1.

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Y/n pov.

Ich wusste gar nicht mehr so genau, wann alles anfing. Es müssten mittlerweile 2 oder 3 Monate her sein, dass ich mich auf ihn einließ.

Er gab nicht nach. Warum er so besessen von mir war, wusste ich nicht.

Ich war niemand besonderes. Nur eine 28 jährige Frau, die in einem Motorradladen arbeitete und oftmals sich die Zeit in Clubs tod schlug.

Ich war niemand, die sich an etwas oder jemanden binden wollte, sondern nur mit der Zeit mitgehen wollte.

Doch er änderte dies, führte mich aus, machte mir Geschenke und sorgte sich um mich und versuchte, mich an sich zu binden.

Das er kriminell war, wusste ich. Seine Tattoos waren mir nie entgangen, doch seine Tätigkeiten schreckten mich nicht wirklich ab.

Ich hatte mich einige Tage nicht bei ihm gemeldet, da ich mir eine Erkältung einfing, was dazu führte, dass er mich gerade anrief.

,,Ja?", sprach ich mit kratziger Stimme, versuchte mir ein Husten zu unterdrücken.

,,Y/n du hast dich seit Tagen nicht mehr gemeldet. Geht es dir gut?", fragte er hysterisch.

Im Hintergrund konnte man das Dröhnen von lauter Musik hören.

,,Ja, bin nur ein bisschen erkältet."

,,Soll ich zu dir kommen?"

,,Nein, geht schon", wank ich ab, konnte mir mein Husten nicht länger verkneifen.

Er antwortete nicht, legte einfach auf.

Genervt verdrehte ich die Augen.

Oftmals fragte ich mich, ob es wirklich so eine gute Idee war, mich mit jemandem aus der meist gesuchten und gefürchteten Gang Tokyos, wenn nicht sogar Japans, abzugeben.

Natürlich war diese Überlegung schon längst zu spät. Dennoch plagte mich oft diese Frage, ob ich es später bereuen würde, mich auf den älteren Haitani Bruder eingelassen zu haben.

Da ich das Gespräch mit Ran abhakte, widmete ich meine Aufmerksamkeit dem Fernseher, welcher in meinem Schlafzimmer stand.

Gerade als der Film bei der spannendsten Stelle ankam, ertönte ein Klingeln.

Genervt richtete ich mich auf, zog meine Bettdecke mit mir, ging in den Flur, schloss die Tür auf und blickte zu dem Mann vor meiner Tür.

Der lila haarfarbende hielt zwei kleine Tüten in der Hand, musterte mich.

,,Warum sagst du mir nicht, dass es dir nicht gut geht?" sprach er, sah mich besorgt an.

,,Damit ich dich nicht anstecke", sagte ich, drehte mich zur Seite, hustete in meine Ellenbeuge.

,,Los komm, geh ins Bett. Ich koch' dir Tee und Suppe", meinte er, schob mich zaghaft aus den Flur, damit er meine Wohnung betreten konnte.

,,Musst du nicht arbeiten?", fragte ich, hatte mühe nicht umzukippen.

,,Hab' mir frei genommen."

Ich nickte nur, sah ihm zu, wie er seine teuren Lackschuhe auszog und sie neben meine normal teuren Schuhe stellte.

Ein kleines Lächeln zierte meine Lippen.

Manchmal hatte ich das Gefühl, als wäre er aus einer anderen Welt. Er hatte so viel Geld, tat so viele schlimme Dinge, während ich gerade so meine Miete zahlen konnte, mit meinen Freunden einen Motorradladen führte, wir oft die Clubs unsicher machten und wie 17 jährige Teenager, komplett verkaktert, irgendwo im nirgendwo aufwachten.

𝑆𝑖𝑐𝑘ᴿᴬᴺ ˣ ᴿᴱᴬᴰᴱᴿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt