9.
Louis PoV
Ich blieb noch zwei weitere Tage Zuhause, denn nach der peinlichen Aktion von gestern traute ich mich einfach nicht mehr aus dem Haus.
Was, wenn er mich gesehen hatte?
Selbst bei dem Geadanken erfüllte mich heftiges Schamgefühl und ich fühlte die Hitze in meine Wangen steigen. Doch in diesen zwei Tagen war ich allen ernstes jeden Morgen zur Schulzeit aufgestanden, nur um Harry zu beobachten, wie er aus dem Haus ging. Und um die Mittagszeit versteckte ich mich immer hinter der Wand neben dem Fenster und das breite Lächeln verschwand in der Zeit nie von meinen Lippen, in der ich Harry heimlich ausspionierte.
***
Doch bevor mein unendschuldigtes Fehlen auffallen konnte, fälschte ich am darauffolgenden Morgen einen Entschuldigungsbrief und die Unterschrift meiner Mutter.
Gemächlichen Schrittes machte ich mich also auf den Weg zur Schule. Sogar relativ gut gelaunt. Die Luft duftete nach Herbst, der Asphalt war noch nass vom Regen in der Nacht und es war kühl. Ich liebte dieses Wetter irgendwie, es ließ mich frei fühlen. Mit einem kleinen, klitzekleinen, verträumten Lächeln hüpfte ich über eine Pfütze, erstarrte jedoch kurz, als lautes Gegröhle ertönte.
Mit geweiten Augen blickte ich mich um und sah ein Auto auf mich zurasen. Und schon sah ich Toms Gesicht. "Louis du Homo!", brüllte er und lehnte sich aus dem Fenster. Und seine Freunde schrien und gröhlten bekräftigend. Die Musik dröhnte aus den Boxen und es wunderte mich, warum sie noch nicht allesamt taub waren. Der Luftzug riss an meinen Haaren und meiner Kleidung, als sie gefährlich nah an mir vorbeirauschten und meine Wangen wurden warm, als ich sah wie mir einige Insassen Luftküsse zuwarfen oder den Mittelfinger zeigten.
Und von da an, schien mein Tag gelaufen. Schlecht gelaunt überstand ich Mathe und Deutsch und verkroch mich in den Pausen in die Hausmeisterloge.
***
Einsam saß ich zwischen den Kartons auf dem Boden und hörte leise Musik. Hier kam nie jemand her, bis auf einige Liebespärchen die einen ungestörten Platz zum rumknutschen suchte. Doch jedesmal wenn sie hier aufkreuzten, keifte ich sie an wie eine wütende Vogelmama die ihre Jungen schützen wollte und sie verzogen sich wieder.
Doch insgeheim war ich vielleicht auch nur ein kleinesbisschen traurig. Wie gerne hätte ich jemanden, der mich lieb hatte und bei dem ich mich schön fühlen konnte. Jemanden der mich schon fand und so mochte wie ich war. Doch das würde nie passieren. Wer wollte mich schon. Einen sich ritzenden Psycho mit Depressionen, der seine Unschuld an seinen Vater verloren hatte. Jedermanns Traumtyp, klar.
Seufzend krempelte ich meinen Ärmel bis zum Ellenbogen nach oben und mein Blick viel auf all die Narben und Schnitte. Es sah wirklich nicht schön aus. Und niemals würden sie verschwinden, höchstens verblassen. Jedoch für alle Zeit sichtbar für meine Augen. Eine gruselige Vorstellung.
Ich zuckte zusammen, als die Tür aufgerissen wurde. War ich wirklich so sehr in Gedanken gewesen, dass ich die Schritte auf dem Gang nicht gehört hatte? Braune Locken erschienen im Türrahmen und allmählich bekam ich Panik. Hektisch versuchte ich noch die Situation zu retten und riss hektisch meinen Ärmel herunter und meine Augen hatten sich aus welchem Grund auch immer mit Tränen gefüllt. Niemand sollte sie sehen. Das war mein Geheimnis. Meins ganz alleine.
Doch ich glaube, es war schon zu spät. Grüne Augen starrten in die meinen. Ungläubig und voller Angst. Zittrig atmete ich aus, rappelte mich mit Beinen aus Wackelpudding auf und drängte mich an Harry vorbei aus der Tür. Und dann rannte ich, ohne noch einmal zurückzublicken. Völlig verzweiflt hechtete ich zur Jungstoilette, drängelte in der Schlange vor und schloss mich einfach ein. Ließ mich an der mit Edding bekritzelten Wand herunterrutschen. Die Hände über den Kopf geschlagen. Tränen quollen aus meinen Augen und rannen heiß über meine roten Wangen. Jetzt war alles aus. Morgen wusste es jeder.
Irgendein Gewicht begann mir die Luft zuzuschnüren und eine eisige Hand legte sich um mein Herz, jeder Zeit bereit, es zu zerquetschen. Ich wusste nicht genau, wieso ich so reagierte und in diesem Moment konnte ich einfach nicht darüber nachdenken. Wimmernd begann ich in meinen Arm zu kneifen, begann die Wunden aufzukratzen. In kürzester Zeit waren meine Fingerkuppen blutverschmiert und mein Gesicht völlig verquollen. Doch allmählich wurde ich ruhiger, mein Atem gleichmäßiger und ich fühlte mich einfach nur ausgelaugt. Wie erbärmlich konnte ein Mensch sein? Wie konnte ich so tief sinken? Ich war ein verdammter Junkie.
***
Als es zum Unterricht klingelte, atmete ich tief ein und aus und öffnete dann die Kabinentür. Leise schlich ich zum Waschbecken. Keine Menschenseele schien hier zu sein. Meine immernoch leicht zitternden Finger zerknüllten schützend die blutigen Taschentücher und grade als ich diese im Müll verschwinden lassen wollte, wurde zum wiederholten mal die Tür aufgerissen. Tiefbraune Augen und rabenschwarzes Haar. Er sah mich genauso erschrocken an, wie ich ihn. Sein Blick wanderte zu meiner Hand und dann zu meinen geröteten Augen. Kläglich ließ ich die Taschentücher fallen, senkte den Blick und schob mich an ihm vorbei. Wortlos verschwand ich im Gang, doch sein Blick schien sich in meinen Rücken zu bohren.
***
Mit gesenktem Kopf schob ich mich in den Klassenraum, die Hände hinter dem Rücken versteckt. In all der Eile hatteich vergessen, das Blut abzuwaschen, was nun meine Haut dunkler gefärbt hatte. Alle Blicke waren auf mich gerichtet, als ich auf meinem Stuhl platznahm. Ich fühlte mich ausgeliefert und hilflos... und ich hasste es.
.
.
.
Leute, es tut mir leid, dass das Kapitel nicht so super ist. Ich finde, es ist das schlechteste, das ich jemals geschrieben habe.
Aber ich hoffe, ich komme heute noch zum Schreiben, um noch etwas zu veröffentlichen. Ich hoffe, es hat euch wenigstens ein bisschen gefallen. Sagt mir bitte, wie ihr es fandet:)
(Hoffentlich) bis später,
Kaddi:*

DU LIEST GERADE
✗Little Rebel - Larry Stylinson || German AU (boyxboy)
Fiksi PenggemarLouis Tomlinson ist ein Problemkind. Er ist ein Einzelgänger. Ein Nichts. In der Schule wird er von seinem ehemaligen besten Freund fertig gemacht und andere folgen seinem Beispiel. Zuhause wird er von seinem 'Vater' geschlagen, beleidigt und verg...