte sich hinter das Steuer und fuhr uns zum Safe Haus.
Die Gegend war atemberaubend. Es sah alles so freundlich und lokal aus.
Das Gefühl von Heimat machte sich breit und ich war mir sicher das es nicht nur an dem Ort lag.

𝙴𝚟𝚎𝚛𝚢𝚝𝚑𝚒𝚗𝚐  𝚏𝚘𝚛  𝚢𝚘𝚞 (𝚘𝚋𝚡 𝚏𝚊𝚗𝚏𝚒𝚌𝚝𝚒𝚘𝚗)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt