Verschwitzt wälze ich mich in meinem Bett herum. Ich versuche schon seit eineinhalb Stunden einzuschlafen, Jimins Tagebuch geht mir allerdings einfach nicht aus dem Kopf. Ich spüre die rechteckige Form unter meinem Kissen, mein Physiotherapeut wäre definitiv nicht begeistert wenn er wissen würde dass ich mit einem Buch unter dem Kissen schlafe.
Fast schon auffordernd drückt es gegen meinen Nacken. Ich seufze kurz und nehme mein Handy von Nachtisch. Schnell schalte ich die Taschenlampe an und ziehe das braune Büchen hervor.
Vielleicht ein bisschen unhygienisch es unter meinem Kissen zu lagern, im Anbetracht dessen dass es seit über hundert Jahren in einer Ritze unter einer verrottenden Kirchenbank lag.
Es fühlt sich vertraut an in meinen Händen, so als ob es genau dort hingehören würde. Ich blättere die erste Seite auf und es fällt ein vergilbtes Bild heraus. ich halte es in das Licht der Taschenlampe und erkenne einen süßen, nett aussehenden Jungen mit schelmischem Lächeln und Grübchen, welcher altmodische Kleidung trägt. Seine braunen Haare sehen fluffig aus und erinnern mich ein bisschen an das Fell von Taes Hund, nur dunkler aber bestimmt genauso weich.
Mein Blick wandert wieder zum Buch zurück. Es stehen lediglich ein paar Sätze auf der ersten Seite, verziert mit ein paar unordentlichen Tintenklecksen.
Pfarrer Lee meinte ich soll meine Gedanken und Erlebnisse festhalten und scheiben üben. Dieses Buch ist Eigentum von Park Jimin, lesen für Unbefugte verboten.
Ich schmunzele. Als ob es jemanden interessieren würde das er gemeint hat Unbefugte dürfen es nicht lesen. Trotzdem zögere ich davor die nächste Seite Umzublättern. Eine leichte Berührung streift meine Hand und der leichte Wind hebt die Ecke des Papieres an. Ich verstehe das als Bestätigung und blättere sie schließlich komplett um.
03.11.1854
Heute war ich wieder in der Sonntagsschule. Pfarrer Lee hat mir die Aufgabe gegeben meine Gedanken und Erlebnisse aufzuschreiben und mir dafür sogar dieses Buch und einen Federhalter mit Tintenfass geschenkt. Anscheinend ist es ihm wirklich wichtig nett zu seinen Mitmenschen zu sein um nicht in die Hölle zu kommen.
Ich weiß nicht was nach dem Tod passiert, am liebsten würde ich ein Geist werden und irgendwelchen Idioten auf die Nerven gehen. Pfarrer Lee hat auch gemeint ich solle nicht mehr Idioten sagen, ich finde aber man solle die Dinge beim Namen nennen.
Empört schnaube ich leise." Ich bin kein Idiot, selber" denke ich und hoffe das das mit der Kommunikation wie in allen halbwegs guten Geisterfilmen funktioniert. meine These wird schon kurz darauf bestätigt als ich ein leises Lachen vernehme und ein belustigtes tut mir leid. Ich schmunzele leicht. Wäre Jimin ein Mensch würde ich ihn jetzt leicht auf den Arm boxen und ihm vielleicht mit der Hand durch die ordentlichen Haare wuscheln. bestimmt würde er mit zerzausten Haaren noch süßer aussehen. Hör auf daran zu denken dass ich süß aussehe mault er mich in Gedanken an, was mich allerdings nurnoch mehr zum Schmunzeln bringt.
Das Licht meiner Taschenlampe geht aus. Mist vermutlich hab ich keinen Akku mehr. Gezwungenermaßen beschließe ich morgen weiterzulesen und verstaue das Büchen wieder unter meinem Kissen.
Das Bild behalte ich noch in der Hand. Es fühlt sich richtig an. Ich weiß dass Jimin noch da ist, wir einfach beide die Anwesenheit des anderen genießen.
Yoongi denkt er mich an. ich stutze einen Moment, dann allerdings kommt mir der Gedanke das mich Tae und Hobi bestimmt schon zig Mal in seiner Anwesenheit mit meinem Namen angesprochen haben. Ja antworte ich. Willst du das ich dir etwas zeige? fragt er und ich nicke nur stumm in der Dunkelheit.
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obsessed I yoonmin ✅
Fanfiction🧡Ein Klassentrip. 🧡Eine verfallene Ruine im Wald. 🧡Ein Ouijaspiel an Halloween. 🧡Ein einsamer Geist. 🧡Und eine Verbundenheit gegen die nicht einmal die Zeit etwas tuen kann.