Patronus

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Ich lief so schnell ich konnte nach Hause. Als ich nach 5 Minuten Sprint schnaufend vor meiner Haustür zum stehen kam, bestätigte sich meine Vermutung, dass Mum noch nicht da war. "War ja mal wieder klar!" seufzte ich. Ich hatte insgeheim gehofft das sie da wäre damit ich mich von ihr verabschieden konnte, allerdings hätte mich das nur unnötig aufgehalten. So schloss ich schweren Herzen auf.

Einer meiner Brüder, Leon, war noch in seinem Zimmer. Der schwänzte anscheinend, aber das war mir egal. Ich hastete zu meinem Zimmer und schnappt mir den größten Rucksack den ich finden konnte. Schnell stopfte ich so viel es ging hinein. Klamotten, Handy, meine Lieblingsbücher und noch anderen Krimskrams. Ich überlegte kurz ob ich mein neues Korsett einpacken sollte. Ich hatte es mir geholt weil ich es extrem cool fand und es mir einigermaßen stand. Angezogen hatte ich es mir bisher jedoch nur vor dem Spiegel da ich in der Schule garantiert dafür gemobbt worden wäre. Doch da wo ich hinwollte kannte mich keiner also konnte es nicht schaden ein wenig cool rüber zu kommen, also stopfte ich es in den Rucksack.

Nach 30 Minuten war ich fertig mit packen. hastig schrieb ich noch einen Brief an Mum, dass ich weg musste und das sie sich ab jetzt um das Haus und ihre Kinder kümmern musste. Ich konnte förmlich ihren wütenden Blick sehen und hören wie sie mich zur Rede stellte und anschrie. Doch das konnte mir jetzt egal sein, ich würde so schnell nicht wieder kommen!

Leon hatte mich immer noch nicht bemerkt. Dumm! Wie immer. Egal. IHM sagte ich definitiv nicht auf Wiedersehen! Er hatte mich mein Leben lang sowieso nur wie eine Magd behandelt.

Eilig verließ ich das Haus und machte mich im Geiste darauf gefasst, was ich nun tun wollte.
Was hatte diese Frauenstimme nochmal gesagt? Ich sollte an ihren Namen denken. Wie war der noch gleich? Peggy... Peggy Jones...

Sobald ich den Namen gedacht hatte, verschwamm erneut alles vor meinen Augen. Unser Vorgarten löste sich langsam auf und an seine Stelle traten Bäume. Sobald sich mein Blick wieder geklärt hatte, sah ich, dass ich mitten auf einer Lichtung stand. Um mich herum waren riesige Bäume. Sie sahen aus wie aus einem Magierbuch: Dick knorrige Äste, überall Moos und zu allem Überfluss verfing sich auch noch Tau in dem urigen Geäst. "Wow..." murmelte ich und blickte mich staunend weiter um. Da bemerkte ich die vielen Menschen die geschäftig herum liefen. Nein, sie teleportierten sich! Zumindest nahm ich das an, da sie erst irgendwohin liefen und sich dann auflösten. So musste das bei ihr ausgesehen haben als sie auf einmal verschwunden war und wo anders wieder aufgetaucht war...

Eine junge hübsche Frau kam auf mich zu. Sie hatte ein Klemmbrett unter dem Arm und lächelte mich freundlich an. "Hallo Xena" unterbrach sie meine Gedanken. "Willkommen bei den Patronus!" Das war die Stimme von vorhin! Das musste Peggy Jones sein! "Ehm... Hallo!" stotterte ich "Sind Sie Peggy Jones?" fragte ich unbeholfen. "Ja, das bin ich! Ich gehe davon aus, das du eine Menge Fragen hast! Komm erstmal mit!" antwortete Peggy und ging glücklicherweise nicht auf meine Unbeholfenheit ein. Sie schien routiniert zu sein, in dem was sie tat. 
Jetzt drehte sie sich um und ging einen schmalen Trampelpfad entlang. Ich folgte ihr und sah das sich dieser Weg weit verzweigte und zu Holzhütten führte die verstreut im Wald standen. Von hier aus sah man nur ein paar Häuser die allesamt selbstgebaut aussahen. Doch ich vermutete das noch viele weitere im Wald sein musste da der Pfad noch weiter ging. Peggy steuerte auf die größte Hütte zu. Wahrscheinlich war das das Haupthaus oder sowas, spekulierte ich. Vor der Tür der Hütte lehnten ein paar Teenager ungefähr in meinem Alter. Sie schauten kurz auf als wir an ihnen vorbei gingen. Es waren zwei Mädchen und ein Junge und alle starrten mich abfällig an. Das ging ja schonmal gut los. Die ersten die ich hier sah mochten mich schon bevor sie mich kennen gelernt hatten nicht...

Erneut riss Peggy mich aus meinen Gedanken: "Tritt ein, in die gute Stube! Ich will dir alles erklären!" Ich gehorchte und folgte ihr durch die prunkvolle Tür. Als ich mich umblickte war ich absolut baff!

Xena, die  KriegerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt