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Ich versuche in meiner trocknen Kehle, Worte zu finden.
Sie legt ihre Hände um meinen Bauch uns rückt näher zu mir.
Dann küsst sie mich.
Und der Klos verschwindet.
"Manchmal hab ich Albträume deswegen, früher öfters", sie spricht leise.
"Ich habe das auch." Antworte ich.
"Ich hab einem Bruder. "
"Ich hatte einen."
Sie sagt nix und das ist gut.
Ich spreche von selber weiter.
Manchmal wache ich Schweiß gebadet auf und hoffe das dieser Albtraum nur ein Traum ist, aber er ist es nicht.
" Ich war 14 und er 2 Jahre alt.
Ich sollte auf ihn aufpassen. Mom war mit meinem Vater essen, es war Nachmittag.
Damals wohnten wir in New York".

Vor meinen Augen sehe ich das weiße Haus in Brooklyn in dem wir wohnten nah an der Straße, der Himmel ist rosa rot.
Unser Vorgarten hat diesen Klischeehaften grünen Rasen.
Und ich weiß noch wie viele Autos auf der sonst so unbefahrten Straße waren.

"Genau an dem Tag ist in New York City ein riesen Brand gewesen, deswegen waren die Hauptstraßen zu und die Autos haben sämtliche Umwege nach Hause genommen. Und ich bin mit meinem Skatbaord die Treppen runter gefahren und hab mir dabei das Knie aufgeschlagen. Ich bin rein um ein Pflaster zu holen. Carl saß auf der Treppe und hat gemalt, ich dachte mir nix dabei."

Meine Hände werden ganz kalt aber sie schwitzen mir wird schlecht und ich kriege kaum Luft.

"Ich bin rein und war eine Minute später wieder an der Haustür. Er saß da nicht mehr und ich hab ihn gesehen.
Und bin los gelaufen und ich hab den LKW gesehen, dann blieb ich stehen."

Sie schaut mich an.
Meine Knochen werden steif.

"Er ist geflogen sein Schuh lag vor der Haustür, und es war meine Schuld.
Ich bin stehen geblieben ,ich hab ihn alleine gelassen ."

Vor mir sind wieder all diese alten Errinerungen , von denne ich wünschte sie nie gehabt zu haben.
Ich sehe den LKW der noch 8 Meter weiter gefahren ist. Ich sehe den Fahrer der dachte , er hätte eine Katze tod gefahren , und als er ausgestiegen ist, das Kind sah und einen Anfall bekommen hat.
Ich sehe das Blut und den Schuh.
Ich sehe wie Mom aus dem Auto springt und zusammenbricht ,wie mein Vater mich schlägt und weint.
Ich spüre wie meine kochen kalt wurden.
Ich sehe die Sanitäter und Polizisten.
Mom kam dem LKW entgegen, sie hat es gesehen.
Cassidy nimmt meine Hand und führt mich wieder zurück. Raus aus meinen Errinerungen.
"Meine Eltern haben sich getrennt, ihre Ehe war eh kaputt, mein Vater hat sie betrogen".
Sie küsst mich.
Ich bin froh, dass sie nichts sagt.
Ich weiß ,dass sie nicht weiß was sie sagen soll.
"Was hast du dann gemacht"? Sie schaut mich an.
Versucht zu leben, irgendwo Kraft her zu nehmen wo keine ist.
Ich wollte abschließen , ein neues Kapitel anfangen , aber das ging nicht. Ich habe das Alte immer wieder durch gelesen.
Bin schwach geworde und wieder stark.

"Gemalt, mich abgelenkt,die Gefahr gesucht", ich schaue sie an.
Sie nickt.
"Warst du im Krankenhaus? "
"Ja,hab die Kurve, aber noch gekriegt." Antworte ich.
Ich nehme ihre Hand.

So wie DuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt