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Y/n Pov:

Wieder war eine Woche vergangen, in der Hyunjin gemobbt und verprügelt wurde. Hyunjin gehörte zu den Unbeliebten, so wie ich. Nur, dass er zurzeit in den Vordergrund unserer Mobber gerückt war. Nun war er das Hauptopfer. Einerseits war ich echt froh darüber, nicht mehr das Hauptopfer zu sein, aber es tat mir leid ihn so zu sehen. Ich würde ihm gerne helfen, aber ich hatte ja selbst Angst vor diesen Typen. Sie hatten mich einmal krankenhausreif geschlagen. Ich hatte zwei gebrochene Rippen, ein verstauchtes Handgelenk und viele Schürfwunden. Aber noch viel Schlimmer als die körperlichen Schmerzen, waren meine seelischen Schmerzen. Sie hatten mir immer gesagt, ich wäre nichts wert, unbedeutend und unnötig. Sie machten mich fertig. Beleidigten mich, schlugen mich, aber das Schlimmste was sie tun konnten, war, dass sie mir einredeten, dass ich mich umbringen sollte um allen einen Gefallen zu tun. Mein Vater war schon als ich noch ganz klein war verstorben an Krebs und das wussten sie. Sie redeten mir ein, dass meine Mutter mich dann nicht noch als Klotz am Bein neben der Trauer brauchte. Sie taten alles, damit ich es glaubte. Nach und nach hörte ich auf nachzudenken und fing an darüber zu grübeln ob sie nicht Recht hatten. Und dann glaubte ich ihnen. Ich glaubte ihnen jedes verdammte Wort. Es kam so weit, dass ich mich wirklich versuchte umzubringen. Nicht nur einmal. Das erstmal versuchte ich mich zu Ritzen, was jedoch scheiterte, weil ich zum Glück zu dumm war. Das zweite Mal wollte ich von einer Brücke springen, wurde aber von einem Mann abgehalten. Und das letzte Mal hatte ich mich vor einen Zug werfen wollen, aber im letzten Moment hatte ich doch einen Rückzieher gemacht, weil ich Angst hatte. Und jetzt war ich hier, 17 Jahre alt und hatte schon 3 Suizidversuche hinter mir. War seelisch ziemlich am Arsch und hatte Schiss vor diesen Typen. Und was tat ich gegen sie? Nichts. Stattdessen schaute ich sie zu, wie sie Hyunjin zerstörten, wie sie es mit mir getan hatten. Ich würde ihm gerne helfen, aber ich würde wieder ins Visier unserer Mobber rücken, davor hatte ich unendlich Schiss. Soweit war ich noch nicht. Aber ich schämte mich dafür, ihm nicht zu helfen. Sie verprügelten ihn jeden Tag. Sie beleidigten ihn und machten ihm klar, dass er eine Last war. Aber sie sagten ihm nicht, dass er sich umbringen sollte.
Vielleicht war er ja besser als ich. Vielleicht war er schlauer als ich. Nein, so durfte ich nicht denken. Ich war genug. Diese Gedanken durfte ich nicht zulassen. Verdammt, ich könnte mich selbst verprügeln, wenn ich daran dachte, dass ich nur zusah. Ich wollte ihm helfen, wirklich. Aber ich war zu ängstlich und zu schwach.

Fight for me || Skz FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt