Justice trug uns durch dichtes Geäst und Amando fragte immer wieder, wie es mir geht. Ich war kurz davor zu schreien oder mich einfach von dem Pferderücken zu werfen, allerdings wusste ich weder wo es nach Mablaya noch wo es nach Asnaya geht. Ich war also ohne ihn aufgeschmissen und hätte mich verlaufen. Meine einzige Hoffnung war, das Milena schnell nach mir suchen und mich finden würde und das Amando mir nichts antut.
"Was soll das hier?", fragte ich nach einiger Zeit. Er seufzte nur... "Hör zu... ich möchte weder dir noch Milena, oder wie sie heißt, etwas antun. Wenn ich das hier allerdings nicht tue, könnte meiner Familie etwas geschehen und das kann ich nicht zu lassen...", ok ich hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit. "Warum denn? Was bringt es dir, mich wo auch immer ab zu liefern?", er schwieg und brachte nur ein 'leise jetzt' hervor.
Vor uns tauchte eine Hütte auf, aber keine normale... Es sah aus wie eine kleine sechseckige Holzhütte, allerdings hatte sie einen kleinen Turm nebendran. Es sah noch hexenhafter aus, als die Hütte von Katrina...
"Herr Fire?! Ich habe, was sie wollten...", rief Amando, als er Justice zum stehen brachte. Er sprang ab und half mir. "Tut mir leid, Prinzesschen...", flüsterte er mir zu, während er meine Hände hinter meinem Rücken mit einem Seil verknotete.
Ein älterer Mann trat aus der Tür und schaute zu uns. "Jungchen, ich hätte wahrlich nicht erwartet, das du es schaffst, das Wasserprinzesschen zu fangen..." "Wasser-wer?!", entgegnete ich ihm. "Oh sie mal an, da hat aber einer eine große Klappe. Bind ihr das Tuch um den Mund!", er warf Amando ein Taschentuch zu und dieser band es mir um den Mund, sodass ich nicht mehr reden konnte.
Der Mann kam näher und packte meinen Arm. Er hatte einen ziemlich festen Griff.
Er zog mich Richtung Eingang und schob mich dann hinein. Bevor er nachkam, sagte er zu Amando: "Du kannst gehen, und ich werde deiner Familie sicherlich nichts tuen. Versprochen...", danach knalle die Tür zu. Das 'Versprochen' klang nicht vertrauenswürdig...
"So. Und jetzt zu uns... Du fragst dich sicherlich, warum du zu mir gekommen bist, nicht war?", ich brummte nur ironisch. "Ach wo sind denn meine Manieren..." 'weggelaufen...' "Ich bin Fire, Azar Fire.", meine Augen weiteten sich. "Ich sehe du kennst den Vornamen, ist es nicht so?! Ich wurde nach meinem Großvater benannt. Du kennst seine Geschichten vielleicht. Azar der Elementgott...", er war ein direkter Nachfahre von Azar... Das konnte nicht gut enden...
"Also der Grund warum du hier bist...", er zerrte mich zu einer Tür, als er sie öffnete, ging es direkt eine Treppe herunter. Ein Keller, natürlich. "... ist ein ganz einfacher. Du bist eine Wasserbendigerin, oder zumindest kannst du bendigen. Ich bin ein Feuerbendiger, um genau zu sein Azars Enkel und sein Vermächtnis an mich war: Jeden. Bendiger. verschwinden. zulassen. Bis auf die Feuerbendiger natürlich. Azar ist der Älteste der Geschwister und damit sollte er die meiste Macht haben. Lin, Mira und Rey haben ihm aber diese Macht genommen und daher hegt er einen Hass gegen sie und möchte das Einzige auslöschen, was ihnen Macht bringt... die Bendiger und die Gläubigen...", als er mit erklären fertig war, nahm er mir das Tuch ab und knotete das Seil auf. Danach schubste er mich mit einem Ruck zurück, ich fiel ein paar Stufen und schon knallte die Tür zu... Ich war gefangen, ohne viel Licht, ohne Essen oder Trinken und ohne einen richtigen Schlafplatz..."Hey! Amando!!", schrie ich und trieb mein Pferd zum Sprint.
"Was?!", sagte er verwirrt, als Hades und ich uns vor ihn und Justice stellten.
"WO IST SIE?! WO?!!" "Milena... sie ist weg. Du wirst sie nicht finden können...", sagte er, als hätte er Mitleid. "DU HAST SIE VOR MEINEN AUGEN MIT GENOMMEN, DU WEIßT JA WOHL WO SIE IST!" "Milena, es tut mir leid. Ich musste es tun, sonst würde er meiner Familie weh tun." "WER?!", ich war stinksauer... "Azar Fire... er hat meine Mutter getötet, weil sie von außerhalb dieser Mauern kam und jetzt wollte er auch mir und meinen Geschwister etwas antun, wenn ich ihm nicht die Prinzessin liefere. Ich würde dir ja helfen, ich mag Agira ja auch. Wenn ich das tue wird er sein Versprechen brechen und meine Familie nicht in Ruhe lassen..." "Warte... Du willst mir gerade sagen, das du Agira abgegeben hast, bei einem Typen, der schon mal einen Mord begangen hat, nur um von ihm ein Versprechen zu bekommen?!", er nickte leicht verunsichert. "Amando! Solche Menschen halten nie! Niemals! ihre Versprechen!! Er wird es wieder tun, und wieder und immer wieder, bis er sein Ziel erreicht hat. Und das wird nicht nur Agira sein. Mensch, Amando du hast sie, nein jeden, zum Tode verurteilt!", sein Blick senkte sich und er schaute auf den Platz hinter ihm, wo Agira gesessen hatte. "Jetzt zeig mir verdammt nochmal, wo du sie hin gebracht hast und ich verspreche dir bei meiner Treue zu Agira, ich werde dir und deiner Familie helfen. Und glaub mir Agira würde es auch tun, wenn sie nicht irgendwo gerade gefoltert wird..", mein Ehrgeiz schien zu ihm über zu springen, denn er hob seinen Kopf und willigte ein. Dann ritten wir in die Richtung, aus der er gerade gekommen war."WAS WILLST DU VON MIR!", schrie ich durch die Tür, doch Azar antwortete nicht. Ich klopfte immer wieder gegen dir Holztür, sie bewegte sich aber kein Stück.
"ICH KANN NICHT MAL BENDIGEN, MIR HAT ES NIEMAND BEIGEBRACHT. AZAR KANN DOCH NICHT SO EINEN HASS AUF JEDEN HABEN. ES SIND SEINE GESCHWISTER!", wieder keine Antwort...
"Was mach ich hier...", ich ließ von der Tür ab und schaute mir unten um.
Es standen ein paar Bücherregale herum und zwischen ihnen Kisten und Fässer auf einander gestapelt.
"Irgendwas interessantes musst du hier doch haben...", und schon fing ich an Bücher und Notizblöcke durch zu blättern und in die Kisten hinein zu schauen.
Wirklich interessante Dinge fand ich auf den ersten Blick nicht, ich hatte aber auch nicht viel Zeit, denn nach ein paar Stunden kam Azar an die Tür und stellte mir eine kleine Mahlzeit hin, zudem noch eine kleine Kerze. Es gab nur ein Fenster, es war leicht geöffnet, daher kam die kalte Nachtluft in das Zimmer. Ein paar alte Zettel hatte ich schon auf einen Haufen gelegt und gehofft eine Kerze zu finden.
Die Zimmerwände und der Boden bestanden aus Stein, die Holzregale standen alle auf einer Seite und auf der des Fensters lag eine kaputte Matratze. Ich nahm die Matratze und legte sie vor die Regale. Dann legte ich ein paar Zettel in einen Steinkreis und zündete sie mit der Kerze an, das kleine Feuer wärmte mich und brachte mir Licht. Der Rauch konnte durch das Fenster heraus und die Funken kamen nicht weit genug um etwas anzuzünden.
Mit genügend Licht setzte ich mein Durchsuchen der Sachen fort und versuchte so leise wie möglich zu sein, Azar wollte schlafen gehen und es wäre keine gute Idee, ihn aufzuwecken und somit herunter zu locken.
Fertig durchstöberte und uninteressante Zettel legte ich aufs Feuer, sodass es nicht ausging.
So verbrachte ich die nächsten Sekunden, Minuten und Stunden...

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Prinzessin und Dorfnarr
FantasyAgira und Amando... ob sie es schaffen, dem Schicksal entgegenzutreten? Wer weiß... Kapitel: {10} PS: Das Bild ist nicht von mir ich habe es von Pinterest😊