5.

1.1K 64 87
                                    

Y/n pov.

Heute war Freitag und Ran musste wieder arbeiten, weshalb wir im Flur standen und er seine Sporttasche geschultert hatte.

,,Du kannst gerne öfters vorbei kommen", sprach ich, lehnte mich an die weiße Wand.

,,Liebend gern", schmunzelte er, zog sich seine Schuhe an.

,,Pass gut auf dich auf und meld' dich, wenn was ist."

,,Mach dir keine Sorgen, ich komme zurecht Liebes", sprach er, verband unsere Lippen zu einem kurzen Kuss.

Ich nickte, hatte irgendwie ein seltsames Gefühl, doch ließ ich mich nicht davon berirren. Der Haitani verschwand aus meiner Wohnung, so dass ich wieder alleine war und ich mir die Frage stellte, was ich tun sollte.

Geputzt hatte ich erst und sonst konnte ich nicht wirklich etwas machen. Ich entschied mich, etwas zu kochen und meine beste Freundin anzurufen, immerhin hatte ich sie fast eine Woche nicht mehr gesehen.

Während das Essen kochte, rief ich sie an und sie kurz darauf ranging.

,,Hey Y/n, wie gehts dir?", fragte sie.

,,Hey, mir gehts wieder gut und dir?"

,,Auch. Ich freu' mich schon, wenn du am Montag wieder kommst. Ohne dich sind wir einfach nicht komplett."

,,Ich freue mich auch."

,,Wie läuft es eigentlich mit deinem Typen?"

,,Gut – denke ich. Er war die letzten Tage hier und hat sich um mich gekümmert."

,,Aww wie süß. Seid ihr zusammen?"

,,Was nein? Ich mein, ich weiß nicht, wie er zu mir steht und ich glaube nicht, dass ich ihn liebe – glaube ich zumindest", den letzten Teil murmelte ich vor mir her, da ich mir wirklich nicht sicher war, ob ich etwas für ihn empfand oder nicht.

,,Wie dem auch sei. Hast du schon gehört, dass Ayato heiratet?"

Fragend hob ich eine Augenbraue. Ayato arbeitete in dem Motorradladen und war auch ein guter Freund von mir.

,,Aber nicht seine komische Freundin da?"

,,Doch die", lachte die Brünett, worauf ich auch Lachen musste.

,,Der Arme. Ich verstehe bis heute nicht, wie das zwischen den halten kann."

,,Naja er hat halt viele Nerven, was bei dieser Frau definitiv notwendig ist."

Wir unterhielten uns noch über weitere Dinge, bis mein Essen fertig war und wir auflegten. Während ich aß, entschied ich mich Ran, zu fragen, ob er gut angekommen war.

Hey, bist du gut angekommen?

Das Vibrieren eines Handy ließ mich aufsehen.

Ich hob eine Augenbraue. Hatte er ernsthaft sein Handy vergessen? Er meinte ja, er würde heute in einem Club sein, dann werde ich es ihm einfach vorbeibringen.

Nachdem ich aufaß, zog ich mir eine schwarze Cargo Hose, ein weißes enges T-shirt und eine schwarze Jacke an, nahm sein Handy.

Von der Kommode nahm ich meinen Haustürschlüssel und meinen Motorradschlüssel, zog mir meine Schuhe an und verließ meine Wohnung.

Aus der Garage nahm ich mir meine CB1 und fuhr zu einem Club, wo ich mir recht sicher war, dass Ran dort sein würde.

Mein Motorrad stellte ich auf einen Parkplatz, betrat den Club.

Sofort kam mir der Geruch von Schweiß, Alkohol und Zigaretten in die Nase. Ich hielt Ausschau, nach dem VIP-Berreich, welchen ich nach kurzem Suchen fand. Zum Glück hatte Ran seine VIP-Karte in seiner Handyhülle, so dass ich eigentlich reingelassen werden müsste.

Ich zeigte dem Mann die goldene Karte mit der schwarzen Aufschrift und er ließ mich herein, wünschte mir einen schönen Abend. Erneut ließ ich meinen Blick gleiten, fand die Gruppe im hinteren Berreich, jedoch was ich sah, versetzte mir einen Stich ins Herz.

Ich biss mir auf die Unterlippe senkte den Blick. Ran vergnügte sich mit einer anderen Frau, küsste sie. Eigentlich war es nicht verwerflich, denn wir führten keine Beziehung, dennoch schmerzte es, da er mir somit zeigte, dass ich ihm nichts wert war.

Ich hob meinen Kopf, sah dass Rindou mich bemerkt hatte. Meinen Zeigefinger legte ich auf meinen Mund, signalisierte ihm, er solle nichts sagen. Er nickte, wandte sich an einen Mann mit rosanen Haaren.

Langsam schritt ich auf die Gruppe zu, kniete mich hinter Ran hin, flüsterte in sein Ohr:

,,Amüsierst du dich?"

Sofort stoppte er damit, die Frau zu küssen, schuppste sie unliebsam von seinem Schoß. Schockiert drehte er sich herum, sah in meine emotionslosen Augen.

,,Was machst du hier?"

Ich richtete mich auf, holte sein Handy aus meiner Hosentasche.

,,Dir dein Handy vorbeibringen, aber wie ich sehe, wäre das nicht von Nöten gewesen, da du ja besseres zu tun hast", sprach ich, musste mir das Zittern in meiner Stimme verkneifen.

,,Y/n das ist nicht so, wie es aussieht", redete er sich raus, worauf ich belustigt auflachte.

,,Warum versuchst du dich denn rauszureden? Wir sind kein Paar, also kannst du tun, was du willst. Naja, hier dein Handy, ich hab keine Lust, meine Zeit weiter mit jemanden, wie dir zu verschwenden", sprach ich kühl, warf sein Handy auf den Glastisch, drehte mich herum und wollte gehen, als sich eine Hand um mein Handgelenk legte.

,,Hey, lass uns das klären, aber bitte geh nicht", bettelte er und ich konnte das Zittern in seiner Stimme deutlich heraus hören.

,,Lass mich los."

,,Nein, lass uns bitte-"

Weiter kam er nicht, da ich mich herumdrehte und ihm mit meiner Faust ins Gesicht schlug. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie der Mann mit den zwei Narben eine Waffe entsicherte und auf mich zielte, Rin jedoch die Hand des Mannes senkte und ihm etwas zu flüsterte.

,,Y/n", flüsterte Ran, senkte seinen Blick, ließ von meinem Handgelenk ab.

Ich drehte mich erneut von ihm weg, ging ohne etwas zu sagen und verließ den Club. Einige Tränen flossen über meine Wange. Es tat weh, obwohl es das nicht sollte und es nicht einmal berechtigt war, tat es so unglaublich weh, ihn mit einer anderen Frau zu sehen.

Gerade als ich bei meinem Motorrad ankam, wurde ich an den Schultern gepackt und gegen eine kalte Hauswand gedrückt. Meine verheulten Augen trafen auf seine violetten.

,,Es tut mir leid", sprach er panisch, krallte sich in meine Schulter, so als würde er mich niemals gehen lassen wollen.

,,Verpiss dich einfach Ran. Du wolltest diese ganzen scheiß Dates. Du hast nicht nachgegeben und du meintest, ich wäre mehr für dich, als andere Frauen, hat man ja gesehen, wie viel ich dir bedeute", sagte ich mit zitternder Stimme, während immer mehr Tränen über meine Wangen flossen.

Ich konnte unseren Blickkontakt kaum standhalten, drohte zusammen zu brechen und erst jetzt verstand ich, wie viel er mir eigentlich bedeutete und dass ich ihn mehr mochte, als mir klar war.

,,Ich weiß...", murmelte er, senkte den Blick.

,,Lass mich bitte gehen", jammerte ich, wischte mir mit meinem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht.

,,Erst wenn wir das klären."

Ich schüttelte den Kopf.

,,Ich will deine Erklärung nicht hören, schieb sie dir in deinen beschissenen Arsch und lass mich endlich gehen, verdammt nochmal!", schrie ich ihn an, klatschte ihm mit meiner flachen Hand ins Gesicht.

Seine Finger gruben sich tiefer in meine Schulter und ein leises ,,Okay", floh über seine Lippen, bevor er sich herumdrehte und ging.

Verzweifelt fuhr ich mir mit meinen Händen durchs Gesicht, mir ein Schluchzen entwich. 

Ich Idiotin – genau das war der Grund, weshalb ich mich nie auf jemanden einließ, denn am Ende wurde man eh nur verarscht.

𝑆𝑖𝑐𝑘ᴿᴬᴺ ˣ ᴿᴱᴬᴰᴱᴿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt