Kapitel 5 - Man trifft sich immer zweimal (Teil 1)

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"DU HAST WAS GETAN?!? Takeru Toa Mohoao Kawaguchi, bist du völlig wahnsinnig geworden?" Brüllte Midori völlig, perplex, extrem geschockt und gleichzeitig, für sie selbst unverständlich, doch mit einer kleinen Spur Freude, die sie aber niemals zugegeben hätte.
"Ich habe ihm gesagt, dass du dich für mich mit ihm triffst....und du entscheidest dann, ob er für mich ein Treffen wert ist, oder nicht." Sagte Takeru so selbstverständlich, als würde er übers Wetter sprechen.

Er war gerade wieder ein paar Stunden mit ihr im Krankenhaus bei ihrem Bruder gewesen. Es regnete und die beiden standen unter dem Vordach zum Eingang von Midoris Wohnheim. Sie umklammert ihren kleinen, zusammengeklappten Schirm mit der einen Hand und hielt in der anderen das chinesische Essen, dass sie gerade noch, mit Takeru zusammen, geholt hatte und das er wohl als eine Art Bestechung ansah, für das, was er ihr eben mitgeteilt hatte.
Es platzte jetzt alles aus Takeru heraus. Wie genau er Hiro an dem Date Abend kennengelernt hatte, wie sehr er ihn mochte, was er für eine sonderbare Problematik er mit der Nase hatte und wie sehr er hoffte, dass er ein Mensch war, der über Äußerlichkeiten hinwegsah.
Midori verstand sofort, dass Takeru bis über beide Ohren verknallt war, auch wenn er es so natürlich nicht sagte.
Sie freute sich riesig für ihn, wo sie selbst doch nur Idioten bei der Datenacht getroffen hatte.
Dennoch sah sie Takerus Arrangement mit gemischten Gefühlen. Sie wollte nicht diejenige sein, die ihm etwas versaute, bloß weil sie vielleicht keinen Draht zu Hiro fand, sie war aber dennoch sehr neugierig ob dieser Mann wirklich so toll war, wie Takeru sagte.

"Biiiiitte Midoriiiiii....tu es für deinen Taktak...." Takeru zog jetzt alle Register.
Taktak hatte Midori immer zu Takeru gesagt, wenn sie, als sie noch klein waren, etwas von ihm wollte, und von jeher hatte er schon immer ALLES für sie getan, was er nur konnte.
Sie beschützen sich als Kinder gegenseitig und waren füreinander schon immer der einzige Halt, wenn sie in der Schule gehänselt wurden. So lange sie zusammen waren, konnte ihnen niemand was. Ihre Beziehung zueinander war in späteren Jahren aber niemals romantisch gewesen, sie waren wie Bruder und Schwester und Takeru hatte schon recht früh festgestellt, dass ihn Jungs irgendwie eher interessierten, als Mädchen. Im Endeffekt hatte er aber vor beiden Geschlechtern Angst, da ihm immer von allen, außer Midori und seinen Eltern, eingeredet wurde, er sei irgendwie unnormal und hässlich, so wie er aussah. Irgendwann fing er an das zu glauben und war sich sicher, es gäbe niemanden, der über seine Makel hinwegsehen könne.
Außer Hiro vielleicht. Er trug ganz offensichtlich sein eigenes schweres Päckchen mit sich herum, und war trotzdem ein so wunderbarer Mensch.
Zumindest hoffte Takeru, dass er dabei richtig lag. Midori sollte es ihm nun beweisen.

"Na also gut....aber Takeru...sei dir einer Sache bewusst...Ich werde nichts beschönigen....wenn ich ihn für schlecht halte, werde ich es dir offen sagen." Lenkte Midori schließlich ein.
"Wie habt ihr euch das vorgestellt? Soll ich irgendwo hin kommen?"
"Also eigentlich wollte ich dich erstmal fragen, ob du es überhaupt machst. Wir haben noch keine Details besprochen. Aber ich denke es ist einfacher, wenn ich dir seine Handynummer gebe und ihr dann etwas ausmacht." Überlegte Takeru.
"Ok, gib sie mir. Ich werde ihm schon auf den Zahn fühlen."
Midori holte ihr Handy heraus. Takeru schickte ihr den Kontakt.
"Wann meldest du dich bei ihm?" Fragte Takeru sofort neugierig.
"Mal sehen...vielleicht nächste Woche." Sagte Midori eher beiläufig und drehte sich um, um zu gehen, natürlich mit einem fetten Grinsen, denn sie wusste Takeru würde jetzt durchdrehen.
"Miiiidoooriiiiiiii!!!" Maulte Takeru hinter ihr her und zog ihren Namen dabei genauso in die Länge, wie es sich anfühlte so auf die Folter gespannt zu werden.
"Ja ja, schon gut. Eventuell heute Abend noch. Spätestens morgen früh. Zufrieden? Ich will erstmal was essen." Gab Sie zurück und grinste überlegen.
"Das ist meine Dodo." Sagte Takeru und benutzte nun seinerseits den Spitznamen, den sie von Takeru seit ihrer Kindheit hatte und von dem er wusste, dass sie ihn genauso blöd fand wie er den Namen Taktak.
Trotzdem war die Verwendung dieser Kosenamen immer ein Indiz dafür, etwas als besonders wichtig für den Anderen zu kennzeichnen.
Midori drehte sich wieder zu Takeru um.
"Aaahh...Ich hasse diesen Namen...aber ich habe es ja nicht besser verdient." Sie rollte mit den Augen.
"So, ich gehe dann jetzt auch....bis dann Takeru, ich melde mich sobald ich ihm getextet habe, aber ich bin mir sicher, er wird es dir sowieso mitteilen." Sie zwinkerte, warf Takeru einen Luftkuss zu, sie winkten beide und verabschiedeten sich.

Du duftest nach Liebe (Pausiert und soll überarbeitet werden)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt