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[6] Den Löffel abgeben

Sollte er kämpfen, oder doch versuchen zu fliehen?

Das Haus, welches dem Mischling als Schutz vor Kälte und Unwetter diente, stellte sich nun als Käfig heraus.
Er saß in der Falle.
Hastig lief er die Treppen hoch in eines der Schlafzimmer, halbnackt, doch das war ihm egal, es ging um sein Leben.

Sein Atem war unruhiger und wurde auch nicht ruhiger als er nichts mehr hörte. Die Schritte des anderen Vampiren waren verstummt. Nicht einmal die Anzahl der Vampire konnte der Mischling bestimmen.
Elegisch schlug er sich die Hände vor den Mund, um diesen zuzuhalten, damit man seinen Atem nicht hören konnte.

Zwar wusste er nicht wie viele Vampire es waren, und ob sie sich so einen guten Geruchssinn wie Naruto hatten, als Mischling hatte er die Nase eines Fuchses und roch schon immer sehr gut, doch er wusste genau wenn man ihn finden würde, würden sie kurzen Prozess machen.

Es war ein bisschen geflunkert das man Vampire nicht umbringen kann. Man konnte es, entweder man lies sie verhungern, sie bekamen die Pest, oder man saugte sie leer. Alles keine wünschenswerten Tode.

Naruto hatte nie wirklich Furcht vor Vampiren empfunden. Bleiche Haut, durchdringende Augen und jedes Mal eine starke Präsenz.
Menschen waren doch so ähnlich wie Vampire, sie töten unschuldige Lebewesen, jagen ihre Beute und haben immer einen Hintergedanken bei einer guten Tat.

Er konnte und durfte beiden Seiten nicht vertrauen. Die Menschen verabscheuten und hassten ihn, währenddessen die Vampire ebenso nichts gutes mit ihm wollten.

„Na na, einfach so in fremde Häuser einzubrechen gehört sich aber nicht" säuselte eine bekannte Stimme.

Tief und ruhig vernahm er die Stimme direkt an seinem Ohr.

Schluckend starrte er den dunkelhaarigen vor sich an, und führte gleitend seine Hände schützend über seinen Hals.
Es war furchtbar kalt, er war halb nackt und er zitterte. Dazu kam das sein Körper immernoch seine feuchten Stellen vom Baden hatte.
Der Vampir vor ihm blickte grinsend zu ihm herunter.

Noch nie hatte sich Naruto so nackt gefühlt.

Er hätte verschwinden müssen als er noch die Chance dazu hatte. Mit einen Blick zur Seite dachte er daran das seine Klamotten noch im Badezimmer waren, wenn er jetzt nicht stirbt, dann wird er sicherlich bald krank werden und daran sterben.

Schafft er es ins Bad zu rennen, und dann raus in die Freiheit? Lohnt sich dieser Versuch?
Nein, zuerst muss er weg von dem Typen vor ihm welcher ihn ansah als wäre er sein Abendessen.

Eigentlich hatte Naruto die zwei Vampire erwartet welche ihn die ganze Zeit getragen hatten, nicht im Traum hätte er gedacht das Sasuke Uchiha persönlich zurückbefördern würde. Falls dieser überhaupt vorhatte in wieder gefangen zu nehmen.

Draußen war es dunkel und kalt, er würde dort völlig alleine sein. Das Ohr von Naruto zuckte kaum merklich, als er eine Entscheidung getroffen hatte.

Noch ein Mal schaute er sich die gut gebaute Statur seines Gegenübers an, und wusste das er in diesem Zustand keine Chance gegen ihn haben würde.

Mit Windeseile sprang er Richtung Tür und versuchte zu fliehen. Doch er kam nicht weit. In null Komma nichts griff eine Hand nach seinen Arm und presste ihn schmerzhaft an die Wand. Kraftvoll wurde mit einem Mal die Luft aus seinen Lungen gepresst.
Die Wand gegen die er gedrückt wurde, bröselte leicht ab und verschmutzte den Staubbedeckten Boden ein Stückchen mehr.
Generell machte das Haus einen sehr instabilen Eindruck.

Naruto hatte Angst. Zum ersten Mal in seinen Leben hatte er wirklich das Gefühl am kürzeren Hebel zu sein. Er wollte den Löffel noch nicht abgegeben.
Zwar war sein Leben bis jetzt alles andere als fantastisch, doch er wollte es leben. Der blonde wollte rumtollen, seine Mutter noch einmal sehen, glücklich werden und Frieden finden.

Handlungsfähig sah er seinem gegenüber direkt in seine dunklen Augen. Dunkel, und so wunderschön. Auch wenn Naruto Inbegriff war zu sterben empfand er die Augen seines Mörders als bildhübsch.

„Was willst du?" fragte Naruto schliesslich. Er versuchte Zeit heraus zu zögern.
Vielleicht hatte er ja Glück und der Thronfolgers des kältesten und brutalsten Vampires den er kannte war heute nett drauf.
Für diesen Optimismus hätte er sich glatt selbst ohrfeigen können.
Naiv.

„Dich." antworte der Uchiha bestimmt und musterte jeden centimeter des Gesichts seiner Beute. Jede kleinste Regung nahm er war, auch das nervöse schlucken als er etwas zu lange auf die Halsbeuge des blonden schaute.
Dennoch lies er sich nicht davon beirren.

Töten oder Gefangen nehmen stand dem Uchiha zur Auswahl.

Langsam wurde es Naruto zu bunt. Wieder setzte der Fluchtinstinkt ein. Adrenalin schoss durch seine Adern und alles in ihm rief das er in Gefahr schwebte. Also versuchte er sich zu befreien, das einzige was er jedoch erreichte, war das seine Arme über seinen Kopf an die morsche Wand genagelt wurden.
Das mit dem Fluchtversuch klappt ja immer wieder blendend.

„Wo willst du denn hin, Naruto? Wir sind hier noch nicht fertig" bedrohlich beugte sich Sasuke näher.
Der süße Duft des Mischlings vernebelte dem Uchiha die Sinne. Freudig leckte er sich über seine Lippen und grinste als er ein erneutes Schlucken seines Gegenübers feststellte.

„Weit weg von dir und deinem Clan" zischte Naruto der damit seinen gegenüber aus seinen Gedanken riss.
Sasuke fand die Worte wie erwartet jedoch nicht so prickelnd. Genau aus diesen Grund veränderte er die Lage, hielt die Hände seines Gegenübers nur noch mit einer Hand gegen die Wand während seine andere blasse Hand schleichend den Weg zu Naruto's Hals suchte.
„Hinreißend" murmelte er als er über die Halsschlagader seines Gegenübers fuhr.
„Äußerst süß"

Naruto spitzte seine Ohren bei den Worten. Sein Gegenüber gefiel ihm ganz und gar nicht. Genauso wie der Gedanke als Abendbrot zu enden.
Sasuke sollte sich nicht einfach an seinen Blut bedienen wie es ihm beliebig war.
„Lass mich los!" die Stimme von Naruto war ruhig, auch wenn der Satz im imperativ gesprochen war. Er konnte einfach nicht anders.
Er wollte die letzten Minuten seines Lebens selbst entscheiden, und er würde nicht kampflos aufgeben.

Egal wie Aussichtslos es auch war.