Da waren wir also, auf unserem Weg in das kleine Abenteuer.
Picasso und Hades galoppierten jetzt schon eine Weile und ich war immer wieder überrascht wie viel Ausdauer die Beiden hatten. Milena ritt voran und ich knapp hinter ihr. Sie wusste genau wo es lang ging und führte uns durch die dichtesten Wälder und über die weitesten Felder...
Es wurde langsam tatsächlich schon etwas dunkel und mir wurde klar, das sie nicht gelogen hatte, als sie sagte, das dieser Ritt gerade so einen halben Tag dauern würde.
Am Horizont konnte ich ein Dorf oder eher eine Stadt sehen, welche ich bisher noch nie wirklich besucht hatte.
"Woooooh, ruuuuhiiig...", bremste Milena beide Pferde ab. Als ich sie fragend ansah, fügte sie hinzu: "Wir müssen uns umziehen, die Stadtbewohner... sagen wir es so, können dich nicht ganz leiden..." "Wirklich? Ich dachte jedes Nachbarland mag unser Königreich..." "Naja, nicht jedes. Aber sei ihnen nicht böse. Hier schwirrt eine Sage herum, welche von irgendwelchen Elementgöttern handelt und laut dieser sind Wasser und Feuer Feinde. Dieses Königreich fühlt sich dem Feuerelement hingezogen und sie sagen das wir das Wasserelement wieder spiegeln. Ihr Glaube ist groß, daher können sie nichts dafür..."
Wir stiegen ab und sie führte mich zu einer alten Hütte. "Hier wohnt eine alte Dame, sie ist weder dem 'Feuer' Königreich noch dem unseren zugewandt, daher ist sie immer bereit uns Wachen zu helfen."
Auf dem Türschild stand der Name "Katrina Spiritsoul", was ein seltsamer Name, für eine gewöhnliche alte Dame. Picasso und Hades banden wir an einen Baum an und nahmen ein wenig Gold aus der Tasche mit.
Milena ging mal wieder voraus, es war unfassbar das sie so mutig war und so einen Führergeist in sich trug. Ich war stolz sie meine Freundin nennen zu dürfen.
Als sie klopfte konnte ich ein ganz leichtes blitzen aus dem Fenster sehen und dann wurde uns schon die Tür geöffnet.
"Oh, Milena, du bist es. Ich dachte es wären schon wieder die Wachen des anderen Königreiches. Sie kommen regelmäßig, aber wofür genau, weiß ich nicht..." "Hallo Katrina, das hier ist Agira, ich habe dir schon von ihr erzählt." "Ahh. Ja... Agira, die Prinzessin von Mablaya, dem Wasserkönigreich...", das letzte Wort nuschelte sie in ihren Schal, der hauptsächlich aus Flicken bestand, ähnlich wie ihr Kleid und das Korsett. Allerdings hatte sie eine Figur als würde sie nur herum sitzen und essen, wobei Milena meinte, sie wäre sehr aktiv... Sie sah also wirklich einer Hexe ähnlich...
"Freut mich sie kennenzulernen.", lächelte ich sie an und sie nickte zurück. "Katrina, wir wollen nach Asnaya und ich wollte dich bitten, uns passende Kleidung zu geben.", schnitt Milena unser Kennenlernen ab. "Oh, natürlich! Wartet nur einen Moment.", und damit verschwand sie hinter einer Tür. "Milena du magst Hosen lieber, war es nicht so?", rief Katrina. "Ja, aber wenn es geht würde Agira auch welche nehmen.", antwortete Milena.
Während die beiden sich unterhielten, schaute ich mich in der Hütte um. Es war gemütlich eingerichtet und sah tatsächlich so ähnlich aus, wie die Häuser von Hexen in jeglichen alten Märchen.
Katrina kam wieder aus ihrem Hinterzimmer und hielt ein paar Kleidungsstücke in der Hand.
Sie legte uns beiden jeweils die passenden Sachen hin und ging wieder ins Hinterzimmer.
Milena fing an sich auszuziehen und die neuen Sachen anzuziehen. Ich war ein wenig überrascht, aber da sie es anscheinend schon öfter getan hatte, vertraute ich ihr und zog mich auch um. Milena half mir, alles richtig anzuziehen und auch meine Haare zerzauste sie ein wenig.
"Die hier werdet ihr brauchen, Prinzessin...", sie gab mir ein Armband und half mir es richtig anzuziehen, danach nahm sie ein Paar fingerlose Handschuhe und zog diese über meine Hände. "Die Menschen in Asnaya sind speziell, du solltest auf Schmuck und all das aufpassen..."
Milena reichte ihr einen Sack voll Gold und bezahlte damit unsere Nachtunterkunft und die Kleidung.
Am Morgen aßen wir noch etwas und ließen unsere Unwichtigsten Dinge bei Katrina. Milena vertraute ihr sehr und ich tat es ihr schnell gleich.
Picasso und Hades waren schon wach und standen noch in ihrer Box, welche an die Hütte angrenzte.
Wir ließen beide hier, es wäre zu auffällig und umständlich mit Pferden durch die Stadt zu reiten.
Stattdessen packten wir alles in einen Rucksack und in unsere Taschen. Den Rucksack trug Milena, nebenbei hatte sie sich auch ein paar Messer angelegt, um mich und sich zu schützen.
Ich hatte mir einen ihrer Armgurte und eines ihrer kleineren Messern heimlich genommen und unter meinem Oberteil angebracht, ich wollte schließlich nicht tatenlos da sitzen, falls etwas passieren sollte.
Zusammen machten wir uns auf den Weg und genossen die Landschaft. "Es ist echt schön hier...", redete ich vor mich hin. "Ja, Asnaya ist wirklich ein schönes Königreich. Und schau, davorn wachsen auch schon ähnliche Blumen...", sie zeigte auf ein Feld, welches nicht weit von dem Weg entfernt war. "Meinst du wir können dort ein paar Blumen holen?", Milena nickte und wir gingen auf das Feld hinzu. Dort angekommen pflückte ich ein paar Blumen und steckte sie Milena ins Haar und sie tat es mir gleich. Als ich darauf wartete, das Milena fertig wurde, beobachtete ich das Haus der Dame. Von hier sah es ein wenig anders aus als davor und es kam schon wieder ein leichter Blitz. Ein wenig mulmig wurde mir schon, wenn ich daran dachte, das alles was wir mit auf die Reise genommen hatten, jetzt dort auf uns wartete.
Als wir kurz vor den Toren der Stadt standen musste ich Milena noch etwas fragen.
"Hey warte mal. Glaubst du diese Element-Geschichten sind war? Ich meine es sind zwar Sagen, aber was ist wenn..." "Ich glaube nicht daran, dafür habe ich schon zu viele unterschiedliche Versionen gehört. Ist das der Grund warum du her wolltest?" "Naja, also... erst wollte ich einfach herausfinden woher diese Geschwister kommen, dann hat Lucien mir ausgerechnet die Geschichte der Element-Götter vorgelesen und gestern morgen, als ich Caleesy nach den Blumen gefragt habe, haben die Blüten das Sonnenlicht wie ein Spiegel reflektiert, als würden sie auf die Sonnenstrahlen reagieren. Es sind einfach die Zufälle, die mich gerade dazu bringen es zu glauben.", Milena lachte nur leicht. "Also wenn du es so sagst, könnte man es wirklich fasst glauben. Jetzt lass uns erstmal deinem eigentlichen Grund nachgehen. Herausfinden woher die Geschwister und damit die Blumen kommen, wobei wir die Blumen schon gefunden haben."
Und damit machten wir uns auf den Weg.
Tatsächlich musste ich über den waren Grund nachdenken... 'die Geschwister an sich waren sehr geheimnisvoll. Wenn sich unsere Königreiche laut Milena verabscheuen, was haben die vier dann bei uns gemacht... Wie waren ihre Namen noch? Ah ja. Ellen, Ember, Elena und Amando...
Alle bedeuteten Feuer und Licht, das sollte ja zu Asnaya passen...'
"Agira! Lebst du noch? Hör auf tagzuträumen!", lachte Milena mich aus.
"Tut mir leid, ich... ach egal. Wo gehen wir jetzt hin?" "Ich wär für den Dorfplatz, dort kann uns sicher jemand helfen, die Geschwister zu finden."
Langsam merkte ich, das es hier tatsächlich wärmer war, als bei uns und wir deshalb kurze und knappe Kleidung bekommen hatten, trotzdem trugen wir beide noch eine Jacke, denn es war uns beiden ein wenig zu knapp. Wir waren es nun mal gewöhnt wärmere Sachen anzuhaben.
"Alle sehen so... glücklich aus. Nicht wie in den Geschichten, die deine Eltern uns hierdrüber erzählt haben.", Milena hatte Recht. Auf der einen Seite der Straße tanzten ein paar, auf der Anderen wurde ohne Diskussionen verhandelt.
Auch hier gab es einen Brunnen, allerdings floss darin kein Wasser...
"Milena... ist das, was ich denke was es ist?!" "Ja, Agira. Das ist Lava. Da fließt Lava in dem Brunnen.", aber sowas war doch überhaupt nicht möglich, nicht mal mit den Außentemperaturen...
Milena und ich sahen uns noch ein wenig um, bis ich etwas entdeckte. "Hey! Schau mal da...", ich zeigte auf einen Laden. Es war ein Süßwarenladen und darin standen ein paar Kinder Schlange.
"Das sind die Drillinge!" "Erstmal. Sind es überhaupt Drillinge und zweitens, bist du dir sicher?" "Naja ob es jetzt drei Mädchen im ähnlichen Alter oder ob es Drillinge sind, ist doch egal, du weißt wen ich meine und ja, ich bin sicher. Lass uns auch ein paar Sachen kaufen, ich hab Hunger!" "Aber du hast doch gerade eben erst..." "Ach was. Egal!", ich war einfach überrumpelt von der guten Laune, die ich gerade hatte und Milena schien es auch so zu gehen...

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Prinzessin und Dorfnarr
FantasyAgira und Amando... ob sie es schaffen, dem Schicksal entgegenzutreten? Wer weiß... Kapitel: {10} PS: Das Bild ist nicht von mir ich habe es von Pinterest😊