Kapitel 11 - Jedem das Seine

13 4 0
                                    

Tsutomus Wecker klingelte um 11 Uhr. Er musste um 12 Uhr bei seinem Studienkollegen sein. Sie wollten etwas schnelles zu Essen besorgen und dann bei ihm bis etwa 17 Uhr die wichtigsten Skripte zusammen durchsprechen.

Man hätte Tsutomu vor kurzem ja noch viel nachsagen können, von Trunkenbold, über Weiberheld, bis ,in den unpassendsten Situationen, ein Scherzkeks zu sein, aber sein Studium nahm er wirklich sehr ernst.
Er hatte vor die Baufirma seines Vaters eines Tages zu übernehmen und arbeiete, zur Freude seiner Eltern, sehr zielstrebig darauf hin. Hiro hatte wirklich viel auf ihn abgefärbt seit sie sich kannten und, bis auf die gelegentlichen Frauen- bzw Trunkenheitsausrutscher wegen Liebeskummer, jedes schlechte Merkmal an ihm sehr positiv beeinflusst.
Inzwischen war Tsutomu wirklich verantwortungsbewusst, vor allem seine ehrenamtliche Arbeit hatte ihn Demut gelehrt und nun wusste er zu schätzen mit dem goldenen Löffel im Mund geboren zu sein. Seit er mit Hiro zuammenwohnte beschränkte sich das Geld, dass ihm seine Eltern zur Verfügung stellten, wie bei Hiro auch, auf die Studiengebühren, und ein kleines Haushaltstaschengeld, dass er ausgab, um die Hälfte der Wocheneinkäufe zu bezahlen oder ein paar Hygienearikel für sich zu kaufen.
Seinen Wohngeldanteil finanzierte er sich durch gelegentliche Jobs auf Baustellen, an die er, durch seinen Vater, recht gut herankam, denn er konnte ihm immer sagen, wo Hände gebraucht wurden, was selbige inzwischen ein kleinwenig rau machte. Beton mischen, pflastern, verputzen, Säcke schleppen, er war sich für nichts zu schade und das hinterließ natürlich mit der Zeit Spuren. Warum er das eigentlich tat, war wegen etwas, was sein Großvater einmal zu ihm gesagt hatte.

"Junge, wenn du erfolgreich sein willst, kenne die Arbeit, die deine Leute machen, dann weißt du was sie brauchen, dein Status steigt und fällt mit dem geringsten zufriedenen Arbeiter."

Schon sein Vater hatte als junger Mann auf jeder Baustelle mitgearbeitet und lernte schnell, dass das wirklich wahre Worte waren.
Tsutomus Mutter war so stolz auf ihren Sohn, dass sie ihm immerwieder, heimlich, ein wenig Extra zukommen ließ, was er aber tatsächlich nicht nutzte und sparte, bis er wieder einen seelischen Absturz wegen einer Frau hatte, und dann etwas davon versoff.
Er hätte aber jeder Zeit Geld bekommen können, würde er nur danach fragen.
Als er um kurz nach 11 aus seinem Zimmer kam wunderte er sich Hiro noch garnicht zu sehen. Er war jetzt aber doch neugierig was zwischen ihm und Takeru gestern passiert war und so beschloss er nicht bis abends zu warten, er platzte einfach in Hiros Zimmer.
Schließlich hatte er selbst auch wirklich gute Neuigkeiten und konnte es garnicht abwarten seinem besten Freund von dem Date mit der tollsten Frau der Welt zu erzählen.

"Hey, Scharchsack! Sei nicht so faul....wach auf!" Tsutomu nahm Anlauf und warf sich mit voller Wucht auf Hiro, der noch seelenruhig in seinem Bett schlummert.

Sein Opfer stöhnte laut vor Schmerz und Überraschung. Er brauchte einen Moment bis er sich komplett wieder in der Realität befand, doch dann brüllte er seinen Angreifer extrem erzürnt an.

"Geh runter von mir du gestörter Blödmann, was ist denn bei dir nicht ganz richtig, verdammt!"
Hiro blitzte Tsutomu aus kleinen, bösen Augen an.

Doch sein Mitbewohner lachte nur dreckig. Er stand auf und riss Hiro die Decke weg.
"Na also....Dornröschen ist wach...Los jetzt...Ich will Details...hast du ihn ordentlich zum stöhnen gebracht?"
Fragte er dreist und formte mit den Händen vor seinem Kopf angedeutet einen zweiten Kopf über dessen Haare er wild wurschtelte und tat so als würde er diesem Kopf seine Zunge gierig in den Hals stecken.
Dazu machte er frecher Weise noch Laute wie.
"Oh, Hiro....jaaaa!" Oder "Mehr...bitte....mehr!"

Das war zuviel. Hiro sprang mit einem unglaublich hohen Satz aus dem Bett.
Sine Augen glühten vor Wut und mit der Hitz von tausend Sonnen.
"JETZT STIRBST DU, DU PERVERSER!!"
Das war der Moment in dem Tsutomu feststellte, dass dieser Scherz ein wenig zu weit gegangen war.

Du duftest nach Liebe (Pausiert und soll überarbeitet werden)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt