Kapitel 1 - Alles Stinker

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Hiro öffnete die Tür zum Ausgang der heruntgekommenen Spelunke, die sein Kumpel ein 'coole Kneipe' nannte. Sein bester Freund Tsutomu hing auf seiner Schulter, völlig betrunken.
Er stank wie eine ganze Brauerei in die irgendjemand wohl in einer Ecke rückwärts gefrühstückt haben musste.
Hiro roch das trotz seinen Luftfiltereinsätzen in der Nase und diese Dinger blockierten normalerweise einiges wirklich erfolgreich, was Hiro von sich fern halten wollte und auch musste, um nicht wahnsinnig zu werden.

Hiro Hirata war eigentlich ein ganz normaler junger Mann, 24 Jahre alt, im letzten Semester seines Journalismus Studiums, ziemlich gutaussehend, schlank und für einen Japaner relativ groß mit seinen 1,88 cm.
Er hatte pechschwarze, oft strubbelige Haare, etwas länger am Oberkopf, die sein Gesicht sehr verspielt umrahmten und manchmal ziemlich sexy, in seine Augen hingen.
Sein Körper zeigte die typischen Zeichen seines jahrelangen Schwimmtrainings, denn er war, schon seit er 6 Jahre alt war, im Schwimmverein und schwamm auch in seinem Uniteam aktuell recht erfolgreich.
Sein trapezförmiger Oberkörper und seine muskulösen Beine sagten eindeutig Leistungsschwimmer, doch auch sein Karatetraining, 2 mal die Woche zusätzlich, trug zu seinem ausgeprägten Fitnesslevel und dem gut sichtbaren Sixpack bei. Er selbst war wenig eingebildet und sah sich optisch eher als Durchschnitt.

Sein Leben wäre relativ angenehm könnte man jetzt denken, denn als Sohn reicher Eltern, aus gutem Hause, fehlte es ihm nie an etwas. Er hatte immer haben können was er wollte, auch wenn er eigentlich überhauptnichts forderte.

Er wohnte in einer kleinen Studentenbude in der Nähe des Campus, die er sich selbst, durch das Joben bei einer Lokalzeitung, als Restaurantkritiker, nebenbei finanzierte, um nicht vom Geld seiner Eltern abhängig zu sein. Er hatte einen Mitbewohner, Tsutomo Hamada, mit dem er sich die Miete teilte und der gerade völlig trunken an seinem Hals hing.

Ja, man hätte wirklich denken können dieser gut erzogene, nette junge Mann, der gutes Essen wirklich leidenschaftlich liebte, hätte alles, was man sich wünschen könnte, doch er hatte ein relativ blödes Problem.

Als er noch sehr klein war, um genau zu sein 3 Jahre alt, war bei ihm ein Hirntumor festgestellt worden. Er hatte genau dort gesessen, wo sich eigentlich das Geruchszentrum im Hirn befindet. Seine Eltern waren sehr verzweifelt gewesen, denn der Tumor, war zwar gutartige, wuchs aber dennoch unerwartet schnell und fing an für Kopfschmerzen, Geruchshalluzinationen und Verwechslungen zu sorgen.

Der kleine Junge hüpfte zum Beispiel durch den Garten, roch an einer Blume und übergab sich dann mehrfach, oder bildete sich ein sein Abendessen rieche wie Pferdeäpfel und weigerte sich zu essen. Das ging so weit, daß er völlig ausgemergelt war und per Sonde enährt werden musste.

Die Ärzte sagten, man könne nicht operieren, bis auf einen einzigen, ausländischen HNO Arzt, der versucht hatte, mit einem experimentellen Medikament, das direkt auf die Funktion des Riechzentrums einwirkte, das Wachstum des Tumors einzudämmen und ihn schließlich in einer lebensgefährlichen OP, doch entfernte.

Die OP war einwandfrei verlaufen, seine Schmerzen waren weg und sein Geruchsinn völlig erhalten geblieben, doch hatten das Medikament, plus OP, wohl unerwartete Nebenwirkungen gehabt.
Er hatte nun die Fähigkeit entwickelt extrem gut Gerüche wahrzunehmen.
Er roch, dass das Fleisch im Kühlschrank schlecht wurde, wenn seine Mutter ihn nur kurz geöffnet hatte und er zwei Zimmer weiter im Wohnzimmer, beim Vater auf der Couch saß.
Er roch wenn seine Tante wieder einen neuen Verehrer hatte, da er ein untypisches Aftershave an ihr wahrnehmen konnte und überführte sie, als er in der Grundschule war, eine Affäre mit seinem Mathelehrer zu haben.

Als er älter wurde und in die Pubertät kam, setzte sein Sinn erst richtig ein, denn er war von nun an in der Lage Hormone und Pheromone zu riechen. Er konnte sogar riechen, ob jemand log oder die Wahrheit sagte, ob er wütend, glücklich, erregt, traurig oder verliebt war.

Du duftest nach Liebe (Pausiert und soll überarbeitet werden)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt