3.

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Y/n pov.

Nachdem ich mich anzog, kippte ich das Fenster und verließ das Badezimmer. Meine Kleidung bestand aus Socken, einer schwarzen Jogginghose, einer zum Glück gemütlichen Unterhose und einem weißen Baumwoll-T-shirt. 

In der Küche fand ich Ran auf, welcher sich mittlerweile seinen Anzug wieder angezogen hatte und einen Kaffee trank.

Ich ließ meinen Blick über den edlen Stoff gleiten, blieb bei seinen, durch den Schlaf und mir, verwuschelten Haaren, stehen, lächelte. Auch er hatte seinen Blick auf mich gerichtet, grinste.

Er stand auf, stellte die Tasse in die Spüle, blieb dicht vor mir stehen.

,,Es ist noch Suppe von gestern da. Ich gehe mir eben ein paar Sachen holen", hauchte er in einer sanften Stimme, gab mir einen Kuss auf den Haaransatz.

,,Danke, pass auf dich auf", sprach ich hob meinen Kopf, sah in seine violetten Augen.

Er nickte, gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, bevor er an mir vorbeiging. Lächelnd wie ein verliebtes Teenager-Mädchen lehnte ich am Türrahmen der Küche, konnte mal wieder nicht leugnen, dass ich ihn mochte und es mir wirklich gefiel, wie er mich behandelte und mit mir sprach.

Auch wenn ich keinen Hunger hatte, entschied ich mich die Suppe aufzuwärmen und mir einen Tee zu machen. Davor nahm ich meine Medikamente, da ich mich nicht länger, als nötig, mit dieser Erkältung herum ärgern wollte.

Mit der Schüssel und dem Tee in der Hand ging ich wieder in mein Schlafzimmer, legte mich ins Bett, beschloss John Wick weiterzuschauen, was ich tat.

Gerade als der letzte Teil zu Ende war, hörte ich das Klappern eines Schlüssels. 

Die Tür zu meinem Zimmer ging auf und Ran betrat in Alltagsklamotten, das Zimmer.

,,Hast du meinen Schüssel genommen?", fragte ich, schaltete den Fernseher aus.

,,Ja, tut mir leid."

,,Im obersten Schubfach der Kommode im Flur ist der Ersatzschlüssel, du kannst ihn haben", sprach ich, sah in seinen Augen, wie sehr ihn meine Worte erfreuten.

,,Danke."

Ich wank ab, sah ihm dabei zu, wie er seine Sporttasche vor meinen Kleiderschrank stellte, sich zu mir ins Bett setzte.

,,Du hast im Übrigen eine wirklich interessante Sammlung an Unterwäsche."

Sofort schoss mir die Röte ins Gesicht, als mir einfiel, was ich für Unterwäsche in meinem Schrank hatte.

,,Tch. Ja und hast du ein Problem damit?"

,,Das du sie nicht trägst? Ja, damit habe ich ein Problem", sprach er in einem belustigten Ton, grinste vor sich hin.

,,Da kannst du lange drauf warten", schnaubte ich einem herablassenden Ton. 

Nebenbei bemerkt hatten wir schon Sex, nach unserem 9 Date, wenn ich mich recht erinnere und er war wirklich unglaublich gut, in dem was er tat.

,,Für wen sind die denn gedacht?", fragte er, strich mir meine Haare von der Schulter, hauchte Küsse auf meinen Trapezmuskel.

,,Niemand bestimmtes. Mir gefällt es einfach."

,,Hast du einen Kink für sowas?", fragte er, zog mich auf seinen Oberschenkel.

,,Möglich", schmunzelte ich.

Tatsächlich stand ich darauf Reizunterwäsche zu tragen, auch wenn es nur bedeutungslose One-Night-Stands waren, wollte ich es tragen, weil es mir gefiel.

Ich hörte ihn nur rau auflachen. Seine Arme hatte er um meinen Körper geschlungen, seinen Kopf in meinen Haaren vergraben.

Es war ein schöner Moment, auch wenn ich ihn durch meine Erkältung nicht in vollen Zügen genießen konnte, war es ein Moment in diesem ich mich voll und ganz geborgen fühlte. 

Er vermittelte mir ein fremdes schönes Gefühl. Ich war mir nicht sicher, ob ich jemals so gut fühlte, auch wenn er mich nur in seinen Armen hielt, seinen Kopf an meine Schulter lehnte und nichts tat.

Was war das für ein Gefühl?

,,Alles gut Y/n?", holte mich Ran, aus meinen Gedanken.

,,Hmh", machte ich nur, lehnte mich an ihn.

,,Hast du Hunger?", fragte ich, was er verneinte und meinte, er hätte unterwegs gegessen.

,,Also wegen den Straps und-"

,,Ach halt die Schnauze", lachte ich auf, worauf ich Husten musste.

Er schmunzelte, ließ sich mit mir zur Seite fallen. Ich drehte mich um, so dass ich ihm ins Gesicht sehen konnte.

,,Sag mal Ran, hattest du schon mal eine feste Freundin?"

,,Nein, ich vertrieb mir früher immer die Zeit mit Schlägereien und Gefängnisaufenhalten und nun mit illegalen Geschäften und hattest du schon Mal einen festen Freund?"

Ich schüttelte den Kopf.

,,Und mit wem hattest du dein erstes Mal? Ich mein, die meisten Mädchen die ich aus meiner Zeit kannte, wollten immer nur mit einem festen Partner ihr erstes Mal."

,,Was das angeht. Ich hatte mein erstes Mal in einer Seitengasse mit meinem besten Freund", gab ich zu, könnte mich bis heute noch dafür schämen, dass wir in einer Seitengasse Tokyos Sex hatten und dabei mega High waren.

,,Interessant. Ich hatte mein erstes Mal mit einer Prostituierten, da ich eine Wette mit meinem Bruder verloren hatte."

Ich schmunzelte. Geschwister waren schon etwas tolles.

,,Klingt ebenfalls sehr interessant."

Er gab keine weitere Antwort, strich mir einer meiner Haarsträhnen aus dem Gesicht, kam mir immer näher, bis uns nur noch wenige Millimeter trennten. Ich schloss meine Augen, lächelte.

,,Ich möchte nur sagen, dass ich dich immer noch anstecken könnte und dein Boss würde es bestimmt nicht gut heißen, wenn du dir eine Erkältung einfängst."

,,Das Risiko gehe ich gerne ein", flüsterte er, verband unsere Lippen zu einem sanften Kuss.

Ich erwiderte, wurde von ihm auf den Rücken gedreht. Er biss sanft in meine Unterlippe und seufzend gewährte ich ihm Einlass. Zaghaft umspielten sich unsere Zungen. Seine Haare kräuselte ich mit meinen Fingerspitzen, während seine Hand an meiner Wange ruhte und über diese strich.

Jedoch kam es so wie es kommen musste und ich musste Husten. Den Älteren schob ich von mir, hustete in meine Ellenbeuge.

,,Tut mir leid", entschuldigte ich mich, räusperte mich, da meine Stimme versagte.

,,Schon gut", sprach er lächelnd, ging von mir herunter, legte sich wieder neben mich.

Erneut überkam mich eine Art Schüttelfrost und ich war mir nicht sicher, ob mir kalt oder warm war. Schüttelfrost war schon fast schlimmer als eine Erkältung, da man nie wusste ob einem kalt oder warm war.

Als Ran dies bemerkte zog er mich erneut in seine Arme, legte die Bettdecke über uns. Erneut überkam mich dieses komische Gefühl von Geborgenheit. Seine Nähe beruhigte mich und seine Anwesenheit stellte mich mehr zu Frieden, als es jemand oder etwas jemals tat.

Meinen Kopf lehnte ich an seine Brust, lauschte seinem gleichmäßigen leicht erhöhtem Herzschlag.

,,Sag mal Y/n, würdest du mit jemanden eine feste Beziehung eingehen?"

,,Wenn er der Richtige ist", flüsterte ich, musste unbewusst an die Person neben mir denken.

,,Und wie stellst du dir dein Leben mit ihm vor?"

,,Ich weiß es nicht. Ich würde es einfach auf mich zu kommen lassen und mich überraschen lassen, was das Leben mit sich bringt. Ich möchte keine Erwartungen an mein oder sein Leben stellen nur um Prinzipen zu erfüllen. Ich möchte Leben, mit ihm Leben, und glücklich sein."

𝑆𝑖𝑐𝑘ᴿᴬᴺ ˣ ᴿᴱᴬᴰᴱᴿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt