Kapitel 13: Aufgeflogen

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Irgendwie war mir ja von Anfang an klar gewesen, dass diese „Ich-bringe-Alluka-Nen-bei-Geschichte" nicht allzu lange eine geheime Sache bleiben würde, besonders, da unsere beiden älteren Brüder beschlossen hatten, dass sie uns in letzter Zeit viel zu oft alleine gelassen hätten. Ein schlechtes Gewissen hatten Alluka und ich ja schon gehabt, als Gon und Killua zu uns gekommen waren, um sich bei uns zu entschuldigen. Sie hatten uns erklärt, dass sie viel Zeit miteinander aufgeholt hätten und uns jetzt wieder mehr mit einbeziehen wollten. Allerdings hatten wir uns darüber nicht wirklich freuen können, denn ab diesem Moment wurde es zum Problem für uns Mädchen, mal einen Moment allein zu sein und trainieren zu können.

So kam es wohl, wie es kommen musste. Alluka und ich hatten uns endlich mal wieder einen unbeobachteten Augenblick abpassen können und waren in meinem Trainingsraum total konzentriert in ein intensives Sparring vertieft, das mit der Zeit an Geschwindigkeit und Kraft immer mehr zunahm, als uns plötzlich zwei total erschrockene Stimmen unterbrachen.

„Alluka...!"

„Gwen...!"

Wir beide gefroren beinahe augenblicklich in unseren Bewegungen und mein Herz drohte mir beinahe nach oben aus dem Mund zu springen. Ertappt und peinlich berührt warfen wir den beiden Jungs, die selbst wie schockgefrostet an der Türschwelle standen und sowohl Münder als auch Augen aufrissen, entschuldigende Blicke zu.

„Onii-chan..." Alluka, die in meinen Sportklamotten steckte und sich die langen dunkelbraunen Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte, war außer Atem und sichtlich geschwitzt. Trotzdem war deutlich zu erkennen, dass die Röte, die sich in ihrem Gesicht ausbreitete, nicht von der Anstrengung kam.

„Alluka, was treibst du da? Was zur Hölle hast du da an?!", verlangte Killua in scharfem Tonfall zu wissen, aber Gon legte seinem besten Freund schon beruhigend eine Hand auf die Schulter und sah stattdessen mich an.

„Gwen?" Die bernsteinfarbenen Augen meines älteren Bruders waren zumindest nicht vorwurfsvoll, verlangten aber genauso nach einer Erklärung. Ich seufzte.

„Würdet ihr wenigstens warten, bis wir geduscht sind? Alluka holt sich sonst eine Erkältung"

Der weißhaarige Attentäter wollte entschieden protestieren, aber Gon nickte bloß und schob seinen Begleiter wortlos aus dem Raum. In solchen Momenten hatte ich ihn unwahrscheinlich lieb.

„Komm schon", sagte ich schließlich zu Alluka und scheuchte sie ein bisschen. „Schluss für heute. Und überleg dir schon mal, wie wir das am besten erklären"

Die Braunhaarige nickte und verschwand vor mir im Badezimmer. Nicht einmal eine Stunde später saßen wir alle in meinem Zimmer. Alluka und ich auf meinem Bett, Killua wie der Big Boss in meinem Schreibtischstuhl und Gon lümmelte einfach auf dem Boden, direkt vor meinem Bett.

Eine ganze Weile lang saßen wir einfach schweigend da, bis die zweitjüngste Zoldyck mir einen schnellen Blick zuwarf und ich bestätigend nickte. Den größten Teil die ganze Geschichte zu erklären, übernahm Killuas kleine Schwester selbst. Nur ab und zu sprang ich ein und fügte einige Dinge hinzu.

Als Alluka schließlich geendet hatte, ließ Killua seinen Kopf schwer in eine Hand sinken und stöhnte gequält, während Gon bloß wie immer von einem Ohr zum anderen grinste. „Da habt ihr euch ja richtig viele Gedanken gemacht", kommentierte der Schwarzhaarige leichthin.

„Aber für unser Hatsu haben wir leider bisher keine Lösung gefunden", gab die Braunhaarige zurück. Und ich schloss mich auch direkt an. „Ich halte es einfach nicht für sehr schlau, wenn einer von uns Alluka und Nanika versucht Hatsu beizubringen"

„Na wenigstens eine halbwegs intelligente Entscheidung", kam es aus Killuas Richtung. Er fixierte seine Schwester und mich mit seinen blauen Augen und schüttelte einfach nur den Kopf. „Da habt ihr euch ja wirklich was ganz Tolles einfallen lassen. Meine Schwester eine Nen-Nutzerin. Herzlichen Glückwunsch"

HunterXHunter Anime Sequel FanFiction (KilluaXOC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt