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Hayden

... reiße panisch die Augen auf.

"Sie ist endlich wach.", meint Nora, die ich zuerst sehe, weil sie vor mir hockt und auf mich herab sieht.

"Ich wollte dich nicht wecken.", ruft Naomi, die in dem Moment auf uns zuläuft. Ich brauche einen Augenblick, um mich daran zu erinnern, dass ich immer noch in der Turnhalle von Naomis Schule bin. Auf einmal kracht der Lärm auf mich ein.

Gebrüll und Musik und Stimmen und Gelächter.

Ich setze mich auf und Naomi setzt sich neben mich und kuschelt sich an mich. Augenblicklich erinnere ich mich an den Traum, den ich eben hatte, und mir wird übel.

"Du bist ja total bleich im Gesicht, ist dir kalt?", fragt Naomi, aber ihre Stimme kommt nur teilweise bei mir an.

"Wie konnte sie überhaupt bei dem Lärm einschlafen? Alles gut mit dir, Hayden?", Eve kommt auf mich zu und mir fällt wieder ein, dass sie ja auch noch da ist.

Ich habe sie die ganze Zeit gar nicht gesehen. Ich erinnere mich daran, wie wir aus dem Schulgebäude zurück in die Turnhalle gekommen sind und noch einen oder zwei Klopfer getrunken haben, getanzt haben, und dann bin ich irgendwann eingeschlafen. Mein Schlafmangel war dann wohl doch etwas zu heftig.

Ich schüttele meinen Kopf, um die Erinnerungen an den Traum loszuwerden.

"Bist du krank?", fragt Eve und erst dann sehe ich, dass mich irgendwie alle anschauen. Also, nicht alle. Aber alle von Naomis Freunden.

"Alles gut, Leute.", murmele ich.

Ich stütze mich hoch und trinke einen Schluck Alkohol aus einer Flasche, ich weiß nicht genau was das ist, aber es schmeckt nach Alkohol.

"Wirklich alles gut?", flüstert Naomi mir ins Ohr und sieht mich besorgt an.

"Mach dir jetzt keine Sorgen um mich, wir tanzen ein wenig und dann wird alles wieder gut!", meine ich und lächele sie an. Ich bin so froh, dass der Traum nur ein Traum war, dass ich einfach nur nicht mehr daran denken möchte.

Es ist bereits fünf Uhr morgens und wie sich später herausstellt, bin ich die einzige, die eingeschlafen ist. Aber da hat fast niemand drauf geachtet, weil mich sowieso keiner kennt.

Am späten Morgen werden allerdings alle ziemlich träge und die Atmosphäre wird ein wenig ruhiger.

Kleine Grüppchen bilden sich, einige gehen schon und die Turnhalle wird immer leerer. Da sich niemand von uns so richtig betrunken hat, wollen wir noch brunchen gehen, weil wir alle totalen Hunger haben.

Es dauert noch eine gute Stunde, bis wir die Turnhalle wieder aufgeräumt haben und alles so hinterlassen, wie wir es vorgefunden haben. Dass Eve und ich mithelfen, obwohl wir nicht auf diese Schule gehen, ist selbstverständlich.

Das Café, in das wir gehen, ist riesig und in der Nähe der Schule.

Ich habe es schon ein paar Mal gesehen, aber ich war noch nie dort. Der Innenraum ist modern und hell eingerichtet, und das Buffet lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Vor allem, weil wir seit Stunden nichts außer Chips und Salzstangen gegessen haben.

Eve setzt sich neben mich und mustert mich ausgiebig, während die anderen in einem Gespräch verwickelt sind.

"Was ist?", frage ich.

Ihr Mundwinkel zuckt. "Wo wart ihr die halbe Nacht?", fragt sie.

Mein inneres Auge spielt die letzten Stunden ab. Naomi, wie sie mir wichtige Ereignisse aus ihrer Vergangenheit anvertraut hat.

High enough to fall for you✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt