[5]

6 2 0
                                    

Da mir Caleesy und Lucien nicht helfen konnte, begab ich mich nun zu Milena, oder besser gesagt dem Stall. Milena arbeitete als Teilzeit Wache, daher wusste man nie genau wo genau sie gerade herum streifte, man konnte es nur schätzen.
Kaum war ich in der Nähe der Stallungen, konnte ich Milena hören... "Ihr müsst zusammenarbeiten! Bellucci und Milou können das alles. Ihr seit die, die oben drauf sitzen und die Anweisungen geben. Wenn von euch nichts eindeutiges kommt, werden die Beiden auch nichts machen! Ihr solltet das aber wissen...", sie trainierte gerade also neue Wachen... Bellucci und Milou waren zwei recht große Tinker. Der eine braun gescheckt und der andere schwarz.
Sie hatte recht, die Pferde wussten meistens schon alles, denn es gab bestimmte Ausbilder die den neuen Pferden alles beibrachten, was sie als Wachen-Pferde wissen und können mussten. Meistens lag es an den Reitern, welche meistens weder richtig reiten, noch klare Anweisungen geben konnten. Ich schaute erstmal ein wenig zu, ich wollte Milena nicht in der Reitstunde unterbrechen...

Um die Zeit tot zuschlagen, begab ich mich zu den Boxen und betrachtete all unsere Pferde und ihre Merkmale noch einmal...
Da gab es Picasso, der apfelschimmel Andalusier. Man konnte ihn am einfachsten erkennen, denn er war der einzige Apfelschimmel hier im Stall, allerdings hatte er auch einen Teil seines rechten Vorderbeines schwarz, es sah einer Socke ähnlich.
Hades, Milenas sturköpfiger Friese, war der Rasse entsprechend komplett schwarz. Er hatte aber zudem noch ein paar weiße Stränchen in Schweif und Mähne. Es sah ein wenig unecht aus, aber er hatte das schon als Fohlen...
Die zwei nächsten Boxen waren leer, hier standen Bellucci und Milou.
Bellucci war der größere der beiden Tinker und braun gescheckt. Er hatte außerdem einen kleinen Fleck an der Hinterhand, welcher wie ein kleines Herz geformt war.
Milou dagegen war etwas kleiner als die gewünschte Größe für ein Wach-Pferd. Der Tinker machte aber durch die Verteilung der schwarzen Flecken, welche ihn größer aussehen ließen,  und seines breitgebauten Körpers einen mächtigen Eindruck, daher durfte auch er zu uns kommen.
Dann gab es noch Devaki und Chumani. Die beiden Andalusier waren die Pferde meiner Eltern.
Sie wurden nicht so häufig von ihnen geritten, daher übernahmen das Milena und ein paar andere Reitausbilder. Devaki war ein Buckskin und dadurch schon recht auffällig, Chumani hatte ganz weißes Fell und nur ihre Füße waren dunkler. Ihr wurde immer ein leichtes Muster in das Fell geschnitten, damit sie sich etwas von den anderen Pferden in der Öffentlichkeit abheben konnte.
Natürlich hatte wir im nächsten Stallgebäude noch einige andere Pferde, diese waren allerdings die der Wachen und wurden daher nicht von uns gepflegt oder für Besucher herausgeputzt.
Bellucci und Milou waren neu und werden voraussichtlich als Kutschpferde eingesetzt.

Milena kam nach ein paar Minuten in den Stall und dort trafen wir dann aufeinander.
"Agira, hallo. Was kann ich für dich tun?" "Hallo, Milena. Ich habe eine Frage an dich. Du weißt ja das ich gestern diese Blumen in meinen Haaren hatte, drei Schwestern haben sie mir in meine Frisur gesteckt. Am Abend ist mir allerdings aufgefallen, das ich diese Blumen hier noch nie gesehen habe und Caleesy sowie Lucien wussten nicht woher sie kommen. Du bist meine letzte Hoffnung.", ich schaute sie erwartungsvoll an und reichte ihr die Blumen. Es verginge einige Minuten, in denen sie sich die Blumen anschaute und dann zu einer Karte ging, welche an einer der Wänden hing.
"Hier in der Nähe gibt es diese Art von Blumen auch nicht, der einzige Ort wo sie wachsen könnten, wäre hier.", sie deutete auf den östlichen Teil der Karte. Dort gab es einen schon lange erloschenen Vulkan und wenig fruchtbare Böden. Es war teilweise sehr warm, daher wollten viele Menschen von dort weg ziehen, leider fanden die meisten aber nirgends eine Bleibe. So erzählten es mir meine Eltern immer, wenn wir über unsere Nachbarsgebiete redeten.
Milena gab mir die Blume zurück und wartete meine Antwort ab, allerdings überlegte ich eine knappe Minute lang ohne auch nur ein Wort zusagen.
"Wie schnell kannst du ich da hin bringen?", kam es dann aus mir heraus und es hatte Milena ein wenig erschrocken. "Oh man, Agira, was hast du denn jetzt schon wieder vor?... ein Ritt dort hin würde einen knappen halben Tag dauern. Wenn ich mit Picasso und Hades rechne, sie sind bekanntlich die schnellsten aus dem Stall." "Gut, dann lass uns gleich los.", beschloss ich und wartete Milenas Reaktion ab. "Aber... Du willst jetzt dorthin reiten?!", ich nickte nur voller Vorfreude auf unser gemeinsames Abenteuer. "Ok, ähm... Schick du eine Botin zu deinen Eltern, welche ihnen sagt, wo wir uns hin begeben. Ich gehe schnell etwas Proviant holen und alles Andere sollte in der Sattelkammer sein." 
Mit diesen Worten teilten sich unsere Wege und wir gingen unseren kleinen Aufgaben nach. Dann sattelten wir Picasso und Hades und befüllten die Satteltaschen mit Proviant, Gold und Ersatzkleidung.
Wir stiegen auf und ritten los, als meine Eltern aus dem Schloss gerannt kamen. Erst wollte ich Milena bitten schneller zu reiten doch dann wiederum wollte ich meine Eltern nicht alleine stehen lassen. "Wo willst du hin, Agira?!", fragte mich meine Mutter völlig aufgewühlt. "Milena und ich reiten in den Osten, um etwas heraus zu finden." "Aber deine Pflichten und Aufgaben. Wie sollen wir denn das alles erklären und was willst du da machen..." "Ihr sagt mir immer ich soll mich mit meinen Nachbarländern auseinander setzten und jetzt tue ich das! Also wenn ihr nicht noch unbedingt etwas einwerfen wollt, würde ich jetzt gerne los reiten.", und damit ritten Milena, Hades, Picasso und ich aus den Schlosstoren heraus und in unser kleines Abendteuer hinein...


(Sorry habe nicht so viel zeit für ein längeres Kapitel. Kommt bald. <3  hoffe ich xD)

Prinzessin und DorfnarrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt