𝙺𝚊𝚙𝚒𝚝𝚎𝚕 𝟷𝟾

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Ich versuchte Luft zu holen. Meine Hände zitterten immer noch. In meinem Kopf drehte sich alles.
Ich schloss meine Augen und versuchte durchzuatmen.
Es funktionierte nicht! Tränen liefen, wie ein Wasserfall, über meine Wangen.
Ich konnte nicht atmen.
Rafe redete auf mich ein, doch ich hörte ihn nicht. Ich sah nur wie seine Lippen sich bewegten. Ich schloss meine Augen.
„Mach das es aufhört. Ich will das nicht, mach das es aufhört!"
„Zähl mit mir. 100, 99, 98..."
Bei 98 stieg ich mit ein, doch bei 92 scheiterte ich.
92... ehm... 92."
„Konzentriere dich y/N. Was kommt vor 92?"
91."
„Ja! Gut. Weiter!"
90... 89...ehm...88..."
„Sehr Gut weiter." Er nahm meine Hände in seine und strich mit seinem Daumen über meinen Handrücken.

Wir zählten weiter bis 40 als ich mich wieder unter Kontrolle hatte.
„Okay es geht wieder."
„Sicher?"
Ich sah wieder zu ihm hoch und sah Besorgnis in seinen Augen.
Ich nickte und gleichzeitig fing ich wieder an zu weinen.
Er zog mich in seine Arme und strich mir beruhigend übers Haar.
„Warum ist er hier?"
„Unsere Eltern sind gut befreundet."

Ich löste mich von ihm und setzte mich auf sein Bett.
„Rafe ich will das nicht mehr. Ich will nicht mehr so eine Angst vor ihm haben müssen."
Er hockte sich vor mich hin.
„Was Denkst du", fragte ich.
„Ich denke wir sollten ihn umbringen."

Ich lachte.
Doch er tat es nicht.
„Warte. Du meinst das ernst?!"
Er zuckte mit den Schultern.
Das machte mir Angst, den ich wusste das Rafe dazu in der Lage wäre.
Er stand auf und ich ebenfalls.
„Rafe, versprich mir das du es lässt! Alles was mit Alex zu tun hat betrifft nur mich und du wirst dich da nicht einmischen. Hast du mich verstanden?!"
Er sagt nichts.
„Rafe."

Er sah mich nicht mehr an. Stattdessen sah er auf meine Hand.
Sie zitterte.
„Ich gehe nach Hause."
Ich schloss seine Tür wieder auf und ging.
Er hielt mich nicht auf.

Unten angekommen sah ich mich nach Alex um. Er stand in einer Ecke mit seinen Eltern.
Mit schnellen Schritten ging ich rüber auf unser Grundstück und sah mich noch ein letztes Mal um. Alex sah mich. Shit!
Mein Herz begann zu rasen. Ich atmete tief durch.
Bleib ruhig.
Er fing an sich in meine Richtung zu bewegen, also ging ich schneller.
Ich betrat unser Haus und lief hoch in mein Zimmer.
Ich schloss es ab und ging ins Bad.
Als ich in den Spiegel sah, war meine Mascara ein wenig verschmiert und meine Augen waren rot.

Ich ging zurück in mein Zimmer und wischte mir mit einem Abschminktuch die schwarzen Reste unter den Augen weg.
Plötzlich zuckte ich zusammen als es an der Tür klopfte.
Ich erstarrte. Er ist mir doch nicht ernsthaft hier her gefolgt! Ich konnte mich nicht bewegen.
Er versuchte die Tür aufzumachen.
Es klopfte erneut.
„Y/N, Mach Bitte die Tür auf."
Ich atmete erleichtert aus. Es war Rafe.
Ich ging zur Tür und öffnete sie.

Er kam nicht rein, sondern blieb angelehnt am Türrahmen stehen.
Ich ging zu meinem Kleiderschrank und nahm mir einen jumpsuit raus.
„Geht's dir gut?"

Ich nickte.
„Ja."
„Bist du sicher?"
„Ja. Hab ich doch gesagt."
„Ich weiß..."
„Warum fragst du dann weiter?"
„Vielleicht weil ich auf eine Antwort warte, die ich glaube."
„Ich hab dir doch gesagt, mir geht es gut."
„Ja, das kauf ich dir nicht ab."

Ich ignorierte ihn einfach und zog mir den Jumpsuit an.
Als ich wieder zu ihm hochsah starrte er auf einen Punkt am Boden.
Und plötzlich sagt er: „Pack deine Sachen und komm in 10 Minuten zum Steg."
Ich sah ihn verwirrt an.
Ohne ein weiteres Wort ging er.
Ich lief ihm hinterher.
„Rafe. Warte. Was soll ich denn einpacken? Was hast du vor?"
„Pack alles ein, was du zu einer Übernachtungsparty mit Sarah einpacken  würdest."
Und dann verschwand er durch die Tür.
Übernachtungsparty mit Sarah.
Okay...
So schnell ich konnte sammelte ich meine Sachen zusammen.
Nun hatte ich einen Rucksack über eine Schulter geschmissen und verließ mein Zimmer.
Ich blieb kurz stehen und dachte nach. Was mache ich grade?
Als ich die Haustür hinter mir schloss drehte ich mich um und sah Rafe bereits beim Steg.
Hinter ihm eine kleinere Jacht.
Lächelnd schüttelte ich den Kopf und lief zu ihm rüber.
Er nahm mir den Rucksack ab und half mir rüber zu steigen.

Dann legte er meine Sachen in den Schlafraum und startete den Motor.
„Wo fahren wir hin", fragte ich als ich mich auf den Sitz neben das Steuer setzte.
„Du bist zu neugierig. Lass dich überraschen."

𝙴𝚟𝚎𝚛𝚢𝚝𝚑𝚒𝚗𝚐  𝚏𝚘𝚛  𝚢𝚘𝚞 (𝚘𝚋𝚡 𝚏𝚊𝚗𝚏𝚒𝚌𝚝𝚒𝚘𝚗)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt