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Ich entschied mich dazu, zu gehen. Was sollte ich denn überhaupt noch hier? Ich müsste aber erstmals noch mit George reden. Schließlich verdienen sie dann eine Erklärung für meine Abreise.

Wilbur ist immer noch oben. Das ist auch gut so. So leise wie möglich, stieg ich die Treppe auf.  Als ich an Wilburs Zimmer vorbeiging, hörte ich ihn reden. "Hey Chat", sagte er und lachte. Schockiert lauschte ich weiter. Er hatte ja gesagt dass er streamt, aber wieso genau jetzt? Wie kann man so gefühllos sein? Tränen kullerten meine Wanggen entlang.

"Heute spiele ich Minecraft. Ja alleine, da die anderen nicht da sind", als er endete, lachte er wieder. Am liebsten würde ich jetzt diese scheiß Tür aufreißen und Wilbur ermorden. Das wäre aber nicht das klügste, denke ich. Also lief ich einfach wieder in mein Zimmer und schloss dieses hinter mir.

Ich fing ich an meinen Koffer zu packen, bis ich etwas hörte. Die Haustür unten wurde aufgemacht und man hörte einen reinen Chaos voller Stimmen. Langsam, stand ich auf und öffnete die Tür. Ich ging runter und erblickte die Jungs. Alle schrien mir ein "Hi!", zu, ehe sie auch verschwanden. Manche waren jetzt im Wohnzimmer und manche in der Küche. Ich hielt George am Arm fest. "Könnten wir kurz reden?", fragte ich leise. George nickte und wir gingen raus. Oben wäre es sowieso zu riskant, da ein gewisser Wilbur schon da ist.

"Was ist denn? Alles gut bei dir? Tut mir leid dass wir dich nicht mitgenommen hatten aber Wilbur-" "Ist schon gut", unterbrach ich George. "Okay. Willst du vielleicht spazieren? Die anderen sind gerade sowieso unerträglich laut und ich würde dich gerne noch was fragen wollen", sagte er und ging vor.

Ich folgte ihm. "Was willst du mich denn fragen?" "Wegen gestern...", fing George an und schielte zu mir rüber. Mir wurde heiß ums Gesicht. "Läuft da was zwischen dir und Wilbur?", fragte er dann und blieb plötzlich stehen. Ich schluckte, "Nein? Gestern das ehm-" "Ich hab euch gesehen als ihr ins Haus reingegangen seid". Ich seufzte, "Jetzt hast du auch noch einen falschen Eindruck von mir. Super" "Nein. Nein nein nein", George nahm meine Hand. "Im Gegenteil. Ich denke du verdienst jemanden besseren als Wilbur. Er war schon immer so...er hatte schon immer so Mädchen wie dich verletzt". Langsam entzog ich ihm meine Hand, misstrauisch fragte ich, "So Mädchen wie mich? Das heißt?". George räusperte sich am Nacken, gab aber keine Antwort. Schön. Die brauchte ich auch nicht, denn ich kannte sie schon gut genug. "Ah? Also meinst du vielleicht so schwach und unschuldig", sagte ich.

"Nein also- ja irgendwie ja schon aber nicht so", George seufzte um sich zu sammeln. Ich wartete immer noch mit verschränkten Armen vor der Brust auf eine anständige Erklärung. "Hör zu. Wenn du wirklich denkst, dass ich so schwach bin, dann irrst du dich aber richtig. Ich bin eine starke Frau und brauche keine Ratschläge von einem Mann, der mich noch nicht einmal kennt. Wenn man dich überhaupt Mann nennen kann, denn so wie du dich verhältst-", ich wurde unterbrochen. Jemand kam um die Ecke und undere Köpfe schossen in die Richtung.

Ein großer Junge mit braunen wuscheligen Haaren, lehnte an einer Laterne paar Meter von uns weg. Er rauchte gerade und schien uns noch nicht bemerkt zu haben. Als er aufblickte und meine Augen Wilburs trafen, wurde mir übel. Lange konnte ich jedoch nicht hinstarren, da George aus dem puren Nichts, meine Hand nahm und mich an sich ranzog. Er küsste mich auf die Lippen. Es war jedoch keineswegs ein leidenschaftlicher Kuss. Es war eher  chaotisch und gezwungen. Das gefiel mir ganz und gar nicht. Ich versuchte mich von ihm wegzudrücken, aber es gelang mir nicht.

Er ließ erst nach drei Minuten ab. Ich wischte mir mit dem Ärmel schnell meine Lippen ab und bringte 2 Meter Abstand zwischem uns. Mein Kopf war leer. Ich starrte meinen Gegenüber nur ungläubig an.

Wilbur Soot x Reader [One True Pastry]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt