22

16 3 1
                                    

Sie schaut mich an.
Und ich schaue sie an.
"Was mache ich jetzt"?, fragt sie.
Sie rutscht näher  zu mir ran.
Und ich   hab dieses verlangen sie zu küssen.
"Hast du mit ihm geredet"?
Ich schaue sie an.
"Wir brauchen nicht zu reden, er hasst mich Aidon, ich will dort nicht mehr sein".
Ich schaue sie an.
"Und an was denkst du"? Frag ich sie.
Natürlich kann sie bei mir bleiben, wenn sie will.
"Ich schreibe mit einem Mädchen die eine ähnliche Situation erlebt hat.
Sie lebt jetzt in einem Mädchenhaus."
Ich schaue sie an.
"Wir wollen uns treffen" ,Sagt sie.
Als Mom mich zu einer Selbsthilfegruppe für Depressive   Jugendliche  schickte gab es ein Mädchen ,dass auch in einem Mädchenhaus gewohnt hat.
Soweit ich mich erinnern kann ,hat sich ihr Vater umgebracht und ihre Mutter wurde aggressiv und Alkoholabhängig.
Aufjedenfall  ist sie aus diesem Mädchenhaus abgehauen.
Sie erzählte damals es sei wie ein Gefängnis.
"Ich komme dann mit".
Sie schaut mich an.
"Okay", murmelt sie .
"Cass"?
"Ja"?
Ich lächel sie an.
Ihre Augen sind immer  noch angeschwollen.
"Was grinst du so doof"?
Sie schaut mich an.
Dann küsse ich sie.
"Bin froh das ich dich hab, Carter".
Sie lächelt mich an.
"Ich kann ihn nicht alleine lassen."
Sie kuschelt sich an mich.
Ich spüre ihren atem.
"Er hat nur noch mich."
"Aber was er macht ist nicht richtig".
"Ich weiß, es gibt aber nur noch ihn und mich ."
Sie küsst mich.
"Warum"?, frage ich sie. 
Sie atmer ruhig aus.
"Aidon, dann will ich dich auch was fragen."
"Okay."
"
Meine Mom war immer wie eim Vogel.
Sie war mal hier mal dort, sie war frei und wenn ihr etwas nicht gefiel, dann ist sie gegangen und kam wieder wenn es ihr wieder gefiel.
Mein Dad sagte immer  Vögel kann man nicht einsperren und für Mom wäre jeder Käfig zu klein."
Sie schaut an die Decke.
"Er hat sie geliebt, jeder   andere hätte nicht auf sie gewartet wenn sie gegangen wäre, er hat immer gewartet und wenn sie voller Stolz ihre Geschichten von der Welt erzählt hat ,dann hat er zugehört, es war immer so als würden wir einem Fremden zuhören.
Bis dahin kannte ich nur dieses Mom.
Mit ihrenweißen Hippi- Röcken und ihren verrückten Shirts.
Die Mom die Depression hat kannte ich nicht.
Als ich 8 wurde , kam sie gerade aus Texas und ich und Dad haben uns gefreut, aber sie sah so anderes aus , so eingefallen und alt. Das ist mein letztes Bild von ihr.
Sie versprach mir den schönsten Geburtstag mit ihr. Wir waren Eis essen und haben aus diesen kleinen gelben Blumen Kränze und ketten gebastelt.
Es war der schönste Geburtstag mit ihr.
Am nächsten Morgen war sie weg.
Und am Abend standen Polizisten vor unserer Haustür.
Ich dachte sie wäre es.
Aber statt d as sie es ist ,waren es 2 Offizier die uns mitteilenten ,dass sie gegen ein Baum gefahren ist und tod sei.
Mein Vater schrie mich an und schickte mich in mein Zimmer.
Ne Woche später  stellte sich heraus, dass sie ihr Leben selber beendet hat."
Ich schaue sie an .
"Es tut mir leid".
"Mir auch".
Nach dem wir 10 Minuten schweigend da saßen, fängt sie wieder an zu reden.
"Dir ging es auch mal schlecht, wieso"?
Sie schaut mich an.
Ich rede nicht gerne darüber.
Mühevoll versuche ich den Klos in meinem Hals runter zuschlucken .
Ich wünschte sie hätte mich etwas leichteres fragen können.


So wie DuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt